JULIA EXTRA BAND 0263
überall zu streicheln, und sah ihr dabei liebevoll in die Augen. In den Tiefen ihres Herzens begann ein Feuerwerk, dessen strahlende Lichter, wirbelnde Leuchträder und glitzernde Raketen sie mit ihrer Schönheit bezauberten. Sie schrie auf vor Wonne, und dann begannen die Farbexplosionen – rot, blau, grün, eine nach der anderen, immer schneller und schneller. In dem Moment, als sie ganz sein war, vereinten sich die Farben zu einem hellen weißen Licht, das sie erfüllte und überwältigte.
Als sie wieder auf die Erde kam, wurde sie von zärtlichen Armen umfangen, und die geliebte Stimme flüsterte ihr ins Ohr: „Meine Liebe … meine Liebste …“
Danach lagen sie glückselig ineinander verschlungen, und Jane war kurz davor einzunicken, als sie spürte, dass Gils Körper von einem Lachen erschüttert wurde. „Was hast du?“, fragte sie.
„Ich dachte, es wäre so feinsinnig von mir, auf den richtigen Moment zu warten. Ich wollte dir beweisen, dass ich mich wie ein Gentleman benehmen kann.“
Sie stimmte in sein Gelächter ein. „Und ich habe dich verflucht, weil ich dachte, dass du nicht an mir als Frau interessiert wärst.“
„Das kannst du doch nicht wirklich geglaubt haben.“ Mit seinen Lippen kitzelte er ihr Ohr, sie schlang die Arme um ihn, und sie hörten auf zu reden.
Am nächsten Tag schickte David seinen Traktor los, um den Wohnwagen aus dem Schlamm zu ziehen und zum Haus zu bringen. Die Sonne war herausgekommen, die Landschaft trocknete wieder, und als die Party begann, war das schlechte Wetter vom Vortag nur noch eine blasse Erinnerung.
Das Feuerwerk war ein Triumph. Die Kinder staunten und klatschten begeistert. Davids Tochter befand sogar, dass es viel besser gewesen war als ein Zauberkünstler. Gil und Jane verbrachten noch eine Nacht bei den Shaws und machten sich früh am nächsten Morgen auf den Weg.
An der Küste ließ ein freundlicher Bauer sie auf seinem Land parken. Am Strand gab es eine Kirmes und im Gedenken an ihren ersten Abend gingen sie dorthin. Sie aßen kandierte Äpfel und gewannen alle möglichen Kuscheltiere. Als sie am nächsten Stand wieder etwas gewannen, entschied Gil sich statt für ein weiteres Stofftier für einen Ring mit einem blauen Glasstein, den er Jane feierlich wie einen Verlobungsring aufsetzte. Nachdem sie auch noch Zuckerwatte genossen hatten, kehrten sie in ihren Caravan zurück, wo sie sich liebten, während Perry sich damit vergnügte, die Stofftiere zu zerfetzen.
Den nächsten Tag verbrachten sie neben ihrem Wohnwagen faul in der Sonne liegend. Irgendwann murmelte Jane schläfrig: „Was machen denn die Leute, die dich erreichen wollen, während du nicht da bist? Du hast doch kein Handy.“
„Die hinterlassen mir eine Nachricht auf meinem Anrufbeantworter, den ich beim nächsten Halt überprüfe.“
„Anrufbeantworter? Dann hast du also ein richtiges Zuhause?“
„Nun ja, es gibt einen Ort, an dem man mich erreichen kann. Aber das hier …“, er zeigte auf den Wohnwagen, „… ist mein Zuhause. Und da, wo du bist.“
Nach einem Auftritt an der Küste wandten sie sich wieder landeinwärts einer Villa mit dem Namen Delford Manor zu, wo eine große Hochzeitsfeier in den besten Kreisen stattfinden sollte.
Das Anwesen war von einem Park umgeben, in den man durch ein schmiedeeisernes Tor gelangte. Der Torwächter zeigte ihnen, wo sie – weit entfernt vom Herrenhaus – parken konnten. Eine halbe Stunde später erschien Mrs. Delford, eine elegante Dame mittleren Alters.
„Meine Tochter Patricia ist die Braut“, erklärte sie in affektiertem Tonfall. „Sie wollte unbedingt ein Feuerwerk für ihre Hochzeit. Ich nehme an, Sie haben alles, was Sie brauchen?“
„Nein“, antwortete Gil. „Zuerst möchte ich darum bitten, dass jemand mir die Stelle zeigt, an der wir das Feuerwerk zünden sollen. Und zweitens muss ich Wasser für uns holen. Denn hier ist offensichtlich kein Wasseranschluss in der Nähe.“
„Sie können sich das Wasser aus der Küche holen. Und ich schicke Ihnen jemanden … aarrgh!“ Entsetzt zeigte Mrs. Delford auf das Fenster des Wohnwagens, hinter dem Perry neugierig hervorlugte. „Was ist das?“
„Ein Hund. Er gehört mir“, erwiderte Gil.
„Sie hatten kein Recht, ihn hierherzubringen. Ich bin Züchterin von Basset-Hunden.“
„Nun, Perry ist auch ein Basset.“
„Meine Hunde haben einen Stammbaum. Halten Sie ihn bitte unter allen Umständen von meinen Tieren fern. Ich schicke Ihnen gleich jemanden, der
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