JULIA EXTRA BAND 0261
und stirnrunzelnd das Handy wieder in seine Jacketttasche gleiten ließ.
„Haben Sie gegessen?“
„Verzeihung?“
„Dinner.“ Die tiefe Stimme klang leicht ungeduldig.
Er redete von Essen? „Das ist unwichtig.“
„Ist es nicht, wenn Sie noch nicht gegessen haben.“
„Warum?“
„Ich schlage vor, wir essen zusammen.“
„Zum wiederholten Mal … Warum?“
Tina Matheson irritierte und faszinierte ihn gleichermaßen. Darüber hinaus war sie seit langer Zeit die erste Frau, die seine Einladung ausschlug.
„Ziehen Sie sich um. Ich reserviere einen Tisch.“
Tina schloss die Augen, öffnete sie wieder und warf ihm einen finsteren Blick zu. „Spielen Sie gern den Diktator?“
Er holte sein Handy hervor und drückte eine Kurzwahltaste. „In der Regel bekomme ich, was ich will.“
„Tatsächlich?“
Nic bestellte einen Tisch und ließ Tina dabei nicht aus den Augen.
„Wollen Sie mit mir streiten?“, fragte er, sobald er das Gespräch beendet hatte.
„Der Himmel bewahre jede Frau davor, das auch nur zu wagen“, entgegnete sie spöttisch.
Ein Anflug von Belustigung blitzte in seinen dunklen Augen auf. „Aber Sie sind die Ausnahme?“
„Worauf Sie sich verlassen können.“ Tina marschierte zur Tür. „Ich möchte, dass Sie gehen.“
Ausdruckslos sah er sie an. Ihre Blicke trafen sich. Tina drückte die Schultern durch. „Ich will nicht mit Ihnen essen.“
„Wir fahren in getrennten Wagen.“
„Soll das ein Trick sein, um mich zu überzeugen?“
„Ein Kompromiss. Es ist fast sieben, weder Sie noch ich haben gegessen, und wir sind von einer befriedigenden Übereinkunft weit entfernt.“
„Mein Entschluss steht fest.“
„Was Sie persönlich betrifft, ja. Doch es geht immer noch um ein Kind. Ihr Kind.“ Er machte eine Kunstpause. „Und ohne Frage das meines Bruders.“
Tina war hungrig. In den letzten Tagen hatte sie eine neue Schwäche an sich entdeckt. Wenn es irgendwo nach Essen roch, lief ihr das Wasser im Mund zusammen. Der Gedanke, eine Mahlzeit zu genießen, die sie nicht erst zubereiten musste, war verlockend. Außerdem würde Nic Leandros sich nicht so leicht abwimmeln lassen.
„Warten Sie bitte draußen, während ich mich anziehe.“
„Damit Sie hinter mir die Tür verriegeln können?“ Er schüttelte den Kopf. „Nehmen Sie, was Sie brauchen, und ziehen Sie sich im Bad an.“
Sie hätte ihn erwürgen können.
„Gibt es ein Problem?“
Tina warf ihm einen giftigen Blick zu. „Ich überlege noch, auf welche Art und Weise ich Sie erledigen soll.“
Seine Mundwinkel zuckten, aber er sagte nichts. Tina verkniff sich eine kindische Bemerkung und marschierte zu ihrem Schrank.
Ohne lange zu zögern, griff sie nach ihrer schwarzen Seidenhose, einem grünen Seidentop mit Spaghettiträgern und passender Jacke und machte sich auf den Weg ins Bad.
Sie brauchte nur wenige Minuten. Dezentes Make-up, die Haare einmal durchbürsten, fertig. Wieder im Zimmer, schlüpfte sie in Stilettos und schob Geld und ihre Schlüssel in die kleine Abendhandtasche.
Mr. Leandros gefiel offenbar, was er sah. Tina hob fragend eine Augenbraue. „Wollen wir?“
Sie fuhren mit dem Lift hinunter in die Tiefgarage. Tina folgte Nics schwarzem Lexus in das schicke Zentrum von Double Bay, parkte und begleitete ihn zu einem kleinen, intimen Restaurant.
Der Oberkellner begrüßte Nic wie einen gern gesehenen Stammgast und zeigte ihnen persönlich den Tisch, wartete, bis sie Platz genommen hatten, und winkte den Getränkekellner herbei.
Angesehen, bekannt für eine exquisite Küche und teuer, dachte Tina, während sie sich umschaute. Sie bestellte ein Mineralwasser und wählte eine Vorspeise als Hauptgericht.
Der Kellner brachte ihnen zu trinken, bediente sie ehrerbietig und mit geschulten Gesten und zog sich dann zurück.
„Sie essen oft hier.“
Er nickte. „Wann immer ich in Sydney bin.“
Richtig. Der Leandros-Konzern hatte seine Zentrale in Melbourne. Dort wohnten auch Vasilis Eltern. Ebenso wie Nic, wie Vasili ihr erzählt hatte … sofern er nicht auf Geschäftsreisen in New York, London, Athen und Rom war.
„Ich vermute, Sie werden Ihren Eltern meine Entscheidung mitteilen?“
Nics Finger glitten am Stiel seines Kristallglases auf und ab. „Wenn wir fertig sind.“
Sie hielt seinem Blick stand. „Das sind wir bereits.“
„Und wenn ich Ihnen noch einen Vorschlag mache?“ Er wartete kurz. „Oder zwei.“
Tina trank einen Schluck Wasser. „Nein danke.“
„Adoption
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