JULIA EXTRA BAND 0263
Ihnen alles zeigt. Oh … fast hätte ich es vergessen: Eine junge Frau rief an und bat um einen Rückruf. Sie hätten unsere Nummer nicht weitergeben dürfen.“
„Das habe ich auch nicht getan. Ich habe ihr nur die Adressen meiner Auftraggeber gegeben. Sie muss die Nummer selbst herausgefunden haben.“
„Sie können das Telefon in der Küche benutzen.“ Mit diesenWorten verschwand Mrs. Delford.
Nachdem sie den Wagen vom Caravan abgekoppelt hatten, fuhren sie zur Küche hinüber. Jane füllte die Kanister und fuhr allein zurück, während Gil sein Telefongespräch führte. Etwas später kam der Obergärtner herüber und zeigte ihr den Platz, an dem das Feuerwerk stattfinden sollte.
Jane eilte zum Wohnwagen zurück, um Gil zu holen und ihm die Stelle zu zeigen. Seltsamerweise war er noch nicht zurück. Er erschien erst zwanzig Minuten später und wirkte bedrückt.
„Ist etwas nicht in Ordnung?“
„Doch, doch, alles in Ordnung. Es gab ein kleines Missverständnis, doch ich habe es bereinigt.“
Sie zeigte ihm die für das Feuerwerk vorgesehene Stelle, und bei ihrer Rückkehr zum Wohnwagen fanden sie dort eine außerordentlich hübsche junge Frau vor, die durchs Fenster mit Perry flirtete. „Ich bin Patricia“, sagte sie lächelnd. Beide mochten sie auf Anhieb, sie wirkte sehr viel bodenständiger und weniger hochnäsig als ihre Mutter.
„Ich bin gekommen, um Sie zum Abendessen einzuladen. Meine Mum hat das versehentlich vergessen.“
„Bitte danken Sie Ihrer Mutter für die großzügige Einladung, aber meine Partnerin und ich haben noch einiges für das morgige Feuerwerk zu besprechen und bleiben lieber hier.“
Patricia konnte nur mit Mühe ein Kichern unterdrücken. Sie verabschiedete sich von ihnen und lief weg, kam aber eine halbe Stunde später noch einmal vorbei und brachte ihnen ein paar Flaschen Champagner. „Aber sagen Sie Mum nichts davon – ich habe sie aus dem Vorrat für den Empfang stibitzt.“
Sie legten sich früh schlafen. Im Bett war Gil zärtlich und leidenschaftlich wie immer, aber Janes Intuition sagte ihr, dass er nicht ganz bei der Sache war und sich über irgendetwas Sorgen machte.
Sie schlief unruhig und wachte kurz darauf wieder auf. Weil sie sich so ruhelos fühlte, stand sie auf, zog sich Jeans und T-Shirt über und schlüpfte aus dem Wohnwagen. Es war Vollmond, und Jane wanderte durch den silbrig im Mondlicht liegenden Garten. Plötzlich stand sie vor einem kleinen Gebäude, aus dem ein Lichtschein fiel. Jemand rief: „Wer ist da?“
Jane erstarrte, denn sie erkannte die Stimme von Mrs. Delford. Bevor sie davonschlüpfen konnte, war ihre Gastgeberinan die Tür gekommen und hatte sie gesehen. „Sie haben doch hoffentlich den Hund nicht mitgebracht?“
„Nein, ich bin allein. Ich wollte nur etwas Luft schnappen.“
„Dann kommen Sie doch herein.“
Jane betrat diese Luxusvariante eines Hundezwingers, in der sich nur eine wunderschöne Basset-Hündin befand, die sofort ans Gitter ihres Käfigs kam und eifrig versuchte, Janes Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
„Treten Sie ein“, sagte Mrs. Delford und öffnete die Käfigtür. Offensichtlich hatte sie vorher dort bei der Hündin gesessen. Hinter Jane zog sie die Tür fest zu.
„Ich halte sie momentan getrennt von den anderen. Heute sollte die Paarung mit Lord Bertram Hannenmere von Marshall Denby stattfinden, aber es kam etwas dazwischen, deshalb kommen sie erst morgen.“
„Wie ist denn ihr Name?“, fragte Jane und kitzelte die Hündin am Ohr.
„Lady Tillingforth of Westrock, aber ich nenne sie nur Tilly“, erklärte Mrs. Delford. Die Zuneigung zu ihrem Hund machte sie gleich etwas sympathischer.
Jane setzte sich auf den Boden, und Tilly kuschelte sich sofort an sie. Mrs. Delford lächelte.
„Normalerweise freundet sie sich nicht so leicht mit Fremden an. Sie ist erst ein Jahr alt und ziemlich nervös. Das wird ihr erster Wurf.“
Mrs. Delford erzählte etwas über Tillys Zukünftigen, dessen Dienste mit fünfhundert Pfund zu Buche schlugen.
„Oh, für das Geld muss er wohl der Beste sein, den man bekommen kann“, entgegnete Jane.
„Nun ja, die wirklich Besten sind die Bassets von Moxworth, die fast sämtliche Züchterpreise abräumen. Für einen von ihnen muss man tausend Pfund berappen, aber das hätte ich gern bezahlt. Doch leider bieten sie ihre Dienste nur für Tiere aus Stammbäumen an, die auch schon Preise gewonnen haben.“
„Arme Tilly.“ Jane streichelte die Hündin. „Bist
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