JULIA EXTRA BAND 0269
angesprochen hatte.
Er verspürte einen Stich in seinem Körper. Die verwirrenden Signale, die sie aussandte, ließen seine Sinne erwachen.
Wer war sie eigentlich? Warum hatte er nicht lange genug mit ihr gesprochen, um es herauszufinden?
Wollte er es denn überhaupt wissen?
Sein Blick wurde hart. Nein, will ich nicht, beantwortete er seine eigene Frage. Zudem war sie mehr der Typ Frau für den Kerl, der sich ihr jetzt von hinten näherte und seinen Blick über ihren Körper wandern ließ, als sei sie sein nächster delikater Snack.
Vage war er sich bewusst, dass Daniella Worte gegen seine Brust hauchte, doch er hörte gar nicht zu. Eine aufregend erotische Anziehungskraft zog ihn in seinen Bann.
Plötzlich erstarrte die blonde Fremde, ein erschreckter Ausdruck erschien in ihren Augen. Röte breitete sich auf ihren Wangen aus. Sie weiß, woran ich gedacht habe, schoss es ihm durch den Kopf.
Spürst du etwa einen Funken, cara? , lautete die spöttische Botschaft, die er ihr mit den Augen sandte. Pech gehabt, denn ich bin nicht interessiert.
Der Fremde an ihrer Seite erreichte währenddessen sein Ziel. Er war ein gut aussehender Mann mit hellen Haaren. Nun stellte er sich unmittelbar hinter sie, streifte mit den Fingern über ihren Arm bis zu den Schultern und beugte sich dann vor, um ihr etwas ins Ohr zu flüstern. Auf ihren pinkfarbenen Lippen erschien ein Lächeln.
Sie erwärmt sich wohl für jeden, dachte Raffaelle grimmig.
„Hi“, sagte Rachel. Innerlich zitterte sie immer noch wegen der Art und Weise, wie Raffaelle Villani sie angestarrt hatte – als sei sie ein käufliches Sexobjekt.
„Hi“, erwiderte Mark. „Noch kein Glück gehabt?“
„Schau ihn dir doch an“, seufzte sie und sah wieder zu Raffaelle hinüber, der nun der Schwarzhaarigen einen Arm um die Schultern legte.
Wie groß war er? Eins fünfundachtzig? Eins neunzig?, überlegte sie. Unter seinem schwarzen Abendanzug zeichneten sich breite Schultern und muskulöse Beine ab. Sein weißes Hemd betonte den honigfarbenen Ton seiner Haut.
Familienstand: Ledig. Alter: Dreiunddreißig. Hobbys: Skifahren in den Bergen und auf dem Wasser. Besitzt ein eigenes Rennboot, das er, wenn die Zeit es erlaubt, am Wochenende fährt. Häuser in London, Paris, Monaco und natürlich in seiner Heimatstadt Mailand. Hat sein Vermögen von seiner Bankiersfamilie geerbt und es durch geschickte Investitionen verdreifacht, was dem Namen Villani einen Platz auf der Liste der Superreichen eingebracht hatte.
Anders ausgedrückt – er war ein großer, sehr gut aussehender, sehr reicher italienischer Mann mit geradezu unanständig spektakulärem Sex-Appeal. Es war kein Wunder, dass er sie hatte stehen lassen, ohne ihr die Möglichkeit zu einer Erklärung zu geben. Ein Mann wie er kam wahrscheinlich gar nicht auf den Gedanken, eine Frau könnte auf etwas anderes als auf seinen fantastischen Körper oder sein verlockendes Geld aus sein.
„Ich dachte, Elise hätte gesagt, er steht nur auf Blondinen“, sagte sie zu Mark. „Aber schau dir an, wie eng umschlungen er diese Schwarzhaarige hält. Da habe ich einfach keine Chance.“
„Weißt du nicht, wer diese Frau ist?“, erwiderte Mark. „Sie ist seine Stiefschwester. Daniella Leeson von Leeson Hotels. In Kürze wird sie Villanis Freund, diesen anderen Hotel-Giganten, Gino Rossi heiraten. Liest du nie die Artikel, die ich schreibe?“
Langsam schüttelte Rachel den Kopf. Sie war ganz darin versunken, zu beobachten, wie Raffaelle im Foyer seiner Schwester liebevoll und aufmerksam in ihren Mantel half.
Im Profil war sein Gesicht wunderschön. Hohe Wangenknochen und schwarze dichte Wimpern, die sich wie geheimnisvolle dunkle Schatten über seine Augen senkten.
Als Raffaelle Daniella den Mantel angezogen hatte, drehte er sie zu sich herum, legte zärtlich einen Finger unter ihr Kinn und flüsterte ihr etwas zu, was sie mit einem Lächeln erwiderte.
Er besaß also zudem noch einen vernichtenden Charme, den er jederzeit aufflammen lassen konnte, erkannte Rachel. Das flatternde Gefühl in ihrem Unterleib gefiel ihr gar nicht.
Hatte er so Elise dazu gebracht, ihre Ehe aufs Spiel zu setzen? Elise zufolge hatte er alle Register gezogen, während sie sich ihm zu entziehen versucht hatte.
„Ich habe alles vermasselt“, sagte sie jetzt zu Mark. „Die beiden gehen.“
„Wir können Elise nicht einfach so im Stich lassen“, entgegnete Mark brüsk.
Er griff nach ihrer Hand und zerrte Rachel hinter sich her ins
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