JULIA EXTRA BAND 0264
Lächeln fiel schon wieder in sich zusammen, bevor es richtig Gestalt angenommen hatte.
âIch bin nur ein bisschen müdeâ, murmelte sie und wandte den Blick ab. âIch ⦠habe nicht gut geschlafen.â
âEin neues Bett und eine fremde Umgebung.â Malik nickte. âUnd es gab so viel zu planen und vorzubereiten.â Er beugte sich zu ihr, nahm ihre Hand und sah ihr tief in die Augen. âIch habe dich in letzter Zeit sehr vernachlässigt.â
âDu hast viel zu tun.â
âDas ist wahr, aber keine Entschuldigung. Du bist meine Verlobte. Ich sollte nicht so unaufmerksam sein.â
Mit einem kleinen Ruck zog er sie noch enger an sich, sodass seine Wange ihre weiche Haut berührte und er ihr ins Ohr flüstern konnte.
âSoll ich heute Nacht zu dir kommen, habibti? Soll ich das Bett mit dir teilen und dir beim Schlafen helfen? Ich bin sicher, in meinen Armen würde es dir leichter fallen einzuschlafen.â
Einen Moment dachte er voller Angst, sie würde ablehnen, weil sie den Kopf senkte und ihre ineinander verschränkten Hände betrachtete.
Allah! Sie konnte nicht Nein sagen! Wenn sie jetzt sagte, sie wolle allein schlafen, wäre das sein Tod. Er vermisste sie mehr, als er sich jemals hatte vorstellen können, und in diesem Moment, als ihm ihr Duft, vermischt mit einem blumigen Parfüm, in die Nase stieg, konnte er den Hunger, der ihn verzehrte, kaum noch kontrollieren. Es gelang ihm gerade noch, still sitzen zu bleiben und sie nicht sofort in seine Arme zu nehmen und in sein Zimmer, in sein Bett zu tragen.
âJa â¦â, sagte sie schlieÃlich, und Malik wurde erst jetzt bewusst, dass er die ganze Zeit über den Atem angehalten hatte.
âWarte auf michâ, wisperte er sanft und bemühte sich um eine ruhige Stimme. Aber die Bilder, die seine Gedanken wachgerufen hatten, waren so erotisch, so erregend, dass er den Rest des Abends um Kontrolle kämpfen müsste.
Und der Abend schien ewig zu dauern. Wieder und wieder musste er mit den richtigen Leuten sprechen, denen danken, denen er Dank schuldete, und von allen Seiten Glückwünsche entgegennehmen. Erst als sich endlich alle zurückgezogen hatten und Stille im Palast einkehrte, als alle Lichter, bis auf die in den persönlichen Suiten, gelöscht waren, konnte er zu Abbie gehen.
Zu der Frau, die bald seine Ehefrau sein würde.
Malik betete, dass sie ihn erwartete. Denn das Bankett hatte sie bei der ersten sich bietenden Gelegenheit verlassen, indem sie Müdigkeit vorschützte. Vielleicht hatte die Müdigkeit sie tatsächlich überwältigt, und sie war eingeschlafen. Allein bei dem Gedanken daran verspannte sich sein Körper vor Frustration.
Andererseits â hatte er nicht in jener Nacht in dem Zelt erfahren, dass es ihm eine ganz neue Art Befriedigung verschaffte, einfach nur neben einer Frau zu liegen und sie beim Schlafen zu beobachten?
Zumindest bei dieser Frau. Bei keiner anderen Frau hatte er etwas Ãhnliches empfunden. Und erst der Moment, wenn sie sich regte, aufwachte, ihre Augen öffnete und ihn ansah, der Blick vom Schlaf noch etwas unscharf, ihre Gesichtszüge ganz weich und ihr Mund ein ganz klein wenig geöffnet â¦
Verdammt! Allein daran zu denken, erregte ihn! Um keine einzige Sekunde zu vergeuden, nahm er sich noch nicht einmal die Zeit, die zeremoniellen Gewänder auszuziehen und in etwas Schlichteres zu schlüpfen.
Lass sie auf mich warten, dachte er. Bitte, lass sie auf mich warten!
Und Abbie wartete auf ihn.
Nur eine kleine Lampe neben dem Bett erhellte den Raum. Als Maliks Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten, sah er, dass niemand im Bett lag. Im fahlen Zwielicht konnte er gerade noch ihre blonden Haare neben dem Fenster ausmachen.
Statt des Bankettkleides trug Abbie nun einen Morgenmantel aus weiÃer Seide. Doch ihr Haar war immer noch hochgesteckt, und die mit Diamanten besetzte Kette mit den dazu passenden Ohrringen funkelte auf ihrer hellen Haut. Sie sah aus wie eine Jungfrau aus Eis â eine Königin aus Eis.
Eine Königin aus Eis, die in seinen Armen bald zu Feuer würde.
âAbbie!â
Malik hielt kaum an, um die Tür hinter sich zu schlieÃen, und durchquerte mit ausgebreiteten Armen das Zimmer. Bei diesem Anblick flog Abbie geradezu von ihrem Stuhl in seine Arme, seinen Namen auf ihren Lippen. In stillem Einklang berührten sich ihre Körper,
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