JULIA EXTRA BAND 0264
vereinigten sich ihre Münder und fanden sich ihre Hände.
Der Mantel war kein Hindernis. Binnen Sekunden löste Malik den Gürtel und streifte die Seide von ihren Schultern. Binnen weiterer Sekunden hob er sie in seine Arme und trug sie zum Bett. Hastig schlüpfte er aus seinen eigenen Kleidern und legte sich neben sie.
âIch habe so lange darauf gewartetâ, sagte er leise.
âDann ist die Zeit des Wartens jetzt vorbei.â
Während sie die Worte flüsterte, streckte sie die Hände nach ihm aus, umfasste seine Arme, zog ihn an sich und öffnete einladend ihren Schoà für ihn. Und Malik nahm sich kaum die Zeit, einen Atemzug zu tun, und drang sanft in sie ein. Er hörte, wie sie vor Verlangen aufstöhnte, und spürte, wie sie sich ihm entgegenbog.
Weil sie ihn so leidenschaftlich erwartete, bestand für ihn nicht die geringste Aussicht auf Verweilen oder Langsamkeit. Alles, was er tun konnte, war, sich nicht schon in den ersten wundervollen Sekunden vollständig gehen zu lassen. Aber Abbie wollte weder Zögern noch Kunstfertigkeit, sondern trieb ihn mit sanftem Stöhnen und kleinen Schreien immer weiter an. Mit den Fingernägeln fuhr sie über die Haut an seinem Rücken und küsste immer wieder seine Lippen, sein Gesicht, seine Brust. Dann bewegte sie ihre Hüften in einem besonders aufreizenden Winkel und übernahm die Führung. Verloren im Rausch seiner Leidenschaft, vergaà Malik die Kontrolle über sich und ergab sich einer Explosion, die seine Sinne bis auf den Kern erschütterte.
âAbbie â¦, meine Frau â¦, meine Königin â¦â
Ganz von selbst entrangen sich die Worte seiner Kehle, und irgendwo in den zersplitterten Resten seines Geistes hörte er ihre lustvolle Antwort, ein glückliches Stöhnen, als sie sich gemeinsam in den leidenschaftlichen Abgründen der Ekstase verloren.
Malik glaubte, sein Herz hätte aufgehört zu schlagen. In seinem Kopf drehte sich alles, seine Hände zitterten â sein ganzer Körper zitterte. Niemals zuvor hatte er etwas Ãhnliches erlebt.
Alles irdische Dasein hinter sich lassend, war er in einen Wirbelsturm aus Feuer geraten und weiter und immer weiter fortgerissen worden, bis er schlieÃlich wieder auf der Erde landete, die von nun an nie wieder dieselbe sein würde.
Das Einzige, was er wusste, war, dass Abbie bei ihm war. Und Abbie war alles, was er brauchte, was er wollte. Nach ihr hatte er sein Leben lang gesucht.
âAbbie â¦â
Ãber die MaÃen bewegt, hob er seinen Kopf von ihrer Schulter, küsste zärtlich ihre Wange ⦠und erstarrte, als er die salzige Flüssigkeit an seinen Lippen schmeckte.
â Tränen? Abbie, habibti ⦠warum?â
Warum? Wie, in aller Welt, sollte sie diese Frage beantworten?
Von Maliks Gewicht befreit, drehte sich Abbie auf die Seite, zog sich zu einem kläglichen Häuflein zusammen und schmiegte ihr Gesicht und die verräterischen Tränen gegen die Kissen.
Sie wollte nicht weinen. Sie hatte sich vorgenommen, stark zu sein.
Während sie in der Dunkelheit auf Malik gewartet hatte, hatte Abbie eine Entscheidung getroffen. Eine Entscheidung, die ihr das Herz brechen würde, aber zugleich die einzige Möglichkeit war weiterzuleben.
Sie konnte Malik nicht heiraten, konnte mit dem Wissen, dass er ihre Liebe nicht erwiderte, nicht den Rest ihres Lebens mit ihm verbringen. Und als sie dann noch an ein Kind dachte, das zwei sich liebende Eltern brauchte, da wusste sie, dass ihre Entscheidung die richtige war.
Heute Nacht würde sie es ihm sagen, aber vorher wollte sie sich ein letztes Mal erlauben, in seinen Armen die Liebe zu genieÃen.
Insgeheim bereitete sie sich darauf vor, dass es eine bittersüÃe Erfahrung werden würde. Womit sie nicht gerechnet hatte, waren die alles verschlingenden Wogen der Leidenschaft. Wellen der Liebe und des Verlangens schlugen über ihr zusammen und lieÃen sie die gröÃte Ekstase ihres Lebens erfahren.
Spülten sie dann aber wieder an die harte Küste der Realität. Es war vorbei, das wusste Abbie. Nie wieder würde sie solches Glück empfinden.
In dem Moment kamen die Tränen, die ihr immer noch über die Wangen liefen.
âAbbie.â
Sanft und zärtlich lag Maliks Hand auf ihrer Schulter, sein Tonfall war besorgt.
âWarum weinst du?â
Sie wischte sich mit dem Handrücken über die Augen,
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