JULIA EXTRA BAND 0263
ihr nicht gut, über ihre … Zuneigung zu Luke nachzudenken! Als ihre Ehe zerbrochen war, hatte sie sich geschworen, nie mehr einen Mann so nahe an sich heranzulassen, dass er sie verletzen konnte. Entschlossen hatte sie die Scherben ihres Lebens wieder zusammengesetzt und war unabhängig und autark geworden. Wenn sie diesen neuen Gefühlen für Luke nachgab, würde sie all das wieder zunichte machen, würde ihre eigenen Regeln brechen. Sie musste sich zusammenreißen und ihre Gefühle unter Kontrollebekommen.
Als sie ins Schlafzimmer zurückkehrte, kam Luke gerade aus dem Bad. Er hatte ein Handtuch um die Hüften geschlungen und sah aus wie ein griechischer Gott – muskulös mit einem Waschbrettbauch.
Er lächelte sie an. Sofort beschleunigte sich ihr Puls, und ihre guten Vorsätze gerieten ins Wanken. „Hier ist der Kaffee“, sagte sie munter.
„Danke.“
Er setzte sich neben sie auf die Bettkante. Seine Haare waren feucht und zurückgekämmt, was die markanten Konturen seines Gesichts noch hervorhob. Sie wollte die Hand ausstrecken und ihn berühren.
Lukes Blick fiel auf die Hochzeitseinladung, die sie auf den Nachttisch gelegt hatte. „Was ist das?“, fragte er beiläufig, während er danach griff.
„Molly hat mich heute zu ihrer Hochzeit eingeladen.“
„Molly?“ Er runzelte die Stirn.
„Meine Sekretärin“, erinnerte sie ihn. „Du weißt …“
„Oh, ja … Molly. Attraktives Mädchen mit blonden, lockigen Haaren.“
„Das ist sie.“ Nicole nickte. Bei einer so großen Firma konnte man vermutlich nicht erwarten, dass er jeden Mitarbeiter kannte.
Er klappte die Karte auf. „Die Einladung ist für dich und einen Partner. Wen nimmst du mit?“
Sie zuckte mit den Schultern. „Ich hatte noch keine Zeit, darüber nachzudenken.“
„Es würde Spaß machen, wenn wir gemeinsam hingehen könnten.“
Die lässig hingesagten Worte versetzten ihr einen Stich. Es wäre wunderbar, wenn sie ganz offen mit ihm zusammen sein könnte. „Aber wir müssen unsere Affäre vor den Kollegen geheim halten“, murmelte sie. „Molly wäre vermutlich ziemlich geschockt, wenn wir zusammen ankämen.“
„Ja, das ist das Problem.“ Er lachte. „Und wir wollen ja unser kleines Geheimnis nicht auffliegen lassen. Es ist viel zu unterhaltsam.“
„Auf jeden Fall.“ Sie zwang sich zu einem Lächeln.
„Es macht viel zu viel Spaß und hält die Spannung aufrecht“,fügte er mit einem verschmitzten Lachen hinzu.
„Stimmt.“ Sie holte tief Luft und beschloss, die Lage vollends auszuloten. „Schließlich … ist es ja nicht so, dass wir eine ernsthafte Beziehung hätten …?“
Luke nickte. „Da sind wir uns einig, Nicole. So, wie es zwischen uns läuft, ist es genau richtig.“
„Das finde ich auch.“ Lügnerin!, höhnte eine kleine Stimme in ihrem Hinterkopf.
Er legte die Einladung wieder hin und nippte an seinem Kaffee. „Und mit wem wirst du zur Hochzeit gehen?“, fragte er beiläufig.
„Vielleicht gehe ich allein hin. Es kann Spaß machen, ohne Begleitung zu einer Feier zu gehen – man lernt viel mehr neue Leute kennen.“
Luke stellte seine Tasse ab. „Nun, solange du allein nach Hause kommst, habe ich nichts dagegen einzuwenden.“
Diese Feststellung machte sie wütend. Er konnte nicht erwarten, dass alle nach seiner Pfeife tanzten! „Ach ja?“ Sie sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Du wirst herausfinden, dass du kein Recht hast, gegen irgendetwas, was ich tue, Einwände zu erheben …“
„Mmh-Mmh.“ Er schüttelte den Kopf. „Ich denke, du wirst herausfinden, dass ich in der Lage bin, meine Einwände lautstark zu äußern.“ Er berührte ihre Schultern, und obwohl seine Stimme einen spielerischen Unterton hatte, bewegte er seine Hände sehr zielstrebig und besitzergreifend über ihren Körper.
Dann presste er seine Lippen mit beinahe aggressiver Leidenschaft auf ihre. Wenn ihm nichts an mir liegt, würde er mich dann so küssen? Benommen stellte sie sich diese Frage und versuchte, sich zurückzuhalten und ihm nicht nachzugeben. Doch als Luke ihr Gesicht und ihren Hals mit einer glühenden Spur von Liebkosungen überzog, konnte sie nicht widerstehen und gab sich ganz dem Moment hin.
Nun drückte er sie auf das Bett hinunter. „Ich dachte, du musst dringend gehen?“, fragte sie atemlos.
„Ja, das müsste ich eigentlich auch. Aber zuerst will ich dich noch einmal.“ Entschlossen riss er ihr das Negligé vom Leib. „Jetzt im Moment gehörst du mir allein, Miss
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