JULIA EXTRA BAND 0264
sah ihn jedoch nicht an.
âIch â¦, wir ⦠Lucy ist schwanger.â
âWirklich?â Mit dieser Antwort hatte Malik überhaupt nicht gerechnet. âHakim wird überglücklich sein. Aber â¦â
Zu Abbies Entsetzten zog er ihren Kopf zurück und zwang sie, ihn anzusehen.
âAber warum ist das ein Grund für Tränen? Sicherlich wäre eine Feier â¦â
Wieder strömten die Tränen, und sein schönes Gesicht verschwamm vor ihren Augen.
âEine Feier für sie vielleicht, aber was, wenn wir â¦?â
âDu willst keine Kinder?â, zog Malik die falschen Schlüsse. âAbbie, wenn das das Problem ist, brauchst du es nur zu sagen. Wir müssen keine Kinder bekommen, wenn es das Letzte ist, was du willst.â
Das Letzte ⦠Nichts auf der Welt wünschte sie sich mehr â wenn es nur möglich wäre. Wenn Malik sie lieben würde.
âAber du brauchst einen Erben.â
Wenn sie sich nicht zusammenriss, würde sie nie in der Lage sein, diese Situation zu überstehen. Sie richtete sich in eine sitzende Position auf, wischte sich über die Augen und wickelte einen Teil des Bettlakens um ihren Körper.
âIch brauche einen Erbenâ, bestätigte Malik und sah ihr tief in die verweinten Augen. âAber wenn du nicht willst â¦, wenn wir heiraten â¦â
Jetzt. Jetzt musste sie es ihm sagen. Sie hatte gehofft, der Moment käme nicht so schnell, aber offenbar kannten die Schicksalsgötter kein Erbarmen.
âWir werden nicht heiratenâ, sagte sie so fest wie möglich. âGenau das ist der Punkt, Malik. Ich kann das nicht tun. Ich werde dich nicht heiraten.â
âDu wirst mich nicht â¦â
Nun war es an Malik, sich aufzurichten. Vor Schock und Ãberraschung verengten sich seine Augen zu schmalen Schlitzen. Seine Bewegung gab den Rest des Lakens frei. Abbie sprang aus dem Bett und wickelte es wie eine Toga um sich. So verspürte sie ein wenig mehr Mut.
âIch werde dich nicht heiraten. Ich weiÃ, du hast geglaubt, ich hätte deinen Antrag angenommen, aber das habe ich nie getan.â
âWas ich dir angeboten habe â¦â
âIch weiÃ. Ich weiÃ, dass du Andy als Teil unserer Abmachung freigelassen hast. Aber bitte, bitte schick ihn nicht zurück ins Gefängnis. Ich werde seinen Platz einnehmen und seine Strafe absitzen.â
âDu würdest also lieber ins Gefängnis gehen, als mich zu heiraten? Stell dich nicht so verdammt dumm!â Das war ein wilder brutaler Schrei. Der Zorn eines Herrschers, hervorgerufen von einem Untertan. âDein Bruder hat nichts damit zu tun! Nichts! Und ganz bestimmt wird er nicht zurück ins Gefängnis gehen â und du auch nicht. Ich wollte ihn sowieso freilassen, gleichgültig, ob du meinen Antrag angenommen hättest oder nicht.â
âDu wolltest ihn freilassen?â
âNatürlich. Er ist ein naiver kleiner Junge, und er hat mir versichert, dass er nicht wusste, dass die gestohlenen Gegenstände für uns eine religiöse Bedeutung haben. Ich glaube ihm.â
âAber du hast gesagt â¦â
âDass die Freiheit deines Bruders ein Teil dessen ist, was ich dir mit der Ehe anbiete? Aber dass du mich heiratest, hat damit nichts zu tun. Andy ist frei, und er wird frei bleiben, egal, was zwischen uns passiert.â
âDanke. Ich danke dir von ganzem Herzen.â
âNachdem wir nun den Verdacht, ich würde dich zur Ehe zwingen, aus dem Weg geräumt haben, könntest du deine Entscheidung bitte noch einmal überdenken?â
Sein âbitteâ hätte Abbie beinahe schwach gemacht, doch sie musste stark bleiben.
âIch kann nicht.â
Eine schreckliche Sekunde glaubte sie, er würde sich weigern, ihre Ablehnung zu akzeptieren. Doch dann verschloss sich seine Miene, die eisernen Vorhänge legten sich über seine Augen, und er stand auf. Ohne ein Wort ging Malik durch das Zimmer und griff nach dem schwarzen Mantel, den er vorhin so hastig ausgezogen hatte. Immer noch stumm warf er ihn über seine Schulter, zog ihn über der Brust zusammen und verschränkte die Arme. Die Art und Weise, wie er sich bedeckte, sprach Bände über seine Gefühle.
âDas kannst du nicht tunâ, sagte er herrisch. âIch erlaube es nicht.â
âO Malikâ, seufzte Abbie. âIch muss. Ich habe immer wieder darüber nachgedacht,
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