JULIA EXTRA BAND 0263
übellaunige Kritik.“
„Wessen Schuld ist es denn, dass ich schlechte Laune habe?“
„Meine, vermutlich.“ Verzweifelt zerrte er an seinen Haaren. „Du törichtes Weib – ich bin verliebt in dich. Von Anfang an.“
Er riss sie in seine Arme und gab ihr den leidenschaftlichsten Kuss, den sie bisher von ihm empfangen hatte. „Das wollte ich schon die ganze Woche tun, aber du warst so reserviert …“
„Ich?“
„Ich dachte, du würdest zu mir kommen …“
„Ich dachte, du wolltest mich nicht …“
„Dann weißt du es jetzt besser“, erwiderte er rau und presste sie an sich. Jane schlang ihre Arme um ihn und erwiderte seinen Kuss aus vollem Herzen. Die Situation entsprach zwar nicht ihren romantischen Vorstellungen, aber trotz Matsch und Regen brannte sie vor Verlangen. Sie ließ ihre Hände über seine nackte Brust gleiten, und ihre durchnässten Körper klammerten sich aneinander.
„Glaubst du mir jetzt?“, fragte er mit belegter Stimme.
„Ja … ja … küss mich …“
Das tat er. Er reizte sie mit seinem Mund, während er sie mit seinen Händen streichelte. Die rauen Elemente waren vergessen. Der einzige Sturm, der zählte, war der Sturm in ihren Herzen.
Plötzlich wurde es hell um sie herum. Durch den strömenden Regen war eine Stimme zu hören. „Hallo, da drüben!“
Widerstrebend löste sich Jane von Gil. Während sie die Welt um sich herum vergessen hatten, hatte sich ein robustes Fahrzeug genähert, das sie jetzt ins helle Licht seiner Scheinwerfer tauchte. Eine Frau sprang heraus und bewegte sich vorsichtig über den aufgeweichten Boden.
„Ich bin Celia Shaw“, rief sie. „Mein Mann hat angerufen, um Ihre Ankunft anzukündigen, und ich dachte, Sie könnten vielleicht etwas Hilfe brauchen. Meine Güte! Die brauchen Sie tatsächlich, nicht wahr?“ Sie musterte das festgefahrene Vehikel. „Packen Sie etwas Kleidung zusammen, und dann bringe ich Sie zu uns nach Hause. Morgen früh holen wir Ihren Caravan mit dem Traktor aus dem Schlamm.“ Sie warf einen Blick auf Jane. „Geht es Ihnen gut?“
„Ja“, antwortete Jane vage. „Ja, alles bestens.“ Ihr Herz frohlockte. Er liebte sie. Er wollte sie. Jetzt wusste sie es. Die Welt war wieder in Ordnung.
Sie nahmen etwas Kleidung mit und stiegen in Celias Wagen. Nach kurzer Fahrt wurden die Lichter des Hauses wieder sichtbar.
Wenige Minuten später hatten sie das große Bauernhaus erreicht. Celia hielt an der Hintertür, durch die sie in eine altmodische, gemütlich warme Küche kamen. Perry ließ sich sogleich auf einem Läufer nieder.
„Wir haben zwei Bäder – gehen Sie sich aufwärmen. Bis Sie so weit sind, steht ein Abendessen auf dem Tisch.“
Dankbar ging Jane unter die Dusche. Als sie fertig war, bemerkte sie im Spiegel, dass ihre Augen vor Glück glänzten.
Gil saß schon am Tisch und ließ sich ein üppiges Mahl schmecken. Zu seinen Füßen verzehrte Perry mit großer Begeisterung ebenfalls eine riesige Portion. Celia tat Jane von dem köstlichen Eintopf auf, den sie mit Genuss verspeiste. Als sie mit dem Essen fertig waren, kam David Shaw zu Hause an und entschuldigte sich bei ihnen.
„Ende gut, alles gut“, meinte Gil. Er sprach zwar zu David, doch seine Augen ruhten auf Jane.
Celia zeigte ihnen ihr Zimmer im oberen Stockwerk am Ende des Korridors. Es hatte eine niedrige Decke mit Balken aus Eichenholz und ein großes Doppelbett mit einer Patchwork-Bettdecke.
Celia wünschte ihnen eine gute Nacht und schloss die Tür.
„Vielleicht hätten sie lieber Einzelzimmer gehabt“, meinte ihr Mann.
„Ganz sicher nicht.“ Celia lachte leise in sich hinein. „Als ich sie abgeholt habe, habe ich sie gesehen, bevor sie mich gesehen haben. Ich bin mir ganz sicher.“
8. KAPITEL
Jane lag auf dem großen Bett und wartete auf ihr Wunder. Gil hatte sie so liebevoll ausgezogen, wie sie es sich in ihren Träumen vorgestellt hatte. Aber jetzt war alles zwischen ihnen noch viel kostbarer, denn sie hatten miteinander gestritten und sich wieder versöhnt und kannten sich jetzt schon unendlich viel besser als noch vor ein paar Tagen.
Sanft berührte er ihr Gesicht, ließ seine Finger über ihre Wange und ihren Hals gleiten und dann auf der Wölbung ihrer Brust ruhen.
„Ich liebe dich“, sagte er leise.
„Und ich liebe dich“, flüsterte Jane zurück und streckte ihm ihre Arme einladend entgegen. Gil ließ sich nicht lange bitten und kam in ihre Arme. Er hielt sie lange an sein Herz gedrückt.
Gil fing an, sie
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