JULIA EXTRA BAND 0269
gesichert war.
Nikos gab einen Code in der Alarmanlage ein. Fast lautlos öffnete sich das Tor, und der Fahrer lenkte den Wagen langsam über eine endlos wirkende Allee, die von hübschen Laternen gesäumt war. Schließlich machte die Einfahrt einen Bogen, und wenig später hielten sie vor der Villa und stiegen aus.
Angie ging hinter Nikos her die Treppe zum Eingang hinauf. In der Eingangshalle blieb sie kurz stehen. Sofort fiel ihr das Gefäß auf, das auf dem niedrigen Tisch stand.
„Ich kann es nicht glauben.“ Wie in Trance ging sie näher und drehte sich zu Nikos um. „Stammt es …?“
„Sag du mir, aus welcher Zeit es stammt. Du bist hier die Archäologin“, antwortete er, während seine Hausangestellten sich um das Gepäck kümmerten.
„Es stammt vermutlich aus der minoischen Kultur“, sagte sie leise und betrachtete das Gefäß genauer. „Es ist eine Amphora, ein wunderschönes Stück.“ Sie konnte ihre Faszination nicht verbergen. „Ich hatte keine Ahnung, dass du dich für antike Kunstgegenstände interessierst. Das hast du nie erwähnt.“
„Wir hatten ja auch noch keine Zeit, über unsere Hobbys zu sprechen“, erwiderte er ironisch. „Als Grieche interessiere ich mich natürlich für antike Kunst.“
Aber nur wenige Griechen können es sich leisten, so seltene Kunstgegenstände wie diese Amphora zu kaufen, dachte sie. „Hast du sonst noch etwas?“
„Oh, ich zeige dir gern mein … bestes Stück.“
Ungeduldig wandte sie sich ab. „Mit dir kann man sich nicht vernünftig unterhalten.“
„Meinst du? Bist du hungrig, oder möchtest du gleich ins Bett gehen?“
„Ich gehe schlafen“, erwiderte sie. Nach der langen Reise war sie sehr erschöpft.
Nikos nahm sie an die Hand und führte Angie die Treppe hinauf in den ersten Stock. „Alle Schlafzimmer haben einen Balkon mit Blick aufs Meer“, erklärte er, während er sie in einen der Räume führte.
Die seidene Tagesdecke auf dem breiten Bett war mit pinkfarbenen Rosenblüten übersät, von denen einige auf den echten Teppich gefallen waren, der den gefliesten Fußboden bedeckte. Eine Schiebetür aus Glas führte auf den Balkon, und Angie konnte das sanfte Rauschen des Meeres hören. „Es ist wunderschön.“
Nikos schloss die Tür hinter sich. Dann betrachtete er mit gerunzelter Stirn das Bett. „Meine Leute neigen zu Übertreibungen, fürchte ich.“
„Mir gefällt es“, erklärte sie hastig. „Ich komme allein zurecht. Du brauchst nicht hier zu bleiben.“
„Ich muss dich enttäuschen, ich bleibe auch hier. Der Tag war sehr anstrengend für mich.“
Fassungslos sah sie ihn an. „Du willst doch nicht etwa auch hier schlafen?“
„Nein, schlafen kann ich noch nicht, ich bin noch viel zu angespannt.“ Er ging zum Fenster und legte die Krawatte über die Sessellehne. Dann streifte er das Jackett ab und öffnete langsam die Knöpfe seines Hemdes.
Wie erstarrt stand Angie da und sah ihm zu. Hatte er etwa ernsthaft vor …?
„Ich möchte ein Bad nehmen“, verkündete sie steif. „Warte nicht auf mich. Entspann dich, zieh dich um, trink einen Ouzo …“
„Wobei ich mich am besten entspannen kann, habe ich dir schon erklärt.“ Als er das Hemd auszog, wandte sie sich nach einem flüchtigen Blick auf seine muskulöse gebräunte Brust mit den feinen dunklen Härchen ab. „Aber du wolltest baden. Die Tür rechts von dir führt ins Badezimmer.“
Sie eilte ins Badezimmer. Die Tür schloss sie hinter sich ab. Er meint es nicht ernst, sagte sie sich und atmete tief ein und aus, um sich zu beruhigen. Dass er sich nicht für sie interessierte, hatte er oft genug betont.
Vielleicht sollte ich vorsichtshalber im Badezimmer bleiben, bis er eingeschlafen ist, überlegte sie.
Sie ließ Wasser in die in den Boden eingelassene Badewanne einlaufen und gab einige Tropfen eines nach kostbaren Essenzen duftenden Badeöls hinein.
Obwohl sie genau wusste, dass sie die Tür abgeschlossen hatte, zögerte Angie, ehe sie sich auszog und sich in das warme Wasser sinken ließ. Wie entspannend das war. Seufzend schloss sie die Augen.
Im nächsten Moment hörte sie, wie eine Tür geöffnet wurde und riss entsetzt die Augen auf.
Nikos kam gemächlich auf sie zu. Außer einem winzigen schwarzen Seidenslip trug er nichts. Gegen ihren Willen betrachtete Angie bewundernd seine breiten Schultern und die langen muskulösen Beine.
„Wie bist du hereingekommen?“, fragte sie atemlos. „Ich hatte die Tür doch abgeschlossen.“
„Das
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