JULIA EXTRA BAND 0261
Ihre Hilfe?“
Er sah sie an. „Es geht um meine Ankündigung unserer bevorstehenden Hochzeit.“
Eine Kellnerin trat an ihren Tisch und notierte Nics Bestellung für zwei.
„Vielleicht möchte ich gar keinen Caesar-Salat?“, begehrte Tina auf und blickte Nic herausfordernd an, ehe sie sich an die junge Frau wandte. „Finden Sie es nicht auch unmöglich, wenn ein Mann zu wissen glaubt, was in einer Frau vorgeht?“
Prompt erntete sie einen mitleidigen Blick. Die Kellnerin, die zweifellos unzählige Eigenarten ihrer Kunden erlebt hatte, hätte offenbar viel darum gegeben, von einem Mann wie Nic umsorgt zu werden.
Verflixt. Tina liebte Caesar-Salat. „Bringen Sie mir bitte die Schafskäse-Spinat-Tortellini mit Pilz- und Schinkensauce.“
Als sie wieder allein waren, schaute sie Nic in die Augen. „Wir können dies endlos lange durchkauen … Nennen Sie mir einen einzigen Grund, warum ich Sie heiraten sollte – abgesehen von dem, dass ich Vasilis Kind erwarte.“
„Schutz.“ Dafür konnte er sorgen. „Loyalität. Vertrauen“, fügte er ruhig hinzu.
Liebe nicht. Treue auch nicht, schoss es ihr durch den Kopf.
Was ist los?, mahnte eine innere Stimme. Liebe und Treue stehen hier nicht zur Debatte. Du willst weder das eine noch das andere.
„Und das Kind? Haben Sie vor, es als Ihr eigenes auszugeben?“
Die dunklen Augen verengten sich. „Indem ich nicht dementiere, wenn man mich für den leiblichen Vater hält?“
Sie schob das Kinn vor. „Ja.“
„Ich werde mich mit meiner Frau über die Schwangerschaft freuen und sofort nach der Geburt die Adoptionspapiere unterzeichnen.“
„Sie weichen meiner Frage aus.“
„Das Kind wird als Leandros geboren, eine Mutter und einen Vater haben.“ Sein Blick wurde eindringlich. „Niemand außer Stacey und Paul braucht nähere Einzelheiten zu erfahren.“
„Sie vergessen meine Mutter. Ich möchte Claire die Wahrheit nicht vorenthalten.“
„Das würde ich nie verlangen.“
Tina war noch nicht fertig, aber die Kellnerin war im Anmarsch. Sobald sie serviert hatte und sich nach einem freundlichen „Guten Appetit!“ wieder abwandte, beugte Tina sich vor.
„Für Claires Boutique trage ich die Verantwortung“, begann sie. „Erwarten Sie nicht, dass ich meine Arbeit aufgebe und mich ausschließlich repräsentativen Aufgaben widme. Ich sehe mich nicht als schillerndes Glamourgirl, das regelmäßig in der Regenbogenpresse abgebildet wird.“
„Keine Einwände, mit einer Ausnahme – wenn die Ärzte es für nötig halten, dass Sie pausieren, werden Sie es tun.“
Sie wollte widersprechen, er sah es ihr an. Ihre grünen Augen verdunkelten sich. Diese Frau faszinierte ihn wie keine andere. Sie war Feuer und Eis zugleich, eine Mischung aus Stärke und Verletzlichkeit.
„Ich bestehe auf einem Ehevertrag, der meine Interessen berücksichtigt.“
Er nickte. „Noch etwas?“
„Was ist, wenn einer von uns sich scheiden lassen will?“
„Diese Möglichkeit schließe ich aus.“
„Und wenn doch?“ Tina hielt seinem Blick stand.
„Machen Sie sich darauf gefasst, dass ich das volle Sorgerecht des Kindes einklagen werde.“
„Das werden Sie nie bekommen. Die Gerichte sprechen sich in der Regel für die Mutter aus, zumal Sie nicht einmal der leibliche Vater sind.“
Nic zog eine Augenbraue in die Höhe. „Zweifeln Sie an meiner Fähigkeit, ein Verfahren gegen Sie zu gewinnen?“
Ihr lief es kalt den Rücken hinunter. Nic Leandros war ein wohlhabender, einflussreicher Mann. Keine Frage, dass er diebesten Anwälte des Landes darauf ansetzen würde, ihm zu seinem Recht zu verhelfen. Oder das, was er dafür hielt.
„Nein.“ Sie machte eine bedeutungsvolle Pause. „Aber Sie sollten mich nicht unterschätzen, wenn ich entschlossen bin, mich zur Wehr zu setzen.“
Tapfere Worte von einer tapferen Frau. Nic griff zum Besteck und deutete auf ihren Teller. „Lassen Sie uns essen, ja?“
Die Pasta sah gut aus und duftete köstlich. Leider streikte ihr Appetit. Schlimmer noch, bei einem flüchtigen Blick auf Nics Teller lief ihr das Wasser im Mund zusammen. Neidisch sah sie auf die knackigen Salatblätter, die knusprigen Weißbrotstückchen, das zarte Hühnchenfleisch, das cremige Dressing. Als sie aufblickte, ertappte sie ihn bei einem wissenden Lächeln.
Ohne Umschweife winkte er die Kellnerin herbei, bestellte einen zweiten Caesar-Salat und begegnete Tinas empörtem Blick mit Gleichmut.
„Was soll das?“
„Ich habe nur dafür gesorgt, dass
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