JULIA EXTRA BAND 0269
findest du mich ungemein attraktiv.“
Ehe ihr eine passende Antwort einfiel, wurden die Türen der Limousine geöffnet. „Wir müssen aussteigen, sonst komme ich zu spät zu der Besprechung.“
Angie sah sich überrascht um. Wo waren sie? Etwa auf einem Flugplatz? Im selben Moment entdeckte sie die weiße Boeing auf der Startbahn. „Was ist das?“
„Ein Flugzeug“, erwiderte Nikos. „Sobald die Passagiere an Bord sind, startet es.“ Er sprang aus dem Wagen und half ihr beim Aussteigen.
„Die Passagiere?“, wiederholte sie.
„Deine Fragen mögen ja ganz unterhaltsam sein, doch wenn ich jetzt anfange, dir alles zu erklären, komme ich garantiert zu spät. Schreib alles auf, was du wissen willst. Wir reden dann später darüber.“ Er packte sie am Arm und dirigierte sie zu dem Flieger.
„Warte bitte.“ Sie versuchte, sich aus seinem Griff zu lösen. „Ich kann nicht mit dir fliegen. Ich habe hier meinen Job, und meiner Mutter geht es nicht gut. Sie trauert immer noch um meine Schwester.“
„Wir beide wissen genau, wie rasch deine Mutter sich erholt hat, als sie erfuhr, dass ihre Tochter einen Multimillionär heiraten würde“, entgegnete er spöttisch und ging einfach weiter. „Heute Morgen wirkte sie im Gegensatz zu dir kerngesund. Du warst weiß wie die Wand.“
Er hat recht, meiner Mutter geht es erstaunlich gut, gestand Angie sich insgeheim ein. „Ich habe von Natur aus eine helle Haut. Du scheinst nicht zu begreifen, dass ich meine Arbeit im Museum und die Lehrtätigkeit an der Universität nicht von einem Tag auf den anderen aufgeben kann.“
„Das hättest du dir überlegen müssen, ehe du mich dazu erpresst hast, dich zu heiraten.“
„Ich habe dich nicht erpresst!“
„Nein?“ Sekundenlang blieb er vor der Gangway stehen. Dann zog er Angie ungestüm an sich. „Wenn ich dich nicht geheiratet hätte, hättest du mir den Diamanten nicht zurückgegeben. Ist das etwa keine Erpressung?“
Ihre Nerven waren zum Zerreißen gespannt. „Okay“, begann sie unsicher. „Ich gebe zu, dass ich vielleicht etwas überreagiert habe. Aber ich bin über den Tod meiner Schwesternoch nicht hinweg, und du hast dich sehr gefühllos verhalten.“ Angie warf einen Blick auf den Flieger und fing an zu begreifen, worauf sie sich eingelassen hatte. „Ich kann nicht mit nach Griechenland fliegen. Am besten vergisst du es. Du hast die Halskette zurückbekommen, wir lassen uns scheiden und …“
„Gibst du so leicht auf, Angelina?“, fragte er sanft. „Wolltest du mich nicht bestrafen? Willst du nicht wenigstens versuchen, eine ebenbürtige Gegnerin zu sein, obwohl uns die ganze Sache bestimmt keinen Spaß machen wird?“
Natürlich hatte sie ihn bestrafen wollen. Doch sie hatte offenbar die Kontrolle über die Situation verloren.
Fieberhaft überlegte sie, wie sie aus der Sache herauskommen sollte. Aus irgendeinem Grund hatte sie sich das alles nicht gut genug überlegt, und jetzt kam sie sich fürchterlich dumm vor. Sie hatte das Gefühl, den Boden unter den Füßen zu verlieren.
„Wir lassen uns scheiden“, erklärte sie angriffslustiger als ihr zumute war. „Heute Nachmittag gehe ich zu einem Rechtsanwalt. Ihm wird schon etwas einfallen.“ Mit heftigen Bewegung versuchte sie sich ihm zu entziehen.
„Du stehst auf verlorenem Posten, Angelina. Mein Rechtsanwalt ist der Beste auf diesem Gebiet. Du hast nicht die geringste Chance, dich vor Ablauf der zwei Jahre scheiden zu lassen.“ Nikos verstärkte seinen Griff. „Es ist schade für uns beide, dass du nicht schon vor einigen Wochen so einsichtig warst. In unserem Ehevertrag gibt es keine Schlupflöcher. Wir müssen uns zwei Jahre gegenseitig ertragen, ob es uns passt oder nicht. Mach das Beste daraus.“
„Aber …“
„Lass uns erst an Bord gehen. Danach kannst du weiterreden. Die Maschine ist startklar.“ Energisch schob er sie die Stufen hinauf.
Irritiert und verunsichert betrat sie das Flugzeug und blieb verblüfft stehen. Sie glaubte, sich in einem elegant ausgestatteten Wohnzimmer zu befinden. Auf beiden Seiten des mit einem Teppich ausgelegten Mittelgangs standen breite Ledersofas. Weiter hinten befand sich ein großer runder Tisch und dahinter entdeckte Angie mehrere Türen.
„Die Türen führen in die Küche, ins Schafzimmer und ins Badezimmer“, erklärte Nikos gelangweilt und dirigierte sie zu einem der Sofas. „Setz dich, und schnall dich an, sonst ist mein Pilot beunruhigt.“
„Dein Pilot?“
„Du stellst
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