JULIA EXTRA BAND 0264
darüber reden. Ich bin so schrecklich müde, und in meinem Kopf wirbelt alles durcheinander. Im Moment kann ich kaum klar denken, geschweige denn diskutieren.â
âUns bleibt doch das ganze Leben, um unsere Meinungsverschiedenheiten auszudiskutieren. Doch ich werde nicht locker-lassen und so tun, als hätte ich dich nicht gebeten, meine Frau zu werden.â
âHast du auch nicht.â
âWie bitte?â
âDu hast mich nicht gebeten. Du hast mir gesagt, wir werden heiraten, um des Babys willen.â
Zum zweiten Mal innerhalb von zwei Tagen wurde er rot. âIch hätte dich bitten sollen, aber vor lauter Glück habe ich es glatt vergessen.â
Bei einem solchen Eingeständnis konnte sie ihm nicht böse bleiben. Versöhnlich legte sie ihm die Hand auf die Brust. âGanz gleich, was auch passiert â¦, ich bin sehr froh, dass du dich so über das Baby freust.â
âNur eines steht fest â wir heiraten.â
âIch denke darüber nach. Mehr kann ich dir im Moment nicht versprechen. Ich fühle mich müde und zerschlagen und möchte nichts anderes als schlafen.â
âIch werde mich erkundigen, was gegen die Ãbelkeit hilft. Jetzt hole ich dir aber erst einmal ein paar Cracker und mache dir einen schwachen Tee â ein Rat der Marketingdirektorin. Sie sagte, ihr habe das geholfen.â
Als er wenige Minuten später zurückkam und ihr den Tee und ein paar Cracker, die er in der Küche gefunden hatte, brachte, war Danette schon fast eingeschlafen. Sie nippte ein paar Mal an dem Earl Grey und glitt dann endgültig in das Reich der Träume.
Beim Erwachen, knapp zwei Stunden später, fühlte sie sich eingehüllt in Marcellos Wärme. Sie genoss das Gefühl von Sicherheit und rührte sich nicht.
âBist du wach?â, fragte er hinter ihrem Rücken leise.
âJa, woran hast du es gemerkt?â
âDein Atem ging anders. Ãbrigens, meine Mutter hat uns für heute Abend zum Dinner eingeladen.â
âDeine Mutter?â Danettes Herz begann wild zu schlagen. Was hatte er während ihres Mittagsschlafs getan? Die Presse informiert und offizielle Ankündungen herausgegeben?
Er drehte sie zu sich um. âJa, meine Mutter. Sie ist begeistert über das Baby. Und darüber, dass ich wieder heirate.â
âDu hast ihr von dem Baby erzählt? Und ihr gesagt, dass wir heiraten?â Sie war jetzt hellwach.
âWir stehen uns sehr nahe. Sie wäre verletzt, würde sie es nicht von mir erfahren.â
âAber ich habe deinen Antrag überhaupt noch nicht angenommen.â
âDas wirst du.â
âDu bist so unglaublich arrogant!â
âDas liegt in der Familie. Also, wirst du mit zum Dinner kommen, um meine Mutter glücklich zu machen?â
âOb es sie glücklich machen wird, weià ich nicht, aber ich möchte sie gern kennenlernen.â Sie wünschte nur, es wäre vor der Schwangerschaft zu dem Treffen gekommen. Und dass Marcello sie nicht nur wegen des Babys seiner Mutter vorstellen wollte.
âSagte ich nicht, wir sehen uns wieder?â In der groÃen Villa begrüÃte Flavia Scorsolini Danette mit Küssen auf beide Wangen.
âWirklich? Wann?â, wollte Marcello wissen.
âAn jenem Abend in dem Restaurant. Die Blicke, mit denen du das Mädchen bedachtest, und vor allem den Mann neben ihr â¦, sie sprachen Bände für jemanden wie mich, der dich so gut kennt. Allerdings habe ich mich damals gefragt, wieso die Freundin meines Sohnes mit einem anderen Mann ausgeht.â Flavia lächelte Danette freundlich an. âAls Marcello dann erklärte, warum er mir die Frau, mit der er seit sechs Monaten zusammen ist, noch nicht vorgestellt hat, wurde mir alles klar. Er hat aus Ihnen ein Geheimnis gemacht. Ein Mann, der dumm genug ist, so etwas zu tun, hat es nicht anders verdient, als seine Frau mit einem anderen zusammen zu sehen. Und ich bin mir auch sicher, dass ein Mal für ihn ausgereicht hat, um diesen unhaltbaren Zustand zu ändern.â
Marcello lachte. âDu kennst mich viel zu gut, Mama. Ich habe schon versprochen, nicht mehr mit anderen Frauen zu tanzen.â
âAh, die Fotosâ, meinte Flavia verständnisvoll. âEs muss wehgetan haben, so etwas in der Zeitung zu sehen. Wundert mich, dass Sie dennoch zugestimmt haben, Marcello zu heiraten.â
Danette lächelte. âHabe ich noch
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