JULIA EXTRA BAND 0269
warmes Lächeln breitete sich in ihm aus. In dem schlichten weißen Top und dem kurzen blauen Rock, der erfreulich wenig von ihren Beinen verhüllte, sah sie wunderschön aus. Die blonden Locken umspielten ihr Gesicht wie sinnliche Küsse.
Es war nicht verwunderlich, dass andere Männer ihr bewundernd nachblickten. Raffaelles Mundwinkel zuckten, als einer sogar stehen blieb und sich nach ihr umdrehte.
Es tut mir leid, aber sie gehört nur mir, hörte er sich denken. Dann runzelte er die Stirn, als ihm ein weiterer Gedanke inden Sinn kam. Wo war Tony? Wo seine Cousine Carlotta? Was tat Rachel ganz allein hier?
Das laute Quietschen von Bremsen lenkte seine Aufmerksamkeit auf einen roten Ferrari, der plötzlich mitten auf der Straße anhielt. Der attraktive Fahrer schwang sich über die Wagentür und ging mit ausgebreiteten Armen auf Rachel zu.
Was als Nächstes passierte, ließ Raffaelles unmittelbare Umgebung verschwimmen. Das konstante Summen der Gespräche verschwand aus seinem Bewusstsein, als er sah, wie sich ihre Lippen bewegten und sie einen Namen sagte.
Der Mann erwiderte etwas, zog sie in seine Arme, küsste ihre Wangen, die Nase und ihren Mund.
Raffaelle fröstelte, als er mit ansehen musste, wie der Fremde seine Finger durch Rachels Locken gleiten ließ, während sie miteinander sprachen.
Kleine, vertraute, intime Gesten.
Sie kannten sich.
Er wusste, wer der Mann war.
Alonso. Der Herzensbrecher.
Waren sie hier verabredet? Hier, im hellen Sonnenschein, ohne sich darum zu scheren, wer sie vielleicht sehen könnte?
Wie lange trafen sie sich schon? Jedes Mal, wenn er sie mit nach Mailand genommen hatte?
Liebte sie ihn noch?
„Raffaelle …?“
Der Klang seines Namens drang endlich in sein Bewusstsein. Er wandte den Kopf. Offenbar war es nicht das erste Mal, dass seine Geschäftsfreunde ihn gerufen hatten.
„Entschuldigung“, sagte er und lächelte. „Ich war kurzfristig abgelenkt.“
„Warum auch nicht, wenn eine hübsche Frau nebenan sitzt“, erwiderte einer der Männer grinsend.
Nebenan? Wieder drehte Raffaelle sich um, diesmal zu den Tischen am Fenster, wo tatsächlich eine äußerst attraktive Frau saß und ihn anlächelte.
Er hatte sie überhaupt nicht bemerkt.
Seit Rachel in sein Leben getreten war, hatte er sich für keine andere Frau mehr interessiert.
Sein Blick wanderte von der lächelnden Frau zurück zur anderenStraßenseite. Er stand unter Schock, das wusste er. Sein Kopf war wie umnebelt, als er beobachtete, wie Alonso Rachel einen Arm um ihre Schultern legte und sie zu seinem Wagen führte.
„Na gut, einen Kaffee“, stimmte Rachel zu, als Alonso die Wagentür für sie öffnete und ihr beim Einsteigen half.
Sie sollte das nicht tun. Aber sie zogen bereits zu viel Aufmerksamkeit auf sich. In Alonsos Wagen zu steigen schien das kleinere Übel zu sein, wenn das die einzige Möglichkeit war, ihn schnell wieder loszuwerden.
Wenige Minuten später saßen sie sich in einem kleinen Café gegenüber.
„Du hast es ja richtig gut getroffen“, eröffnete Alonso das Gespräch.
Rachel antwortete nicht und wandte ihre Aufmerksamkeit dem Kellner zu, der eben an ihren Tisch getreten war. „Espresso“, bat sie.
Alonso bestellte dasselbe, dann bedeutete er dem Mann mit einer lässigen Handbewegung zu gehen. Hatte er schon immer ein solch arrogantes Verhalten an den Tag gelegt? War sie zu verliebt gewesen, um es zu bemerken?
„Was machst du in Mailand?“, wiederholte sie ihre Frage von vorhin.
Er lehnte sich auf dem Stuhl zurück und schlug die Beine übereinander. „Ich bin vor sechs Monaten hergezogen – natürlich mit einer besseren Stellung.“
Natürlich, dachte Rachel. Alonso war schon damals sehr ehrgeizig gewesen. „Verkaufst du immer noch Autos?“
„Das sind keine simplen Autos mehr, cara “, berichtigte er sie trocken. „Sondern wahre Kunstwerke der Luxusklasse. Aber lass uns über dich sprechen“, wechselte er das Thema. „Du musst mit deinem neuen Liebhaber sehr glücklich sein. Welche Frau wäre das nicht?“ Mit einem zynischen Lächeln ließ er seinen Blick über sie wandern. „Du bist nicht länger die Unschuld vom Lande mit den rosigen Wangen.“
„Nein“, stimmte sie zu.
In diesem Augenblick brachte der Kellner ihre Bestellungen und ihre Unterhaltung stockte. Als der Mann ging, griff Alonso nach ihrer Hand.
„Wir hatten eine gute Zeit, nicht wahr? Ich habe dich vermisst.“
„Wirklich?“ Davon hatte sie gar nichts bemerkt.
„ Si “,
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