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JULIA EXTRA BAND 0262

JULIA EXTRA BAND 0262

Titel: JULIA EXTRA BAND 0262 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Maggie Cox , Barbara Hannay , Fiona Hood-Stewart
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ganz furchtbar sein, obwohl er der perfekte Bruder ist.“
    Gabriella musste lächeln. „Sind das deine Kinder?“, fragte sie und wies auf die kleinen Gesichter, die halb hinter der Sofalehne versteckt waren.
    „Ja, die kleinen Racker. Sie freuen sich schon darauf, während der Zeremonie Blumen zu streuen. Ich hoffe nur, sie werden sich ordentlich benehmen. Vor allem, nachdem wir nicht rechtzeitig zur Generalprobe hier waren. Kommt, Kinder!“ Liebevoll zog sie die beiden aus ihrem Versteck hervor. „Begrüßt eure neue Tante!“
    Bei ihrem Anblick hellte sich Gabriellas Miene sofort auf. Wie die meisten Brasilianer war sie ganz verrückt nach Kindern. Sie hockte sich hin und winkte den süßen Jungen und seine Schwester zu sich heran. „Hallo.“ Dann streckte sie beide Hände nach ihnen aus. „Oh, du bist ja wunderschön“, sagte sie und strich dem Mädchen über ihre goldblonden Löckchen. Dann lächelte sie den Jungen an, der ihr Lächeln zaghaft erwiderte. Sie waren schon für die Zeremonie umgezogen: Das Mädchen trug ein hellblaues Satinkleid und der Junge Kniehosen aus Samt und ein gerüschtes Hemd mit passender Jacke.
    „Ricky ist drei“, erklärte Constanza. „Und dies ist Anita, sie ist vier.“
    „Was für reizende Namen. Wollt ihr mir wirklich bei meiner Hochzeit helfen?“, fragte sie in verschwörerischem Tonfall. Beide Kinder nickten ernst. „Ich zähle auf euch“, fügte sie hinzu und richtete sich langsam auf.
    Sie nahm die beiden an die Hand, und in diesem Augenblick eilte die Contessa herein. Über ihrem blauen Kleid trug sie einen Mantel, und mehrere Perlenketten hingen in unterschiedlicher Länge um ihren Hals. Dicht hinter ihr stand Sara. „Ah, Constanza, da bist du ja. Ich hatte schon befürchtet, der Sturm in Deutschland hätte euren Flug aufgehalten. Dann ist ja alles soweit vorbereitet.“ Sie wandte sich an Gabriella. „Meine Liebe, lauf schnell nach unten! Ricardo möchte gern mit dir sprechen.“
    „Aber es bringt Unglück, wenn der Bräutigam die Braut vor der Hochzeit sieht“, widersprach Constanza entsetzt und richtete sich kerzengerade auf. „Das muss er doch wissen.“
    „Blödsinn!“ Abschätzend wehrte die Contessa diesen Einwand ab.
    „Ich an deiner Stelle würde nicht hingehen“, sagte Constanza mit fester Stimme. Sie stand auf und strich ein paar Falten im Brautkleid glatt. „Zieh wenigstens das Kleid aus, wenn du gehst.“
    Gabriella dachte kurz nach und nickte dann. Zu einem anderen Zeitpunkt wäre dieses Kleid das Kleid ihrer Träume gewesen, aber nun war sein Anblick eher deprimierend. Entschlossen schlüpfte sie in ein paar kurze Jeans und ein bauchfreies T-Shirt. Dieser Aufzug war zwar mehr als unangemessen, doch Gabriella fand, dass Ricardo es nicht anders verdient hatte.
    „Herein!“, rief er, als sie an die Tür seines Arbeitszimmers klopfte.
    „Du hast mich rufen lassen?“, begann sie mit gespielter Höflichkeit und steckte ihre Daumen in den Bund ihrer Jeans. Ungeduldig tippte sie mit der Fußspitze auf den Boden.
    Teils irritiert, teils belustigt sah Ricardo sie an. Zuerst wollte er eine Bemerkung über ihren Aufzug machen, doch dann spürte er, dass sie ihn absichtlich provozierte. Also nahm er sich vor, mit derartigen Erziehungsmaßnahmen bis nach der Hochzeit zu warten. Dann würde er dafür sorgen, dass sie nicht mehr in einem so unangemessenen Outfit durch den Palast lief.
    „Ich wollte dir nur etwas geben.“ Er hielt eine flache Schmuckschatulle aus rotem Leder in den Händen. Darin lagen auf weißem Satin eine diamantene Halskette mit passenden Ohrringen. „Diese Kette wird seit vielen Generationen von den Frauen meiner Familie zur Hochzeit getragen“, erklärte er und ging auf Gabriella zu. „Es ist nur angemessen, wenn auch du sie heute trägst.“
    Ihr erster Impuls war, diese Geste abzulehnen. Es trug nur dazu bei, Ricardo in ihren Augen wie einen Prinzen aus einem wahr gewordenen Märchen aussehen zu lassen. Ihre Situation war auch so schon emotional schwierig genug.
    Doch bevor sie reagieren konnte, trat Ricardo hinter sie und legte ihr die Kette um den Hals. Die kühlen, schweren Steine jagten ihr Schauer über die Haut, und sie schloss seufzend die Augen. Wenn sie ehrlich war, war Ricardos Nähe ebenso sehr ein Grund für diese Empfindungen …
    Sie spürte seinen warmen Atem an ihrem Nacken, kurz bevor er ihr einen federleichten Kuss auf den Hals gab.
    „Dreh dich um und lass dich anschauen!“, bat er. Gabriella

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