JULIA EXTRA BAND 0263
sorgfältig zurechtgemacht, um eine Spur glamouröser auszusehen als normalerweise. Mit dem Resultat war sie sehr zufrieden.
Auch Henry Morgan musterte sie anerkennend und deutete mit einem Nicken an, dass sie der Bank alle Ehre machte, als er sie zu seinem Rolls-Royce geleitete, der von einem Chauffeur gefahren wurde. Während der einstündigen Fahrt erörterte er die Vorteile, die Kells aus einer Zusammenarbeit mit Dane & Son ziehen würde.
Der Empfang wurde in einem Luxushotel im Herzen von London abgehalten. Der große Saal war schon gut besucht, als sie eintrafen. Jane fühlte sich etwas fehl am Platz zwischen all diesen fröhlichen Menschen, während ihr Herz gerade am Zerbrechen war. Doch sie hob den Kopf und setzte ein Lächeln auf, als wäre sie völlig unbekümmert.
Und dann plötzlich sah sie Gil. Nicht den Gil der vergangenen vier Wochen, sondern den anderen Gil, den vom Zeitungsfoto, der einen Smoking und eine Fliege trug und ordentlich frisierte Haare hatte. Neben ihm stand Constance Allbright. Sie hatte ein lautes Lachen, eine laute Stimme, war juwelenbehängt und trug ein – offensichtlich sündhaft teures – grünes Designerkleid, das ihr nicht besonders gut stand. Eines ihrer Schmuckstücke zog Janes Aufmerksamkeit auf sich: der Verlobungsring an ihrer linken Hand.
Schließlich entdeckte Gil sie auch. Einen langen Augenblick sahen sie sich an, und er wurde blass. Er kam auf sie zu. „Jane …“
„Guten Abend, Mr. Dane“, sagte sie kühl. „Ein wunderbarer Empfang.“
„Jane, bitte, verurteile mich nicht, ohne mich anzuhören. Für dich bin ich Gil. Gil Wakeham. Wir müssen ein ruhiges Plätzchen finden und reden. Ich wollte nicht, dass du es so herausfindest.“
„Du wolltest, dass ich es gar nicht herausfinde“, sagte sie bitter.
„Das ist nicht wahr. Ich wollte es dir sagen, und es tut mir leid. Ich hatte nie die Absicht, dich zu täuschen. Bitte, gib mir eine Chance, es dir zu erklären.“
„Du beleidigst mich, wenn du glaubst, ich würde ein zweites Mal auf dich hereinfallen.“ Sie sah, dass Constance sich näherte, und sagte fröhlich: „Du musst mich deiner reizenden Verlobten vorstellen. Oder seid ihr schon verheiratet?“
„Nein, wir sind noch nicht verheiratet“, antwortete Constance kichernd. „Ich bin Connie Allbright. Und Sie sind …?“
„Mein Name ist Jane Landers. Ich bin die Leiterin einer kleineren Filiale der Kells Bank.“
Inzwischen war ein hochgewachsener Mann an Gils Seite aufgetaucht. „Gil, mein Junge …“
Sie sahen sich zum Verwechseln ähnlich, und Jane war nicht überrascht, als Gil ihn als seinen Vater vorstellte. Nach dem Austausch einiger höflicher Belanglosigkeiten zog Dane senior seinen Sohn zu einem anderen Gespräch beiseite, und Jane blieb mit Connie zurück, die munter drauflosredete.
„Wissen Sie, kürzlich habe ich Gil damit geneckt, dass er miteinem goldenen Löffel im Mund geboren wurde. Ich habe ihn gefragt, ob er es schaffen würde, sich aus eigener Kraft durchzubringen. Und was glauben Sie, hat der liebe Junge gemacht? Er hat sich tatsächlich aufgemacht, mir zu beweisen, dass er ein Geschäft aufziehen kann, ohne das Geld seiner Familie anzugreifen. Ist das nicht süß?“
„Reizend“, stimmte Jane zu.
„Er ist mit einem alten Caravan über Land gefahren und hat Feuerwerksvorführungen abgehalten. Ist das nicht komisch? Wenn man ihn so sieht, kann man es kaum glauben, aber unter dem förmlichen Äußeren ist mein Gil im Herzen ein echter Romantiker. Ich habe ihn natürlich regelmäßig angerufen, während er unterwegs war, um ihm Mut zu machen.“
„Das kann ich mir vorstellen.“ Jane antwortete automatisch, während sie im Inneren vor Wut kochte und sich gleichzeitig ganz und gar elend fühlte.
Connie war jetzt nicht mehr zu bremsen. „Er ist so sentimental. Er hat sogar darauf bestanden, meinen Hund mitzunehmen, Pericles. Gil hat ihn mir zur Verlobung geschenkt. Und ich habe Pericles mit ihm fahren lassen – um ihn an mich zu erinnern.“
Jane hatte den Eindruck, dass sie verrückt werden würde, wenn sie das noch länger mitanhören musste. Zu ihrer Erleichterung winkte Henry Morgan ihr zu, weil er sie jemandem vorstellen wollte.
Irgendwie schaffte sie es, den Rest des Abends zu überstehen. Gil versuchte nicht noch einmal, sich ihr zu nähern. Als der Empfang zu Ende ging, stieg Jane gerade in Morgans Wagen ein, als sie Gilbert Dane und Connie über den Parkplatz gehen sah.
Die beiden blieben bei
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