JULIA EXTRA BAND 0264
sprach.
âWillst du wieder damit anfangen?â Das hatten sie alles schon einmal besprochen. Dieses eine Mal hatte ihr völlig gereicht.
Marcello seufzte. âDas ist wohl nicht nötig.â
âRichtig.â Versprechen oder nicht, er zeigte ihr auf so viele Arten, dass sie ihm etwas bedeutete. Bedächtig strich sie ihren Rock glatt und warf dann mit einem bedauernden Blick den zerrissenen Spitzenslip in den Papierkorb. Da war wohl nichts mehr zu retten. âSehen wir uns heute Abend?â
Mit den Fingern kämmte er sich das Haar und sah wieder makellos aus wie immer. âHeute Abend kann ich leider nicht.â
âHast du ein Geschäftstreffen?â
âIst das wichtig?â
Danette runzelte die Stirn. âNach unserem Gespräch gestern Abend fragst du noch?â
Er schüttelte ungeduldig den Kopf. âKeine Sorge. Ich gehe nicht mit einer Frau aus.â
âAlso ist es etwas Geschäftliches?â
Statt einer Antwort zuckte er nur mit der Schulter. Als Danette ansetzte, um auf eine Erklärung zu drängen, zog er den Slip aus dem Papierkorb.
âWillst du den etwa als Souvenir behalten?â, fragte sie schnippisch.
âDas wäre geschmacklos. Ich möchte nicht, dass die Reinigungsmannschaft das heute Abend findet. Es würde nur Anlass zu Spekulationen geben.â
âEine geschlossene Bürotür etwa nicht?â
âEs gibt viele Gründe, warum man die Tür eines Büros schlieÃt, nicht nur, um wilden, ungezügelten Sex zu haben. Für einen zerrissenen Spitzenslip in einem Papierkorb allerdings bietet sich nur eine Erklärung an.â
âIch verstehe. Und natürlich wäre es eine Katastrophe, sollte jemand vermuten, dass wir uns geliebt haben.â
Jetzt runzelte er die Stirn. âDas sind wir doch alles schon durchgegangen.â Er zog sie zu sich heran, doch dieses Mal wurde sie nicht sofort weich und nachgiebig in seinen Armen. âIch schütze dich genauso, wie ich mich schütze. Du weiÃt nicht, wie bösartig diese Skandalblätter sein können.â
Sie erinnerte sich nur zu gut an die Story, die von ihrem Exfreund über Tara und Angelo in Umlauf gebracht worden war. Und wie Angelo auf die hässlichen Artikel reagiert hatte: Mit stolz erhobenem Kopf und ohne von ihrer Seite zu weichen! Aber Angelos Wunsch war es auch gewesen, Tara zu heiraten. âDu irrst dich, ich weià es. Ich habe nur nicht so viel Angst davor wie du.â
Marcello war eingeschnappt. âIch habe keine Angst.â
âWas immer du sagst.â
âWillst du etwa einen Streit vom Zaun brechen?â, fragte er ungläubig.
Nein, das wollte sie nun wirklich nicht, nicht nach dem, was soeben zwischen ihnen passiert war. âNein.â
Marcello nahm den Bericht zur Hand. âIch muss gehen.â âJa.â
âIch sehe dich nicht gerne so.â
âWie â so?â Weil man ihr ansah, dass sie gerade geliebt worden war?
âDas Strahlen in deinen Augen ist erloschen.â
Sie wusste nicht, wovon er redete. âIm Büro strahle ich nie.â âDas stimmt nicht. Es war diese unbändige Lebenslust in deinen Augen, die mir sofort aufgefallen ist, als ich dich zum ersten Mal sah.â
âTja, wir beide wissen, dass es nicht meine Figur warâ, versuchte sie sich an einem schwachen Scherz. Ihre Kurven waren alles andere als üppig und ihr Gesicht durchschnittlich. Eigentlich konnte sie immer noch nicht glauben, dass Marcello sie als Geliebte gewählt hatte, ob nun heimlich oder nicht.
âDeine Figur ist perfekt. Ist es nicht offensichtlich, dass ich so denke?â
Doch, ohne Zweifel. Das war auch das Einzige, dessen sie sich absolut sicher sein konnte â dass er ihren Körper erregend und unwiderstehlich fand. Sie verstand nicht, wieso, und sie wusste auch nicht, ob ihr das noch genug war.
âDu solltest besser gehen, sonst wird es auf jeden Fall Spekulationen über diese geschlossene Tür und meine Arbeitseinstellung geben.â
Er nickte, blieb aber an der Tür noch einmal stehen. âIch könnte nach meiner Verabredung noch bei dir vorbeikommen.â
Auch wenn es nur ein kleines Zugeständnis war, ihre Laune hellte sich sofort auf. âWenn du möchtest.â
âJa, ich möchte. Ich schlafe gerne in deinen Armen.â
âSelbst ohne Sex?â Sie wusste nicht, warum sie fragte, sie kannte die
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