JULIA EXTRA BAND 0264
Antwort bereits.
âJa, selbst dann.â
5. KAPITEL
Am Nachmittag kam Lizzy in Danettes Büro und fragte, ob sie zum Dinner ausgehen sollten, um den Abschluss des Cordoba-Projekts zu feiern.
Danette willigte ohne zu zögern ein. Ein Abend mit ihrer Freundin war auf jeden Fall besser, als einen weiteren Abend zu Hause zu sitzen und zu grübeln, was Marcello wohl gerade machte und warum er nicht bei ihr war.
âWohin sollen wir gehen? Es war dein Projekt, du wählst das Restaurant.â
Danette entschied sich für den kleinen Familienbetrieb, in den Marcello sie geführt hatte. Das Essen dort war himmlisch, nur manchmal fragte sie sich, ob er sie nicht eher wegen der Privatsphäre und relativen Abgeschiedenheit dorthin gebracht hatte. Das Ambiente war sicherlich nicht das, was ein Prinz sonst gewohnt war. Dafür bestand keine Gefahr, dass Paparazzi auftauchten. Giuseppe, der Besitzer, hätte jeden Reporter hochkant hinausgeworfen.
Als Danette in dem kleinen Restaurant eintraf, erkundigte sie sich bei Giuseppe, ob ihre Freundin Lizzy schon eingetroffen sei.
âSie essen heute Abend nicht mit Principe Marcello?â Der Restaurantbesitzer klang verwundert.
âNein.â Wüsste sie es nicht besser, könnte sie glatt denken, dem alten Sizilianer behagte es nicht, dass sie mit ihrer Freundin zusammen aÃ. Was ihm daran jedoch missfallen sollte, war ihr nicht ganz klar.
Doch dann meinte er nur: âIhre Freunde sitzen dort hintenâ, und führte sie an einen Tisch im hinteren Teil des Raumes.
Jetzt verstand Danette auch schlagartig, warum Giuseppe so missbilligend dreingeschaut hatte. An dem Tisch saÃen nämlich nicht nur Lizzy mit ihrem Freund, sondern auch Ramon aus der Verkaufsabteilung von Scorsolini Shipping.
Er hatte ebenfalls an dem Projekt mitgearbeitet, vielleicht hatte Lizzy ihn deshalb eingeladen. Danette drängte sich allerdings eher der Verdacht auf, dass sich die Freundin als Kupplerin versuchte. Am liebsten hätte sie ihr gehörig die Meinung gesagt.
Ramon sprang sofort auf, um Danette den Stuhl zurechtzurücken.
âDanke.â
âIst mir ein Vergnügen. Es freut mich wirklich, dass wir uns endlich einmal auÃerhalb der Firma treffen.â
Fast hätte Danette gesagt, dass sie keine Ahnung davon gehabt hatte. Aber er konnte schlieÃlich nichts dafür, wenn Lizzy solche kleinen Spielchen trieb. Ramon war immer freundlich und zuvorkommend zu ihr, auch wenn er ein hoffnungsloser Schürzenjäger war. Auch Lizzy konnte sie im Grunde nicht wirklich böse sein, sie ahnte ja nichts von Danettes Beziehung zu Marcello. Allerdings wusste sie, dass Danette kein Interesse gehabt hatte, sich mit Ramon zu verabreden.
âDafür trägt Lizzy die Verantwortungâ, erklärte Danette und warf ihrer Kollegin einen vernichtenden Blick zu.
Die nippte an ihrem Chianti und lieà kein Anzeichen von Reue erkennen. Offensichtlich war sie zufrieden, wie gut ihr Plan funktionierte.
Sie lieÃen sich gerade den Vorspeisensalat und das frisch gebackene Brot schmecken, als Danette ein prickelndes Gefühl im Rücken spürte. Ramon zeigte sich von seiner charmantesten Seite, wie sie zugeben musste. Noch immer über seine letzte Bemerkung lächelnd, drehte sie sich um, um nach dem Grund für dieses seltsame Prickeln zu fahnden.
Ihr stockte der Atem, als sie Marcello erkannte, in Begleitung dreier Personen.
Sie kannte die Gesichter von den Fotos aus der Presse. Die ältere Frau, immer noch eine wahre Schönheit, war Marcellos Mutter. Der Mann neben ihm war Tomasso, sein älterer Bruder, und die hübsche junge Frau musste Maggie Thomson sein, Tomassos Verlobte.
So. Kein Geschäftsessen also, sondern ein Familientreffen. Und Marcello hatte sie seiner Familie nicht vorstellen wollen. Dass er ihre Beziehung vor der Ãffentlichkeit verheimlichte, konnte sie nachvollziehen, auch wenn es ihr nicht gefiel. Aber warum musste sie auch für seine Familie ein Geheimnis bleiben? Von ihnen würde die Presse doch sicherlich nichts erfahren â¦
Jetzt spürte er ihren Blick, und für einen Moment trafen sich ihre Augen über den gut besetzten Raum hinweg. Seine Lider zuckten, dann sagte seine Mutter etwas zu ihm, und er wandte ihr seine gesamte Aufmerksamkeit zu, ohne das geringste Zeichen, dass er Danette erkannt hatte.
Danette spürte ein eiskaltes Messer durch ihr Herz schneiden.
âIst das nicht
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