JULIA EXTRA BAND 0269
Instantkaffee.“
„Das ist tragisch“, murmelte er. „Versuch es trotzdem. Die Maschine ist bereit, du brauchst nur auf den Knopf zu drücken.“
Sie ging zur Kaffeemaschine und stellte eine Tasse darunter, so wie sie es schon vor zwei Tagen getan hatte.
Zwei Tage, dachte sie plötzlich. Sie fühlten sich wie Jahre an. Wie war das nur passiert?
„Tony hat mir gesagt, du bist wieder unterwegs gewesen.“
„Wie oft berichtet er dir denn?“, fragte sie verwundert.
Er zuckte die Schultern. „Jedes Mal, wenn du ihn anhalten lässt.“
„Ist das wirklich nötig? In den zwei Tagen, die ich unterwegs war, habe ich nicht einen Reporter gesehen.“
„Dann würdest du einen lausigen Detektiv abgeben.“ Er deutete auf die Zeitung, die auf dem Tisch lag.
Rachel erblickte ein Foto, auf dem sie und der Besitzer eines berühmten Restaurants in Knightsbridge beim Kaffeetrinken abgebildet waren. Sie errötete, weil sie nicht nur den Paparazzo nicht gesehen hatte, sondern weil ihr vielmehr erst jetzt klar wurde, warum der Eigentümer sich überhaupt mit ihr getroffen hatte. Er hatte sie schlicht wiedererkannt und war neugierig geworden.
„Wo war Tony, als dieses Bild gemacht wurde?“, wollte sie wissen. Es war der Job ihres Aufpassers, genau diese Situationen zu verhindern.
„Er hat den Reporter verscheucht, aber erst nachdem es dem gelungen war, dieses eine Foto zu machen. Der Kerl hat anschließend gewartet, bis du wieder gegangen bist, und dann dem Restaurantbesitzer einige Fragen gestellt.“
Der hatte sich über die kostenlose Werbung gefreut und munter über Rachel Carmichael und wie sie ihren Lebensunterhalt bestritt, geplaudert. Auf einem weiteren Foto waren sie und Raffaelle abgebildet, wie er ihr gestern Abend in die Jacke half und ihre Wange küsste.
„So ist das, wenn man berühmt ist“, murmelte sie zynisch.
„Nun, unser Leben im Geheimen ist vorbei“, stimmte Raffaelle ihr zu. „Aber das bedeutet auch, dass du aufhören kannst, dich hinter der Maske von Elise zu verstecken, wenn wir ausgehen.“
„Daniella wird davon begeistert sein.“
Er zog einen Stuhl heran und setzte sich. „Das werden wir ja gleich herausfinden, wenn wir sie im Theater treffen.“
„Im Theater? Ich will nicht ins Theater gehen.“
„Setz dich und iss“, ordnete er an. „Falls du schwanger sein solltest, ist eine gesunde Ernährung am wichtigsten.“
Sprachlos starrte Rachel ihn mit offenem Mund an.
Doch Raffaelle zuckte nur die Schultern. „Ich bin es gewohnt, mich um Probleme zu kümmern, noch bevor sie zu Problemen werden. Das hilft mir, mich an der Spitze zu halten. Und jetzt sag mir, warum du nicht ins Theater gehen willst.“
Sie ließ sich auf den Stuhl ihm gegenüber gleiten. „Ich bekomme zu selten die Gelegenheit dazu, um es wirklich zu mögen.“
„Nun, das wird sich ändern.“
„Wohin gehen wir genau?“, fragte sie, plötzlich misstrauisch geworden.
„In die Oper.“ Und weil sie ihn perplex ansah, fügte er hinzu: „Gewöhn dich daran, denn das ist die Liebe meines Lebens. Und jetzt iss.“
Rachel griff nach ihrem Sandwich und nahm einen Bissen, allerdings ohne ihren ungläubigen Blick von ihm abzuwenden.
„Ich kann nicht fassen, dass du mich in die Oper mitnehmen willst“, protestierte sie.
„Entweder wir gehen in die Oper, oder wir bleiben hier und haben Sex …“
Diese wenigen Worte reichten aus, um die paar Minuten Normalität spurlos verschwinden zu lassen.
Rachel legte das Sandwich auf ihren Teller. In seinen Augen erschien ein herausforderndes Funkeln.
„Ich lasse mich nicht von dir erpressen!“ Sie sprang auf.
„Dann bereite dich auf einen Abend mit Tosca vor“, erwiderte er kühl.
Sie trug ein langes blaues Kleid, das ihre Kurven sehr sinnlich umschmeichelte. Raffaelle warf ihr einen Blick zu und legte ihr besitzergreifend eine Hand um die Taille. „Du gehörst zu mir“, verkündete er leise. „Vergiss das nicht.“
Die nächsten Stunden brachte sie neben einem Mann zu, dem es offenbar großes Vergnügen bereitete, den verliebtenCharmeur zu spielen. Dabei der bewegenden Musik zu lauschen, steigerte ihre Sinne in einem solchen Maße, dass Rachel froh war, endlich wieder in die kühle Abendluft hinaustreten zu können.
Sie aßen mit mehreren Leuten zu Abend, inklusive Daniella, die sich aber zurückhaltender als gestern verhielt. Aber Rachel gab ihr auch keine Gelegenheit, mit ihr allein zu sein.
Die anderen Anwesenden schienen sie akzeptiert zu haben,
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