JULIA EXTRA BAND 0263
einem Sportwagen der Oberklasse stehen, dessen Wert den Gil Wakeham, den sie kennengelernt hatte, ein ganzes Jahr ernährt hätte. Er öffnete Connie die Tür und half ihr beim Einsteigen, dann fuhren sie unter Janes wehmütigen Blicken davon.
Auf dem Heimweg sagte Mr. Morgan: „Gut gemacht, Miss Landers. Dane & Son interessieren sich für einige Firmen in unserer Region, bei denen sie gute Anlagemöglichkeiten sehen. Und die Geschäfte werden alle über uns laufen. Ich muss zugeben, dass ich meine Zweifel hatte, als Sie befördert wurden. Aber ich habe mich geirrt. Wirklich gut gemacht, Miss Landers – Ihre Zukunft bei Kells sieht ausgesprochen rosig aus.“
11. KAPITEL
Das Telefon auf Janes Schreibtisch klingelte. „Ja?“, fragte sie knapp.
„Er ist es wieder“, antwortete ihre Sekretärin.
„Warum erzählen Sie mir das? Ich dachte, ich hätte Ihnen deutlich gesagt, dass ich die Anrufe von Mr. Dane nicht entgegennehme.“
„Das habe ich ihm erklärt, aber er gibt nicht auf. Jede halbe Stunde seit zwei Tagen. Nun, jedenfalls soll ich Ihnen etwas ausrichten. Er lässt Ihnen sagen, dass Perry sich nach Ihnen verzehrt.“
Wütend holte Jane tief Luft. „Dieser Mann schreckt aber auch vor nichts zurück!“
„Und was soll ich ihm nun sagen?“
„Sagen Sie ihm, dass ich nicht mit ihm zu sprechen wünsche.“
„Und was ist mit Perry?“
„Perry ist genauso ein Schwindler wie sein Herrchen.“ Entschlossen legte Jane den Hörer auf.
Zu ihrer Erleichterung blieb das Telefon danach still. Sie hatte einen Schlussstrich gezogen und wollte Gil nicht mehr in ihrem Leben haben. Was zwischen ihnen geschehen war, war ein Fehler.
Sarah sah das anders. „Du solltest den armen Gil nicht verurteilen, ohne ihm eine Chance zu geben zu erklären, warum er das getan hat.“
„Er ist nicht ‚der arme Gil‘. Er hat mich getäuscht.“
„Ja, aber es kann eine ganz harmlose Erklärung dafür geben, und das wirst du nie erfahren, wenn du nicht mit ihm sprichst.“
In den nächsten zwei Tagen kamen keine Anrufe mehr. Jane redete sich ein, dass sie froh darüber war, dass Gil allmählich zur Vernunft zu kommen schien.
Dann rief Henry Morgan wieder an. „Ich habe gerade lange mit Alex Dane, dem Seniorpartner, telefoniert. Er hat ein Treffen vorgeschlagen, und ich habe ihm gesagt, dass Sie ab fünfzehn Uhr heute Nachmittag zur Verfügung stehen.“
„Selbstverständlich. Soll ich in die Zentrale kommen?“
„Nein, Mr. Dane ist der Meinung, dass es sinnvoll wäre, sich in Wellhampton zu treffen. Ich dachte daran dazuzukommen, aber ich bin sicher, Sie schaffen das auch allein.“
Jane sah diesem Treffen mit gemischten Gefühlen entgegen. Sie versuchte, Gil aus dem Wege zu gehen, musste nun aber mit seinem Vater verhandeln.
Um fünf vor drei war ihr Schreibtisch aufgeräumt, und Jane war für das Treffen bereit. Als ihre Sekretärin „Mr. Dane“ anmeldete, sah sie mit einem Willkommenslächeln zur Tür.
Aber das Lächeln verging ihr sofort. „Du!“, rief sie aus. „Ich habe eine Verabredung mit deinem Vater. Verlass bitte sofort dieses Büro!“
„Das geht nicht, da ich als offizieller Repräsentant von Dane & Son hier bin und wir Geschäftliches zu besprechen haben.“
Jane betrachtete ihn wütend. Mit Anzug, weißem Hemd und klassischer Krawatte entsprach er genau dem Bild eines Börsenmaklers. Doch da war auch immer noch dieses Funkeln in seinen Augen, das sie erbeben ließ.
„Gut, Mr. Dane, dann wollen wir uns unseren Geschäften zuwenden. Darf ich Ihnen einen Kaffee anbieten?“
„Jane, sprich nicht so mit mir. Lass uns reden, damit ich erklären kann …“
„Ich glaube kaum, dass es eine befriedigende Erklärung dafür gibt, dass du mich belogen und deine Verlobte betrogen hast!“
„Connie ist nicht meine Verlobte. Sie hatte kein Recht dazu, bei dir diesen Eindruck zu erwecken. Unsere Familien sind seit langem befreundet, und unsere Eltern wollten gern, dass wir heiraten. Ich habe das abgelehnt, weil ich sie nicht liebe. Aber in einem schwachen Moment, als meine Mutter sehr krank war, habe ich eingewilligt, um ihr eine Freude zu machen. Da haben wir dann den Verlobungsring gekauft. Ich weiß nicht, was passiert wäre, wenn Connie und ich tatsächlich geheiratet hätten. Zum Glück hat meine Mutter sich wieder erholt, und als ihr klar wurde, wie ich Connie gegenüber empfinde, hat sie mir geraten, die Hochzeit abzublasen.“
Er räusperte sich und fuhr fort: „Connie war sehr
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