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JULIA EXTRA BAND 0261

JULIA EXTRA BAND 0261

Titel: JULIA EXTRA BAND 0261 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens , Carole Mortimer , Helen Bianchin , Rebecca Winters
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der Lust über dem schwarzen Wasser wider …
    Sie hielten einander umfangen, und als ihr Atem wieder ruhiger ging, erkannte Nell in Lucas Blick, dass er ebenso aufgewühlt war von dem, was soeben mit ihnen passiert war, wie sie. In dieser kurzen Zeit waren sie frei gewesen, eine Erfahrung, die sie zugleich berauscht und geängstigt hatte. Doch es war ein Luxus, an den sie sich leicht gewöhnen könnte.
    Sex mit Nell war eine Offenbarung für Luca. Die Intensität hatte alles überschritten, was er je erlebt hatte, die Wonnen, die sie einander bereitet hatten, waren unsäglich gewesen. Es war, als habe sich das Warten über all die Jahre in diesem einen Augenblick entladen. Er wollte mehr von ihr, als er erwartet hatte. Er wollte sie ganz.
    Er musste vernünftig sein. Immerhin lebten sie in verschiedenen Ländern, führten vollkommen unterschiedliche Leben. Eswar außerordentlicher Sex gewesen, doch nun mussten sie auf den Boden der Tatsachen zurückfinden.
    Luca trug Nell in die Kabine, wo sie sich erneut liebten, diesmal langsamer, im Einklang mit dem sanften Schaukeln des Bootes. Als sie danach ruhig beieinanderlagen, spürte Nell, dass sie einen weiteren Geist ausgetrieben hatte. Nach Jakes Tod hatte sie sich ernsthafte Sorgen gemacht, ob es nicht ihr Fehler gewesen war, dass er sie betrogen hatte. Vielleicht war sie im Bett nicht gut genug gewesen und hatte ihn so in die Arme einer anderen getrieben. Wenn Luca jetzt jedoch nicht vollständig befriedigt wäre, so wäre er ein Meister der Verstellkunst.
    Kurz vor Sonnenaufgang war es mit Lucas innerer Ruhe und Zufriedenheit vorbei. Abrupt wandte er sich aus Nells Umarmung und setzte sich auf.
    Was tat er hier eigentlich?
    Er hatte sich nach Sex mit ihr gesehnt, und den hatte er bekommen. Das sollte ausreichen. Doch im Restaurant hatte er Nells Gesellschaft genossen, wirklich genossen. Er hatte sich wohlgefühlt mit ihr. Und mit Nell zu schlafen, hatte nur seine Sehnsucht nach mehr entfacht …
    Das war aber nicht realistisch. Er musste Abstand wahren. Eine Beziehung war das Letzte, woran er Interesse hatte, und Nell Foster war keine Frau für eine Affäre.
    Es war ein Fehler gewesen, sie zu verführen. Nun musste er Schluss machen, bevor sich die Sache zu einem richtigen Desaster auswuchs.
    „Luca, ist etwas?“ Nell war wach geworden, als er sich von ihr gelöst hatte. Sie fühlte seinen Verlust beinahe körperlich. Er saß da und hatte den Kopf auf den Knien aufgestützt.
    „Wir sollten gehen. Ich muss morgen früh raus.“
    Seine Stimme klang kalt, und Nell war enttäuscht. Auch wenn er angekündigt hatte, dass er die nächsten Tage beschäftigt sein würde.
    Und aus demselben Grund hätte sie ihm von ihrem Projekt erzählen sollen.
    Lucas Worte hallten in ihrem Kopf wider, und ihr fröstelte. In seiner Stimme fehlte etwas, etwas ganz Wichtiges. Noch vor wenigen Stunden hatte er sie geneckt, hatte liebevoll mit ihr gesprochen, nun jedoch sprach er mit ihr wie zu einer Fremden.
    „Hier kannst du dich waschen“, erklärte er und wies auf das kleine Waschbecken in der Kabine.
    „Nicht nötig. Ich dusche im Hotel“, widersprach sie. Plötzlich hatte sie es sehr eilig. „Ich will dich nicht aufhalten.“
    Wenn er ihre Reserviertheit bemerkt hatte, so ließ er es sich nicht anmerken. Schweigend kleideten sie sich an. Dabei wandte er ihr den Rücken zu, als wollte er sie ausschließen. Nell schluckte. Sie hatten so viel miteinander geteilt. Oder etwa nicht?
    Als er den letzten Knopf seines Hemdes geschlossen hatte, reckte Luca sich und kletterte aus der Kabine an Deck. Er hob den Anker mit der elektrischen Kurbel. Dann setzte er sich, ließ den Motor an und steuerte ohne ein weiteres Wort auf die Küste zu.
    Während sie auf das noch nicht erwachte Venedig zufuhren, saß Nell gedankenverloren auf dem Bett, in dem sie sich geliebt hatten. Sie rührte sich erst, als sie am Landungssteg ihres Hotels anlegten.
    Ihr Innerstes fühlte sich eiskalt an, als sie sich erhob, doch ihr Gesicht war gerötet vor Scham. Die Erniedrigung, die sie empfand, war fast zu viel. Sie ging von Bord und ignorierte seine ausgestreckte Hand. „Danke“, sagte sie leise. Für den schönen Abend? Wie unpassend. Sie schluckte. „Danke für das Dinner. Es war köstlich.“
    „Es freut mich, dass du es genossen hast“, sagte er ernst. „Wir sehen uns dann beim Meeting.“
    Seine Worte waren kaum an ihr Ohr gedrungen, und erst viel zu spät erfasste sie, dass er über ein Meeting

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