Julia Extra Band 0213
Tür. In dem Moment, als die ersten Gäste auf sie zukamen, legte Cooper den Arm Besitz ergreifend um Hannahs Schultern.
Es klingelte wieder und wieder, und bald wimmelte es von Partygästen. Hannah fing gerade an, sich wohl zu fühlen, als ihr Blick auf Ken und Kitty Stephens fiel – und einen Schritt dahinter Brenton Bannister. “O nein, was machen die denn hier?” Sie sah Cooper an. “Ken kann ich mir ja noch als großzügigen Spender für eure Stiftung vorstellen, aber Brenton Bannister, niemals.”
“Bis jetzt hat Ken auch noch nie etwas gespendet. Aber warte mal, bis meine Mutter ihn in die Finger bekommt. Als ich heute Mittag bei Stephens & Webster war, habe ich ihn im Fahrstuhl getroffen. Da du etwas davon gesagt hattest, Brenton einzuladen, dachte ich, ich könnte die Einladung auch auf Ken ausdehnen.”
“Das war ein Witz, Brenton einladen zu wollen. Bist du von allen guten Geistern verlassen?”
“Es wird leichter, Brenton davon zu überzeugen, dass wir ein Paar sind, wenn Leute, die er respektiert, es auch glauben.”
“Aber gestern in Ken Stephens Büro haben wir uns gegenseitig angegiftet!”
Cooper richtete sich hochmütig auf. “Wir haben versucht, unsere wahren Gefühle zu verbergen.”
Gegen ihren Willen musste Hannah lachen.
“Was uns so gut gelungen ist, dass wir sie sogar vor uns selbst verborgen haben!” Sie wurde wieder ernst. “Trotzdem denke ich, es wäre besser gewesen – Hallo, Sir. Wie schön, Sie zu sehen.”
Mit einem verschwörerischen Zwinkern nahm Ken ihre Hand. “Wissen Sie, ich habe mich schon gestern gefragt, ob da nicht mehr dahintersteckt, bei den Funken, die zwischen Ihnen beiden sprühen.”
Unter Brentons prüfendem Blick blieb jetzt keine Zeit, darüber nachzudenken. “Brenton, ich freue mich, dass du kommen konntest.”
“Da bin ich mir sicher”, antwortete Brenton. “Wen möchtest du eigentlich mit deinem neuen Status am meisten beeindrucken? Ken, Kitty oder mich?”
Cooper antwortete für sie. “Ken natürlich – aufgrund von Hannahs Position in der Kanzlei und in der Familie ist es für meine Mutter viel leichter, Ken um finanzielle Unterstützung für die Projekte der Stiftung zu bitten. Apropos, wo ist denn meine Mutter eigentlich?”
“Als ich sie das letzte Mal gesehen habe, stand sie am Kamin.” Hannah drehte sich suchend nach Sarah um.
“Da hast du dich ja wirklich ins gemachte Nest gesetzt, Hannah”, murmelte Brenton. “Wenn du deine Karten richtig ausspielst, musst du vielleicht doch nicht deinen Lebensunterhalt verdienen, jedenfalls nicht als Anwältin. Ich bin sicher, du hast andere Qualitäten, für die du Winston interessieren könntest.”
“Ach, du betrachtest Sex als Arbeit?”, fragte sie spöttisch.
Sie spürte eine Hand auf ihrer Schulter, und hörte neben sich Sarah sagen: “Jemand sagte mir, dass du mich suchst, Cooper.”
“Hier Mutter, ich habe einen Kandidaten für dich.”
Ken Stephens lachte leise in sich hinein. “Eine Gans, die darauf wartet, ausgenommen zu werden, meint er.” Er streckte seine Hand zur Begrüßung der kleinen schwarz gekleideten Frau entgegen, und sein Gesichtsausdruck wurde weich. “Hallo, Sarah. Es ist lange, lange her.”
Sarah betrachtete seine ausgestreckte Hand, als ob sie keine Ahnung hätte, was sie damit anfangen sollte. Dann sah sie ihm ins Gesicht. “Im Gegenteil, Ken”, sagte sie mit ihrer hellen, klingenden Stimme. “Es war bei weitem nicht lange genug.”
Sie drehte ihm den Rücken zu und verließ den Raum.
6. KAPITEL
Fasziniert beobachtete Hannah, wie Ken Stephens Gesicht langsam ziegelrot anlief. Er öffnete den Mund und schloss ihn dann wieder. Es war wohl das erste Mal seit Jahren, dass der Seniorpartner sprachlos war. Eine solche Beleidigung war schwer zu verkraften.
Sarah hatte Hannahs volle Bewunderung errungen.
Auch Brenton pfiff leise vor sich hin. “Aus der Richtung würde ich jetzt keine größeren Spenden erwarten, Winston.”
Verwirrt fragte Kitty ihren Vater: “Daddy, was meinte sie damit? Kennst du sie überhaupt?”
Cooper zupfte nervös am Knoten seiner Krawatte.
Hannah flüsterte: “Das heißt wohl, dass du deiner Mutter auch nicht mitgeteilt hast, dass Ken heute hier sein würde. Etwas Vorausplanung wäre das nächste Mal vielleicht angebracht.” Sie sprang in die Bresche. “Kitty, Brenton – ich besorge euch etwas zu trinken.”
Sie hakte sich bei Kitty unter, um die junge Frau wegzuziehen. Sie hörte noch, wie Ken zu Cooper
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