JULIA EXTRA BAND 0269
kommst du darauf?“
„Anders konnte ich mir dein Verschwinden nicht erklären.“
Sie schluckte. „Es kam mir sinnlos vor, etwas hinauszuzögern, was wir sowieso tun würden. Und es sollte niemand mehr unter der Situation leiden. Du hast es verdient, so zu leben, wie du möchtest.“
Liebevoll strich er über ihre Wange. „Gut. Dazu kann ich dir nur sagen, dass ich mir ein Leben ohne dich nicht mehr vorstellen kann. Als ich dich kennenlernte, war ich fürchterlich zornig auf dich und deine ganze Familie. Ich fand es geradezu beleidigend, dass du deine Schwester verteidigt hast.“
„Sie hat sich unmöglich benommen, und es war falsch, was sie gemacht hat“, flüsterte Angie. „Aber sie war meine Schwester.“
„Es ist dir hoch anzurechnen, dass du zu ihr gehalten hast. Mir ging es damals nur darum, den Diamanten wieder zurückzubekommen.“
„Jetzt weiß ich, warum es für dich so wichtig war. Du hast dir Sorgen um deine Mutter gemacht.“
„Sie hat schon viel mitgemacht, aber sie ist eine starke Frau. Mein Vater hat hoffentlich aus der ganzen Sache gelernt. Doch ich will nicht mit dir über meine Familie reden, sondern über uns.“ Er beugte sich zu ihr hinüber und küsste sie.
Angelina versuchte, sich von ihm zu lösen. Seine Nähe irritierte sie. „Es war falsch, dass ich dich gezwungen habe, mich zu heiraten. Aber ich war auch zornig und habe dich für schrecklich arrogant gehalten.“
„Das war ich auch“, gab er zu. „Ich hätte dich nicht zu heiraten brauchen und meine Rechtsanwälte einschalten können. Ich habe dich geheiratet, weil ich von dir fasziniert war.“
„Das stimmt nicht. Du warst der Meinung, ich sei unscheinbar.“
„O nein, keineswegs“, flüsterte er verführerisch. „Schon bei unserer ersten Begegnung sind mir deine wunderschönen Augen aufgefallen. Von deinem Haar und deinen Beinen war ich genauso begeistert.“ Erneut küsste er sie lange und innig.
„Du hast behauptet, ich würde unvorteilhaft aussehen“, erinnerte sie ihn atemlos, nachdem er sich von ihren Lippen gelöst hatte.
„Ich kenne nicht viele Frauen, mit denen man sich so geistreich unterhalten kann wie mit dir. Es hat eine Zeit lang gedauert, bis ich damit zurechtkam, dass du hochintelligent bist, doch schließlich ist es mir gelungen“, versicherte er ihr. „Ich bin sehr stolz auf dich.“
In dem Moment hielt der Wagen.
„Das ist nicht der Flughafen Heathrow“, stellte Angie überrascht fest.
„Nein. Aber hier steht mein Flugzeug bereit. Ich hoffe, du fliegst mit mir nach Kreta zurück. Wenn du bei Ausgrabungen helfen willst, kannst du es gern tun. Falls du jedoch lieber zu Hause bleiben und unsere Kinder großziehen möchtest, bin ich auch damit einverstanden. Wichtig ist, dass du glücklich bist.“
„Möchtest du denn Kinder haben?“, fragte sie.
„Natürlich. Wir Griechen sind sehr kinderlieb.“ Er zog ein samtenes Kästchen aus der Innentasche seines Jacketts. „Das möchte ich dir geben.“
Vorsichtig öffnete Angie es. Und für einen Moment verschlug es ihr die Sprache. „Es … es ist der Brandizi-Diamant!“
Nikos lächelte sie zärtlich an. „Du bist die Frau meines Herzens, mein Liebling. Nimmst du ihn an?“
Ihre Finger zitterten leicht, als sie die wunderschöne Halskettein die Hand nahm. „Ich wollte mich nicht davon trennen, weil meine Schwester die Kette getragen hat.“
„Jetzt wirst du sie tragen und dich dabei an die schöne Zeit mit deiner Schwester erinnern, die ihr auch gehabt habt“, sagte er sanft.
„Wenn sie ihn nicht am Tag des Unfalls getragen hätte, wären wir beide uns nie begegnet.“
„Vielleicht war es Schicksal.“ Nikos nahm ihr die Kette aus der Hand und legte sie ihr um den Hals. „Sie passt zu dir.“
„Es beunruhigt mich, so ein wertvolles Schmuckstück zu tragen.“
„Mach dir deswegen keine Sorgen. Ich bin froh, dass ich die Frau meines Herzens gefunden habe. Ich habe dich sehr schlecht behandelt, mein Liebling. Kannst du mir verzeihen?“
„Was genau soll ich dir verzeihen?“
Er atmete tief ein. „Ich war dir gegenüber hart und kalt und sehr unzugänglich. Im Schlafzimmer warst du unglaublich scheu, aber darauf habe ich keine Rücksicht genommen.“
„Dafür bin ich dir dankbar“, erwiderte sie liebevoll. „Du hast mir das Gefühl gegeben, schön zu sein. Du hast mich zu einer selbstbewussten Frau gemacht und mich dazu gebracht, mich selbst zu akzeptieren und mich so zu mögen, wie ich bin. Das ist das
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