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Julia Extra Band 0211

Julia Extra Band 0211

Titel: Julia Extra Band 0211 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurey Bright Catherine George Helen Brooks Carol Grace
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Meinen herzlichen Glückwunsch.”
    “Danke schön.” Sie wusste es auch nicht. Es war ihr gerade so in den Sinn gekommen. Kein Wunder nach all dem Gerede über falsche Verlobte. Was Rafik durfte, konnte sie schon lange. Sie hatte zwar keinen blassen Schimmer, ob ein Verlobter einen Unterschied machte, doch in dem Moment sah sie die Erleichterung in Leonas Gesicht. Somit war ihr Impuls wohl richtig gewesen. “Ich fürchte, es hat etwas skandalös gewirkt”, entschuldigte sie sich. “Es war aber wirklich ganz harmlos.” Tatsächlich? Würde sie jemals die Wahrheit herausfinden?
    “Und sehr romantisch”, schwärmte Leona.
    Statt einer Antwort zwang sich Anne zu einem Lächeln. So langsam gingen ihr die Lügen und Entschuldigungen aus. Sie wollte einfach nur raus aus dem Büro und zurück zu ihrem wirklichen Leben. In der Annahme, das Gespräch sei zu Ende, stand sie auf.
    “Ich würde ihn gern kennenlernen. Und nicht nur ich, sondern sicher auch das Kollegium. Schließlich geschieht es nicht jeden Tag, dass sich eine unserer Lehrerinnen mit einem Scheich verlobt.”
    Annes Herzschlag setzte einen Moment aus. Sie fuhr sich über die Lippen, versuchte, etwas zu sagen, doch kein Wort kam heraus. Hätte sie sprechen können, dann hätte sie gefragt:
Wie kommen Sie auf die Idee, dass ich mit einem Scheich verlobt bin?
    Als hätte sie diese stille Frage gehört, bemerkte Leona nebenbei, dass die Eltern das aufgeregte Flüstern in der Lobby mitbekommen hatten.
    “Es wäre mir eine Freude, einen kleinen Umtrunk wie bei Marcias Verlobung zu geben”, fuhr Leona fort, während sie schon zum Kalender griff. “Wir wollen doch wie eine große glückliche Familie hier in Pinehurst sein.”
    Anne stand still wie eine Statue. Eine innere Stimme rief
nein, nein, nein. Kein Umtrunk. Keine Verlobung. Kein Scheich.
Im Raum war davon allerdings nichts zu hören. “Was halten Sie von nächstem Samstag?”
    “Ich … ich … ich muss …”, stammelte Anne.
    “Sicher, Sie müssen das mit Ihrem Verlobten klären. Meine Quellen berichten, dass er extrem attraktiv ist.”
    Und reich. Und arrogant. Haben ihre Quellen das nicht auch erwähnt?
    Irgendwie schaffte sie es, das Büro zu verlassen und über den Campus zu ihrem Wagen zu gehen, ohne irgendwelchen Bekannten zu begegnen. In ihrem Auto angelangt, lehnte sie den Kopf gegen das Lenkrad. Vergeblich versuchte sie, die Tränen der Frustration zurückzuhalten.
    Den ganzen Nachmittag sagte sie sich, dass sie es hinter sich bringen musste. Sie musste ihn anrufen und ihm mitteilen, dass sie zur Gala kommen würde. Einfach den ersten Schritt machen und sehen, wie es lief. Wenn sie seine Überheblichkeit, seinen sogenannten Charme nicht aushielt, würde sie zu Leona gehen und ihr erklären, dass alles ein Missverständnis war. Sie war nicht verlobt und auch niemals in einer kompromittierenden Situation gewesen. Man hatte sie schlicht verwechselt. Das schien doch ein vernünftiger Plan. Warum fürchtete sie sich dann davor, den Anruf zu machen? Sie hatte schließlich keine Angst vor ihm.
    In ihrem Hinterkopf versuchte sie sich davon zu überzeugen, dass er gar nicht so übel war. Vielleicht konnte sie ihn für einen Abend ertragen, wenn er als Gegenleistung für einen kurzen Umtrunk ihren Verlobten mimte. Wenn dann im Herbst die Schule wieder begann, hatten ihre Kollegen die ganze Sache sicher schon vergessen.
    Eine Verlobung mit einem Scheich vergessen? Wahrscheinlich nicht. Aber darum würde sie sich später kümmern. Alles was sie tun musste, war, ihn anzurufen. Das konnte doch nicht so schwer sein.
    Rafik war gerade auf dem Weg zu einem Meeting mit seinem Vater und seinem Bruder. Dabei stoppte er kurz bei seiner Sekretärin. “Falls ich einen Anruf von einer Anne Sheridan bekommen sollte, geben Sie mir bitte Bescheid. Es ist sehr wichtig.”
    Als er aufschaute, sah er seinen Bruder an die Tür gelehnt. Er hatte jedes Wort gehört. Auf dem Weg zum Büro ihres Vaters sah Rahman ihn prüfend an.
    “Was ist passiert?”
    “Nichts”, antwortete Rafik. Er hasste es, wenn er eine Niederlage eingestehen musste.
    “Hast du sie gefragt?”
    “Habe ich. Sie hat Nein gesagt.”
    “Nach dem, was du zu Ruth gesagt hast, gehst du aber davon aus, dass sie ihre Meinung ändert. Wie viele Frauen haben dir bislang einen Korb gegeben? Keine, würde ich spontan vermuten.”
    “Das hier ist etwas anderes. Ich habe noch nie eine Frau gefragt, ob sie meine Verlobte spielen will”, gab Rafik mit

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