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JULIA EXTRA BAND 0269

JULIA EXTRA BAND 0269

Titel: JULIA EXTRA BAND 0269 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Williams , Sarah Morgan , Michelle Reid , Maggie Cox
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vorweisen. Nur auf solche Qualitäten kam es einem möglichen Sponsor an. Schönheit war hier nicht gefragt.
    „Es freut mich, Sie kennenzulernen“, begrüßte sie den Fremden.
    Er schüttelte ihr die Hand. „Sie sind Miss Littlewood, nehme ich an.“ Seine Stimme klang fest, und er sprach mit leichtem Akzent.
    Angies Gedanken schweiften erneut ab, und sie überlegte, mit welchem griechischen Gott er mehr Ähnlichkeit hatte, mit Apoll oder Ares?
    „Das ist Nikos Kyriacou, der Präsident von Kyriacou Investments“, stellte Helen ihn vor.
    Ein Grieche? Angie lächelte. Der Vergleich mit einem griechischen Gott war wohl gar nicht so abwegig. Erst nach und nach drang der Name in ihr Bewusstsein. Nikos Kyriacou! Von Kyriacou Investments hatte Angie noch nie etwas gehört, aber in den letzten sechs Monaten hatte ihre Mutter oft genug von Nikos Kyriacou gesprochen.
    Helen spürte offenbar, wie gespannt die Atmosphäre auf einmal war. Sie räusperte sich. „Vielleicht sollten wir …“
    „Lassen Sie uns allein“, unterbrach Nikos Kyriacou sie hart und unhöflich. „Ich möchte mit Miss Littlewood unter vier Augen sprechen.“
    „Aber …“
    „Es ist in Ordnung, Helen“, behauptete Angie. Insgeheim wusste sie jedoch, dass nichts in Ordnung war. Ihre Knie zitterten, und sie wollte mit diesem Mann nicht allein sein. Sein unhöfliches Benehmen überraschte sie nicht. Zweifellos war er ein rücksichtsloser und gefühlloser Mensch. Man konnte ihn mit Ares, dem attraktiven, aber kalten griechischen Kriegsgott, vergleichen, der den Menschen Tod und Verderbengebracht hatte.
    Sie straffte die Schultern und wappnete sich für die bevorstehende Auseinandersetzung. Während sie ihn unverwandt ansah, spürte sie die Kälte und Rücksichtslosigkeit, die er ausstrahlte. Am liebsten hätte sie die Flucht ergriffen. Doch dann erinnerte sie sich an ihre Schwester und an ihre Mutter … und an ihr Schicksal, das eng mit Nikos Kyriacou verbunden war.
    Wie oft hatte sie sich schon vorgestellt, was sie diesem Mann alles an den Kopf werfen würde, falls sie ihm jemals begegnen sollte.
    Warum sollte sie sich davor fürchten, mit ihm allein zu sein? Er hatte ihre Familie ins Unglück gestürzt. Etwas Schlimmeres konnte er ihr nicht antun.
    Nikos Kyriacou erwiderte ihren Blick ohne jedes Anzeichen von Mitgefühl oder Reue.
    „Zuerst möchte ich Ihnen mein Beileid zum Tod Ihrer Schwester aussprechen“, begann er, nachdem Helen sich zurückgezogen hatte.
    Angie war schockiert über so viel Heuchelei. Vielleicht hätte sie ihm geglaubt, wenn seine Stimme nicht so hart geklungen hätte. Doch seine Worte hörten sich nicht wie eine Beileidsbezeugung an, sondern wie eine Beleidigung.
    Heftiger Schmerz durchströmte sie, und sie atmete tief ein. „Wenn Sie das nächste Mal jemandem Ihr Beileid aussprechen, sollten Sie wenigstens so tun, als meinten Sie es ernst. Unter den gegebenen Umständen ist Ihre Beileidsbezeugung völlig unangebracht. Nach allem, was Sie getan haben, halte ich es für eine Unverschämtheit, dass Sie überhaupt mit mir reden wollen.“
    Er runzelte die Stirn. „Der Tod Ihrer Schwester war ein bedauerlicher Unglücksfall, aber …“
    „Ein bedauerlicher Unglücksfall?“, unterbrach Angie ihn scharf, obwohl sie normalerweise weder laut noch aggressiv wurde. „Sie wollen Ihr Gewissen beruhigen, um nachts gut schlafen zu können, nicht wahr, Mr. Kyriacou?“
    In seinen dunklen Augen blitzte es gefährlich auf. „Ich habe kein Problem mit meinem Schlaf.“
    Ihr Herz fing an zu rasen, und ihre Hände wurden feucht. Zorn und Empörung durchströmten sie. Die beiden Männerhinter ihm beobachteten sie aufmerksam.
    „Was sind das für Leute, die Sie mitgebracht haben?“, fragte Angie.
    „Meine Leibwächter.“ Mit einer ungeduldigen Handbewegung schickte er die Männer fort.
    „Ah ja. Wenn Sie mit allen Menschen so umgehen wie mit meiner Schwester, brauchen Sie natürlich Leibwächter. Sie kennen keine Skrupel. Meine Schwester ist in Ihrer Villa vom Balkon gestürzt und war sofort tot. Dennoch wagen Sie es, so zu tun, als wären Sie für ihren Tod nicht verantwortlich!“
    Plötzlich wirkte er angespannt. „Die Polizei hat gründlich ermittelt, und man ist zu dem Schluss gekommen, dass es ein Unfall war.“ Seine Stimme klang so gleichgültig, dass Angie noch zorniger wurde.
    So kannte sie sich gar nicht. Verzweifelt versuchte sie, die aufsteigenden Tränen fortzublinzeln. „Natürlich, ein Unfall. Was sonst?“,

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