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Julia Extra Band 0211

Julia Extra Band 0211

Titel: Julia Extra Band 0211 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurey Bright Catherine George Helen Brooks Carol Grace
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zurück, und Rafik schritt durch die geöffnete Tür. Auch ihm schien die Fähigkeit zum Sprechen abhandengekommen zu sein. Er starrte sie einfach nur an. Natürlich sah auch sie ein wenig anders aus als beim letzten Mal, als er sie in Overall und T-Shirt erwischt hatte.
    Sie riss sich zusammen. “Ich … Rafik, das ist meine Freundin Sally. Sie kam vorbei, um … nun …”
    “Um Hallo zu sagen. Es freut mich, Sie kennenzulernen, Rafik. Ich muss jetzt los, ich wünsche euch viel Spaß.”
    Rafik verwickelte Sally noch in ein kurzes Gespräch, während Anne ihren Mantel holte. Vom Gesichtsausdruck ihrer Freundin nach zu schließen, war klar, dass sie ihn charmant fand. Bevor sie fortfuhr, warf sie Anne ein wissendes Lächeln zu und hielt den Daumen hoch. Danach waren beide allein. Im Auto sprachen sie über das Wetter und die Neuvermählten, die gerade von ihrer Hochzeitsreise zurückgekommen waren. Sie redeten über alles, nur nicht über ihre dringendsten Probleme. Sie war froh, dass ihr Begleiter mühelos Smalltalk betreiben konnte.
    Als sie an dem traditionsreichen Hotel in der Market Street ankamen, half er ihr aus dem luxuriösen Wagen.
    “Darf ich, bevor wir hineingehen, der Erste sein, der Ihnen sagt, dass Sie heute sehr schön aussehen?” bemerkte er in seiner tiefen, ruhigen Stimme.
    “Danke.” Sie fürchtete, dass er dieses Kompliment all seinen Verabredungen machte. Schmeichelei war wahrscheinlich eines der Mittel, mit denen er bekam, was er wollte. Doch er hatte aufrichtig geklungen. Seine schwarzen Augen fixierten sie, und sie merkte, dass sie ihm glauben wollte.
    Arm in Arm gingen sie in den Ballsaal. Der Duft eines exotischen Parfums hing in der Luft, und Hunderte von Kerzen in Goldleuchtern verströmten ein sanftes Licht. Annes Nervosität nahm etwas ab. Er legte seine Hand auf ihren Rücken, und in dieser Atmosphäre wirkte die Geste beruhigend.
    Rafik stellte sie einer Unzahl von Leuten vor, deren Namen sie sofort wieder vergaß. Sie traf seine Mutter, eine elegante ältere Dame, deren silbergraues Haar ein noch faltenloses Gesicht umspielte.
    “Meine Söhne und mein Mann haben mir so viel von Ihnen erzählt”, sagte Nura Harun mit leichtem Akzent. “Rafik, du hast vollkommen unterschlagen, wie schön sie ist.”
    Er lächelte. “Ich wollte dich überraschen, Mutter. Doch wie dem auch sei, Annes Schönheit ist zweitrangig verglichen mit ihrer Persönlichkeit.”
    “Ich bin so froh, Sie endlich kennenzulernen. Bei der Hochzeit hatte ich ja leider keine Gelegenheit”, plauderte die ältere Frau weiter. Dann stellte sie Anne einige Fragen zu ihrem Beruf als Lehrerin. Nachdem sie offensichtlich zufrieden war mit dem, was sie dazu erfuhr, schob sie die beiden in Richtung Tanzfläche. “Lasst Euch von mir nicht abhalten, die Party zu genießen.”
    Aus dem Augenwinkel heraus sah er seine Eltern in ernster Diskussion, während ihre Blicke ihnen folgten. Er konnte sich nur zu gut vorstellen, worüber sie sich gerade unterhielten. Wie glücklich sie sein mussten, weil sie Anne als so gute Wahl betrachteten. Das wäre sie ja auch, wenn er tatsächlich die Absicht hätte zu heiraten. Das kam aber allenfalls dann in Frage, wenn er sich ausgetobt hatte. Und wenn er gelernt hatte, Frauen besser zu beurteilen.
    Was Anne anging, hatte er keine Ahnung, ob sie an einer Ehe interessiert war, doch wenn, dann sicher nicht mit ihm. Sie hatte ihm mehr als deutlich gemacht, dass er nicht ihr Typ war. Was jedoch nicht hieß, dass sie ihm nicht einen kleinen Gefallen tun konnte.
    Er hatte gerade die Absicht, sie darum zu bitten, als er sie in die Arme nahm, ihr Haar seine Wange streifte und der Duft ihrer Haut seine Sinne erfüllte. Rafik wollte die Stimmung nicht ruinieren. Sie passte so perfekt in seine Arme, als wenn sie für ihn gemacht wäre. Genau das dachten seine Eltern wahrscheinlich auch gerade.
    Es wäre wohl besser, etwas Distanz zwischen ihnen zu schaffen, um Gerüchten vorzubeugen. Wenn sie sich nur nicht so gut anfühlen würde! Er presste sie noch enger an sich, und sie seufzte leicht. Die Musik, das sanfte Licht und eine schöne Frau in seinen Armen. Was konnte ein Mann mehr verlangen?
    Weder sie noch er sprachen ein Wort. Er wünschte, die Musik würde niemals enden. Als das Orchester eine Pause machte, blieben sie, wo sie waren, Hand in Hand, und blickten einander in die Augen. Was sah er dort? Etwas, dem er noch nirgendwo sonst begegnet war. Seine üblichen Frauenbekanntschaften waren

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