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JULIA EXTRA BAND 0261

JULIA EXTRA BAND 0261

Titel: JULIA EXTRA BAND 0261 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens , Carole Mortimer , Helen Bianchin , Rebecca Winters
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gesprochen hatte. „Wann …?“ Doch da hatte er bereits das Boot gewendet, und Nells Stimme wurde vom Winde verweht.

7. KAPITEL
    Warum hatte sie Luca genug vertraut, um mit ihm ins Bett zu gehen? Vielleicht weil sie sich so sehr nach Wärme und Nähe gesehnt hatte. Wahrscheinlich war er nur Mittel zum Zweck gewesen. Energisch unterdrückte sie die innere Stimme, die sie eine Lügnerin schalt. „Hat jemand für mich angerufen, Marianna?“
    „Niemand.“
    „Bist du sicher?“ Nell sah erneut auf ihre Armbanduhr. Es war schon fast elf.
    „Natürlich ist sie sicher, Mum. Warum?“
    Als Molly mit ihrem klugen Blick in ihrem Gesicht forschte, fürchtete Nell, sie könnte darin lesen. Die Erniedrigung lag noch immer wie ein Stein in ihrem Magen. „Einfach nur so. Ich warte auf eine Rückmeldung wegen gestern Abend.“
    „Von Luca?“
    „Von meinem Meeting mit Luca Barbaro, ja.“ Sie wollte nicht über Luca sprechen, während die Schuldgefühle immer noch an ihr nagten. Sie hatte sich zu einem billigen One-Night-Stand hinreißen lassen. Das hätte niemals passieren dürfen.
    Als sie zwei Augenpaare neugierig auf sich ruhen sah, senkte sie den Blick auf ihre Kaffeetasse. Um nichts in der Welt würde sie zugeben, dass sie heimlich schon aus dem Badezimmer im Krankenhaus angerufen hatte. Doch Signor Barbaro war nicht aufzufinden gewesen. Nell überlegte grimmig, ob er sich nicht absichtlich hatte verleugnen lassen.
    Immer noch spürte sie Mollys Blick. Deshalb fragte sie heiter: „So, Molly, was möchtest du denn heute machen?“
    „Weiß nicht.“
    Nell wandte sich zu Marianna, da klingelte das Telefon. Alle drei schraken zusammen, dann hob Marianna ab.
    „Luca Barbaro für dich“, flüsterte sie tonlos.
    „Danke.“ Nell zog sich in eine Ecke des Zimmers zurück. „Hallo?“
    „Hatten wir heute Morgen nicht eine Verabredung?“ Luca klang abgelenkt, so als gingen ihm gleichzeitig eine Menge anderer Dinge durch den Kopf.
    „Du sagtest doch, du hast die nächsten Tage keine Zeit, und da dachte ich …“
    „Mein Zeitplan ist unberechenbar. Das hättest du abklären sollen, bevor du einfach nicht hier erscheinst.“
    Und du hättest überprüfen sollen, ob ich alle deine Worte richtig verstanden habe. Du hättest es nicht so verdammt eilig haben müssen. „Es tut mir leid, wenn ich dich habe warten lassen. Es war wohl ein Missverständnis.“ Bei dem Gedanken daran, wie sehr sie ihn verärgert hatte, zog sich ihr Herz schmerzhaft zusammen. Doch sie durfte nicht vergessen, weshalb sie eigentlich in Venedig war.
    „In einer halben Stunde?“
    „Ich werde pünktlich sein.“
    „Du wirst an der Rezeption erwartet. Komm dann sofort rauf.“
    Das war nicht gerade die Art Anruf, die sie erwartet hatte. Nells Miene war wie versteinert, als sie sich Lucas arrogantes Gesicht vorstellte. Wie gnädig von ihm, ihr eine Audienz zu gewähren. War das die Entlohnung für ihre Dienste? Glaubte er, sie habe im Voraus mit Naturalien zahlen wollen, damit er ihr geschäftlich entgegenkam?
    Sie musste sich beruhigen. Es war nun einmal geschehen, und nun durfte ihr Stolz nicht dem Erfolg des Projekts im Wege stehen. Ob es ihr gefiel oder nicht, Luca Barbaro war der Mann, den es zu überzeugen galt. Wenn ihr das nicht gelang, musste sie unverrichteter Dinge nach England zurückfliegen.
    Luca hatte sie nicht ein einziges Mal geküsst, fiel Nell ein, als sie sich ihm gegenüber niederließ. Zuvor war es ihr gar nicht aufgefallen.
    Und war das nicht ein Zeichen dafür, dass es ihm nur um die körperliche Liebe gegangen war?
    Vertrauen gab es nicht zwischen Mann und Frau, dachte Nell, als sie ihre Mappe aufschlug und die Unterlagen herausnahm. Sie schwor sich, nicht eher zu gehen, ehe sie seine Zusage in der Hand hatte.
    „Ein Glas Wasser?“
    War sie blass? Nell wollte auf keinen Fall, dass Luca bemerkte, wie aufgewühlt sie war. „Die Hitze macht mir heute zu schaffen. Es ist gleich besser.“
    „Ich hole dir trotzdem ein Glas Wasser und drehe die Klimaanlage auf.“ Er stand auf und durchschritt das Zimmer.
    Sie konnte ihn kaum ansehen, ohne zu zittern. Nell zwang sich, den Blick abzuwenden und ans Geschäft zu denken. „Möchtest du dir die Unterlagen ansehen?“ Sie legte die Papiere auf den Tisch. „So kannst du dir eine Vorstellung von unserer Arbeit machen.“
    „Ich würde es lieber von dir hören, als mir eine Hochglanzbroschüre anzusehen, die von deinen Marketingleuten erstellt wurde.“ Er stellte das Glas vor

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