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JULIA EXTRA BAND 0261

JULIA EXTRA BAND 0261

Titel: JULIA EXTRA BAND 0261 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens , Carole Mortimer , Helen Bianchin , Rebecca Winters
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Hätte Luca nicht das Boot steuern müssen, hätte sie ihn angeschrien. So biss sie sich auf die Zunge.
    „Du meinst also, ich verwöhne sie?“
    „Man kann einen Spross nicht mit Humus überschütten, ganz gleich, wie nährreich, und dann erwarten, dass er wächst. Ab und zu muss man ihn auch mal die Sonne sehen lassen.“
    Eigentlich wollte sie so etwas gar nicht hören. „Bitte belehre mich nicht, und erspare mir die Psychologie.“
    „Damit du immer wieder dieselben Fehler machst?“
    „Wir sprechen hier über meine Tochter. Wie ich sie erziehe, ist allein meine Sache. Deine Meinung ist irrelevant.“
    „Dann hätte ich sie also diese hässliche Pestmaske tragen lassen sollen, obwohl es so viele schöne Kindermasken gibt?“
    Sie schrien nun beinahe, und als sie an dem Anlegeplatz des Hotels anliefen, fuhr Nell Luca an: „Du hast ja so recht, du hast ja immer recht!“
    „Nicht immer, Nell“, korrigierte er sie leise. „Nur meistens, wenn es um dich geht.“

10. KAPITEL
    Beim Frühstück war Molly immer noch müde, aber ihr Gesicht erhellte sich jedes Mal, wenn Lucas Name fiel. Und sie wollte einfach nicht aufhören, über ihn zu sprechen. Nell ertrug es, so gut sie konnte, setzte ein Lächeln auf und versuchte, ihre Gefühle im Zaum zu halten. Nur mit Mühe konnte sie übersehen, dass Molly ihre Maske ständig mit sich herumtrug.
    Warum hatte sie ihr nicht selbst eine schöne Maske gekauft? Genau so eine Maske hätte sie sich als kleines Mädchen auch gewünscht. Stattdessen hatte sie etwas pädagogisch Wertvolles gewählt. Zumindest in diesem Punkt hatte Luca recht gehabt. Es gab verschiedene Arten zu lernen.
    Als das Telefon klingelte, hob Nell abwesend ab. Molly sah sie erwartungsvoll an und flüsterte: „Luca?“
    „Nell, bist du noch dran?“
    „Ich habe unser Meeting nicht vergessen.“
    „Ich rufe nicht wegen des Meetings an.“
    „Nicht?“ Ihr Herz tat einen Sprung. Wann würde sie endlich aufhören, sich Hoffnungen zu machen? In jedem Fall sollte sie ihm noch einmal für die Masken danken.
    „Ich rufe auch nicht wegen der Masken an“, sagte er, als habe er ihre Gedanken gelesen. Ein Lächeln klang in seiner Stimme mit. Nell wünschte beinahe, er würde in seiner kühlen, reservierten Art mit ihr sprechen. Das wäre einfacher für sie, Abstand zu halten. Sie hatte eine andere, eine warme, humorvolle und sinnliche Seite an ihm kennengelernt, und es fiel ihr schwer, sich davon zu trennen …
    „Ich rufe an, um mich zu entschuldigen.“
    „Wie bitte?“, fragte Nell erstaunt und suchte Mollys Blick. „Kannst du mich einen Moment allein lassen?“
    „Ich suche Marianna.“ An der Tür blieb das Mädchen noch einmal stehen. „Ach, Mum?“
    „Ja?“
    „Kannst du Luca noch mal Danke von mir sagen wegen der Masken?“
    „Natürlich.“ Nell lächelte.
    „Bist du noch dran?“
    „Klar.“
    „Es war falsch von mir, mich in deine Erziehungsarbeit einzumischen.“
    Nell bemühte sich, ihren Herzschlag im Zaum zu halten. „Vergiss es einfach.“
    „Das ist es ja gerade. Ich kann es nicht vergessen, und ich würde es gerne wiedergutmachen.“
    „Das ist nun wirklich nicht nötig.“
    „Die Kinder meiner Schwester sind bei mir zu Besuch, während sie mit ihrem Mann unterwegs ist. Ich dachte, es wäre eine gute Gelegenheit für Molly, Gleichaltrige zu treffen.“
    Das konnte sie nicht tun, nicht einmal für Molly. „Aber sie spricht kein Italienisch.“ Fieberhaft suchte sie nach weiteren Ausreden.
    „Die Sprache sollte kein Problem sein, Kinder haben doch irgendwie ihre ganz eigene Sprache“, versicherte ihr Luca. „Und Marianna und du, ihr seid natürlich auch herzlich eingeladen.“
    „Ich habe Marianna freigegeben.“
    „Molly wird hier beaufsichtigt sein. Meine Mutter ist auch da.“
    „Deine Mutter?“
    Nell dachte nach, als Luca hinzufügte: „Ich glaube, Molly hat sich gestern Nacht amüsiert. Sie sollte mehr von den Einheimischen erfahren, bevor ihr heimreist.“
    Nell hasste es, wenn er recht hatte.
    „Was hältst du von der Idee?“
    Molly würde es lieben, Kinder in ihrem Alter zu treffen. Ihr strahlendes kleines Gesicht tauchte vor Nells innerem Auge auf, und sie erkannte, dass es nur eine Antwort auf diese Frage geben konnte.
    „Danke für die Einladung. Wir kommen gern.“ Für ein Einzelkind war die Gelegenheit, die Luca ihr bot, einfach zu schön, um wahr zu sein.
    „Ist das Lucas Haus?“ Molly starrte an der Fassade hinauf.
    „Ich schätze, ja.“ Nell

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