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Julia Extra Band 0213

Julia Extra Band 0213

Titel: Julia Extra Band 0213 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vivian Leiber Jessica Hart Leigh Michaels Elizabeth Power
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war ihr, als sei sie aus einem bösen Traum erwacht. Im hintersten Raum saß auf einem flauschigen Teppich ein kleiner Junge und spielte augenscheinlich zufrieden mit bunten Bauklötzen.
    “Matthew!”
    Jarrad erlebte es wie einen Traum, als er zusah, wie Kendal auf den Kleinen zustürzte und ihn selig in ihre Arme schloss. Mit einem Beschützerinstinkt, wie ihn nur eine Mutter entfalten konnte, drückte sie ihren Goldschatz an ihre Brust und hielt ihn so kräftig fest, als wollte sie ihn nie wieder loslassen. Immer wieder strich sie ihm liebevoll über das flaumweiche Haar seines zarten Köpfchens.
    Matthew hatte einen überraschten glucksenden Ton von sich gegeben, als seine Mama ihn an ihr Herz gedrückt hatte. Dass der Kleine eine Sekunde erschrocken war, das fand Kendal unerheblich – ihr kleiner Liebling war wieder gefunden, am Leben und unversehrt!
    Sie genoss es so sehr, mit geschlossenen Augen ihre Wange an Matthews zarter Schläfe zu spüren, dass sie gar nicht mitbekam, wie inzwischen auch Jarrad neben ihr stand und leise “Matthew!” flüsterte. “Ist alles mit ihm in Ordnung?”, hörte sie ihn dann aber fragen und konnte ihm nur mit einem mehrfachen Nicken antworten, denn gerade begann sie heftig zu schluchzen, und ihre Augen füllten sich mit Tränen.
    “Oh, bitte, bitte … verzeiht mir!”, rief da Chrissie aus dem Hintergrund. Dann stellte sie sich vor Jarrad hin und legte eine Hand auf seinen Oberarm. “Bitte versteh! Ich wollte niemandem Schaden zufügen! Oh, Jarrad, bitte verzeih!”
    Kendal schluchzte immer noch, und der Kleine stieß nun kleine Laute des Unmutes aus, da seine Mutter ihn gerade wieder fester an ihre Brust drückte. Fassungslos starrte Kendal ihre Schwester an.
    Chrissie legte eine Hand auf Jarrads Schultern und fing ebenfalls zu schluchzen an; ihr zierlicher Körper zitterte wie Espenlaub. Voller Verzweiflung lehnte sie ihren Kopf gegen seine Brust. “Ich wollte bestimmt weder dem Kind etwas zuleide tun noch euch quälen oder ärgern. Ich wollte bloß … mich richtig um den Kleinen kümmern …”
    “Chrissie …” Kendal fehlten die Worte. Insgesamt fühlte sie sich psychisch momentan nicht in der Lage, auf die niedergedrückte Verfassung ihrer Schwester einzugehen. Zumal nun auch Matthew, angesteckt von der allgemeinen Aufregung um sich herum, zu weinen anfing. Nur Jarrad schien sich noch halbwegs im Griff zu haben.
    Kendal konnte ihm ansehen, dass er sich jetzt am liebsten intensiv ihr und dem Kleinen zugewandt hätte, doch dies blieb ihm verwehrt, hatte sich doch eben Chrissie an seine Brust geworfen. So klopfte er der Verzweifelten beruhigend auf den Rücken. “Ruhig Blut, Chrissie”, redete er mit seiner tiefen Stimme auf sie ein. “Niemand wird dir etwas antun.” Er geleitete sie ins Wohnzimmer zu einem bequemen Sessel neben dem offenen Kamin und gab ihr zu verstehen, Platz zu nehmen. Kendal mit dem Kleinen folgte ihnen.
    Chrissie sank noch immer schluchzend auf dem Sessel nieder. “Wie … wie habt ihr … mich … gefunden?”
    “Zunächst führte Ralph uns auf die Fährte.”
    “Ralph?” Verwundert schaute Chrissie aus leicht geröteten Augen zu Jarrad auf.
    “Er nahm höchst besorgt Kontakt mit uns auf, weil er dich nicht erreichen konnte. Wir alle dachten nach und kamen dann darauf, dass du unterwegs sein musstest … mit Matthew.”
    Einen Moment lang trat Stille ein. Dann atmete Chrissie tief durch.
    “Es tut mir ja so leid, Kendal.” Noch immer zitterte sie. “Wie soll ich es erklären? Ich habe ihn nicht entführen wollen!”
    “Warum hast du es dann getan?” Kendal konnte nur verständnislos den Kopf schütteln. Mit Matthew auf dem Arm ließ sie sich auf dem zweiten Sessel gegenüber dem ihrer Schwester nieder. “Was hat dich dazu verleitet oder getrieben, Chrissie?”
    “Weiß nicht. Ich kann es nicht erklären.” Ratlos und verängstigt schaute Chrissie zu Jarrad hin, der nun, die Hände in die Hüften gestemmt, vor ihr stand. Bei dem bedrohlichen Anblick brach sie erneut in heftiges Schluchzen aus.
    “Als ich den Kleinen an jenem Tag sah …”, begann sie dann, als sie sich wieder etwas gefasst hatte. “Keine Ahnung, was da über mich kam. Alles geschah so schnell …, es kam irgendwie nicht dazu, dass ich daran dachte, welchen Kummer und welche Sorgen ich euch damit bereiten würde. Mein Gehirn war blockiert, ich überlegte einfach gar nicht. Und als ich endlich zum Nachdenken kam … Nun, mir war klar, dass ich den Kleinen

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