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JULIA EXTRA BAND 0274

JULIA EXTRA BAND 0274

Titel: JULIA EXTRA BAND 0274 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer , Maggie Cox , Teresa Southwick , Elizabeth Harbison
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sagen, wie ich zu fahren habe.“
    Meg richtete sich auf. „An der ersten Kreuzung biegen Sie rechts ab und dann immer geradeaus.“
    Sie spürte ein Ziehen in der Magengegend, als sie daran dachte, was ihr bevorstand. Scott zuliebe musste der Besuch positiv verlaufen. Sie war fest entschlossen, ihren Teil dazu beizutragen, und hoffte, dass ihre Familie das auch tun würde. Sonst, dachte sie grimmig, wird das ein sehr kurzer Aufenthalt.
    „ Hier?“, fragte Jed überrascht, als sie ihn kurz anwies, in eine Einfahrt auf der linken Straßenseite einzubiegen.
    „Ja“, sagte sie, ohne ihn anzusehen. Sie konnte sich sein ungläubiges Gesicht auch so vorstellen, als sie den gepflegten Weg zu dem imposanten Herrenhaus inmitten des weitläufigen Parks hinauffuhren. Ebenso, was ihm durch den Kopf ging: Wenn sie so steinreiche Eltern hatte, warum fuhr sie dann mit einer abgenutzten Reisetasche in einem billigen Mietwagen durch die Gegend? Es war geradezu lachhaft, und unter anderen Umständen hätte sie sich köstlich amüsiert. Doch der Gedanke an die bevorstehende Begegnung verdrängte jeden Sinn für Komik.
    Seit fast vier Jahren hatte sie ihre Eltern nicht mehr gesehen. Mit Sonia telefonierte sie ab und zu, schließlich lebten sie beide in London. Aber die Gespräche verliefen gewöhnlich steif und nichtssagend. Einmal verabredeten sie sich in einem Café, doch weder ihr noch Sonia machte das Zusammensein Freude, und danach vermieden sie jede weitere Begegnung. Zu viel Ungesagtes stand zwischen ihnen.
    Da sie sich in völlig unterschiedlichen Kreisen bewegten, bestand auch keine Gefahr, dass sie zufällig aufeinandertrafen. Sonias Superhaus und ihre noblen Bekannten waren Lichtjahre von Megs kleinem Apartment und ihren Freundinnen – junge Mütter wie sie – entfernt.
    Als Jed immer noch nichts sagte, wandte sie sich ihm zu. „Was ist?“, fragte sie gereizt.
    „ Das ist Ihr Elternhaus?“
    Meg nickte und betrachtete die dreistöckige Villa, die größer war als das Gebäude mit den acht Mietwohnungen, in dem sie lebte.
    „Der Mädchenname meiner Mutter ist Winston“, erklärte sie widerstrebend. „Ihre Familie hat seit Generationen hier gelebt, das Dorf ist nach ihnen benannt. Das jetzige Haus wurde vor hundert Jahren gebaut, und da Mutter keine Geschwister hat, war sie die Erbin.“ Sein Schweigen ging ihr langsam auf die Nerven.
    „War es nicht einsam, so weit entfernt von den übrigen Dorfbewohnern zu leben?“
    „Doch“, bestätigte sie bedrückt. „Außer Sonia hatte ich keine Spielkameraden.“
    Nichts entging ihm. Er sah nicht das Kind reicher Eltern, sondern das einsame kleine Mädchen, das sie damals war.
    Tränen schimmerten in ihren Augen, und sie blinzelte. „War es bei Ihnen auf der Farm nicht einsam?“
    „Mit zwei Brüdern und den Cousins und Cousinen? Kaum.“
    In Megs Ohren klang das wundervoll. So wünschte sie sich Scotts Kindheit – und wusste doch, dass es nie dazu kommen würde.
    Vor dem Haus brachte Jed den Landrover zum Stehen und schaltete den Motor ab. „Kein Wunder, dass Sie nicht wollen, dass Ihr Sohn hier aufwächst.“
    Meg lachte freudlos. „Selbst wenn ich es wollte – diese Aussicht bestand nie.“ Ihre Mutter erinnerte sich nicht einmal an seinen Geburtstag, und wenn sie ihn ausnahmsweise einmal nicht vergaß, schickte sie ihm eine Glückwunschkarte und einen Scheck.
    Jed presste die Lippen zusammen. „Ich glaube nicht, dass mir Ihre Mutter sehr sympathisch ist.“
    Das, ging es Meg durch den Kopf, wird höchstwahrscheinlich auf Gegenseitigkeit beruhen. In diesem Haus galt nureine Meinung – die ihrer Mutter.
    „Sie brauchen nicht lange zu bleiben“, sagte sie mitfühlend. „Wenn es Ihnen lieber ist, können Sie uns einfach hier absetzen und umkehren.“
    Sie hoffte, er würde nicht sofort wieder aufbrechen, auch wenn sie bis jetzt eigentlich nicht gewollt hatte, dass er ihre Familie kennenlernte. Seine Direktheit war mit Abstand besser als die kalte Zurückhaltung, die sie erwartete.
    „Das ist doch nicht Ihr Ernst! Keine zehn Pferde würden mich jetzt hier wegbringen.“
    Der Funke in seinen blauen Augen bedeutete nichts Gutes, aber das war Meg im Moment gleichgültig. Sie war froh, dass sie die Höhle des Löwen nicht allein betreten musste.
    „Ist das Haus, wo Grandma und Grandpa wohnen, Mummy?“, ließ Scott sich vom Rücksitz vernehmen. Verschlafen rieb er sich die Augen.
    Meg drehte sich um und lächelte ihm zu. „Ja, Liebling, das ist Grandmas und

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