JULIA EXTRA BAND 0261
gegeben hatte, unsterblich zu sein. Sie wollte nur noch eines – für den Rest ihres Lebens mit ihm zusammen sein.
Nach allem, was sie miteinander geteilt hatten, war sie zu einer anderen Frau geworden. Sie konnte sich nicht vorstellen, auch nur einen Atemzug zu tun, ohne dass er da war und sie beide in Ekstase versetzte.
„Luc.“ Zärtlich flüsterte sie seinen Namen, und ihre Stimme bebte. Dann öffnete sie die Augen, nur um zu entdecken, dass sie allein war.
Das fahle Licht der Morgendämmerung erfüllte den Raum. Dann sah Rachel den Zettel neben ihr auf dem Kopfkissen. Sie griff danach und richtete sich auf.
Ma belle Rachel,
mach Dir bitte keine Sorgen. Ich muss mich ums Geschäft kümmern, aber es wird nicht lange dauern. Genieß Deinen Schönheitsschlaf!
Du bist wunderschön. Habe ich Dir das schon gesagt?
Wenn ich zurückkomme, bringe ich uns etwas zu essen mit.
Dann brauchen wir uns um nichts mehr zu kümmern.
Ich kann es kaum erwarten, Dich wieder in den Armen zu halten.
Luc
Mit einem wohligen Seufzen sank sie zurück in die Kissen und küsste den Zettel.
In der letzten Nacht war Luc unglaublich zärtlich gewesen. Mit dem Ziel, ihr Vergnügen zu bereiten, hatte er ihr eine so tiefe Erfüllung geschenkt, wie sie es nie für möglich gehalten hätte.
Wenn sie seine Reaktion richtig deutete, war ihr das umgekehrt ebenfalls gelungen. Beide waren unersättlich gewesen. Als sie an diese Stunden voller Entzücken dachte, röteten sich ihre Wangen.
Erst nach Stunden waren sie in den Armen des anderen eingeschlafen, erschöpft von der Intensität ihrer Leidenschaft.
Immer wieder las sie die Nachricht und freute sich, dass er es anscheinend kaum erwarten konnte, wieder zu ihr ins Bett zu kommen.
Vor ihr lag ein ganzes Wochenende der Liebe mit diesem unglaublichen Mann.
Unmöglich, Lucs Rat zu folgen und ihren Schönheitsschlaf zu genießen. Jetzt war Rachel hellwach und ein wenig verlegen, weil sie sich so nach seiner Rückkehr sehnte.
Sie sah auf ihre Uhr – es war zwanzig nach acht. Am besten machte sie sich einen Kaffee.
Vorher ging sie ins Badezimmer. Aber als sie dort das Licht anknipsen wollte, stellte sie fest, dass es immer noch keinen Strom gab. Den Kaffee konnte sie also vergessen.
Plötzlich fiel ihr Blick auf Lucs Bademantel, der an der Tür an einem Haken hing. Sie nahm ihn herunter und barg das Gesicht in dem Stoff, der stark nach seiner Seife duftete.
Nachdem sie geduscht hatte, zog sie den Mantel an und fühlte sich Luc damit gleich ein Stückchen näher.
Weil sie Hunger hatte, ging sie in die Küche. Vielleicht gab es dort ja noch eine Quiche oder eine jener köstlichen Birnen.
Das Erste, was sie auf dem Küchentisch sah, waren eine Flasche Wein, ein Glas und ein Teller mit einer halben Quiche. Daneben lag ein zweiter Zettel.
Ein Laib Brot, ein Krug Wein und Du …
Verzeih mir, dass ich das Brot aufgegessen habe. Wie Du gemerkt hast, bin ich ein Mann mit großem Appetit. Und Du stehst auf meiner Liste ganz oben.
Luc
Sie lächelte glücklich und zitterte freudig in Erwartung seiner Rückkehr. Wie sehr sie ihn liebte!
Das war viel besser als Frühstück im Bett. Luc war so wundervoll, so einzigartig.
Entzückt von dem Liebesmahl, das er ihr hingestellt hatte, schenkte sie sich ein wenig Wein ein. Es war nicht irgendein Wein, er stammte von seinem Weinberg.
Dieses Elixier war von einem Meisterwinzer geschaffen worden. Schluck für Schluck erwärmte sich ihr Körper, und sie musste dabei unentwegt an Lucs Hände denken.
Beim Gedanken an ihn klopfte ihr Herz wie wild. Sie hatte Pläne für die Zukunft.
Träume …
Plötzlich hörte sie Schritte im Flur. Sie drehte sich um und rief voller Freude Lucs Namen.
„ Non. Luc ist nicht da“, antwortete die ältere Frau, die einen Korb trug, der mit einem Tuch bedeckt war. Sie war hoch gewachsen, fast so groß wie Rachel.
Wer von beiden überraschter war, während sie sich eingehend betrachteten, konnte Rachel nicht sagen. Das Englisch der Dame hatte denselben französischen Akzent wie Lucs.
Mit ihrem braunen, kurz geschnittenen Haar und dem Kleid sah sie sehr gepflegt aus.
„Ich bin seine Mutter, Madame Chartier.“
Rachel war schockiert.
Seine Mutter?
Mit dem Selbstbewusstsein einer Frau, die sich im Heim ihres Sohnes so zu Hause fühlt wie bei sich, stellte Lucs Mutter den Korb auf den Küchentisch.
„Und Sie sind …“
Plötzlich merkte Rachel, wie ähnlich sich die beiden sahen. Lucs Mutter hatte dieselben
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