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JULIA EXTRA BAND 0274

JULIA EXTRA BAND 0274

Titel: JULIA EXTRA BAND 0274 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer , Maggie Cox , Teresa Southwick , Elizabeth Harbison
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mitnehmen willst, kann ich später abholen lassen.“
    Isabella starrte ihn mit offenem Mund an, dann riss ihre Empörung sie aus der vorübergehenden Erstarrung. Leandro verlangte, dass sie und Raphael innerhalb weniger Tage mit ihm nach Madrid gingen? Sie sah das entschlossene Funkeln seiner unglaublichen Augen, erkannte die kompromisslose – beinahe diktatorische – Haltung, die er einnahm, und ging auf die Barrikaden. „Nun mach aber mal einen Punkt! Du kannst nicht einfach bestimmen, was ich zu tun habe! Das hier ist unser Zuhause, ich habe meine Familie und Freundehier … mein Leben ist hier!“
    „Du hast mir in Spanien erzählt, dass du dein Leben verändern wolltest. Dass alles so vorhersehbar geworden sei und du dich nach einer Veränderung sehntest. Dann müsste dir eigentlich die Vorstellung gefallen, im Ausland zu leben. Die Wanderung auf dem Jakobsweg hat dir doch sicher geholfen, dich von festgefahrenen, starren Ansichten zu lösen, Isabella?“
    In gewisser Weise hatte er sogar recht. Doch seine Ernsthaftigkeit und auch das Körnchen Wahrheit, das seine Worte enthielten, verursachten Isabella akutes Unbehagen. „Meine Ansichten sind nicht starr und festgefahren!“, protestierte sie und sah auf ihr Baby hinunter. Leandro konnte nicht einfach in ihr Leben hereinplatzen und erwarten, dass alles nach seinem Willen ging. Wenn sie nur etwas klarer denken könnte! Aber das war schwierig in Gegenwart dieses Mannes, der sie magnetisch anzog. „Wenn du willst, dass ich deinen Vorschlag ernsthaft in Erwägung ziehe, brauche ich mehr als drei Tage, um darüber nachzudenken.“
    „Nein“, schoss er zurück, „das ist nicht möglich! Ich will, dass mein Sohn bei mir ist, wenn ich nach Spanien zurückkehre, und habe nicht die Absicht, zu warten, bis du dich entschieden hast. Woher weiß ich, ob du in meiner Abwesenheit nicht mit Raphael an einen anderen Ort fliehst, ohne mir die Adresse mitzuteilen?“
    Isabella wurde blass vor Empörung. „So etwas würde ich dir nie antun!“ Während sie versuchte, sich zu beruhigen, konnte sie die echte Furcht in Leandros Ausdruck erkennen, und ihr Herz überschlug sich vor Kummer. Sie würde ihm nie den Kontakt zu seinem Sohn vorenthalten. „Hör mal … das ist eine unmögliche Situation, das weiß ich. Wir müssen beide vernünftig sein, damit wir die richtige Entscheidung treffen können, findest du nicht?“
    „Die ‚richtige‘ Entscheidung? Die richtige Entscheidung ist, dass wir ganz einfach das tun müssen, was für Raphael das Beste ist! Und meiner Meinung nach ist es das Beste, wenn ein Kind mit beiden Eltern zusammen in einem geborgenen Zuhause leben kann und es ihm an nichts mangelt. Ich möchte im alltäglichen Leben meines Sohnes eine Rolle spielen und bin nicht daran interessiert, nur ein Wochenendvater in der Ferne zu sein. Der einzige Weg, wie wir das erreichen können, ist, dass ihr beide zu mir zieht. Raphaels Wohlergehen muss Vorrang vor allen anderen Erwägungen haben. Außerdem sind mir schon die ersten neun Monate seines Lebens entgangen, und ich habe nicht die Absicht, mir noch mehr nehmen zu lassen!“
    Von dem Klang der lauten männlichen Stimme wurde Raphael wach, schlug seine grauen Augen auf und wimmerte leise, als er zu Leandro aufblickte.
    „ Increíble …“
    Voller Ehrfurcht verfiel Leandro ins Spanische, als er hingerissen in den funkelnden Spiegel der Augen seines kleinen Sohnes sah. Jeder Rest eines Zweifels, dass sie Vater und Sohn waren, war wie weggeblasen.
    Isabella, die automatisch hinzutrat und ihr Baby aufnahm, zitterte, aufgewühlt von diesem emotionsgeladenen Moment. Außerdem sind mir schon die ersten neun Monate seines Lebens entgangen, und ich habe nicht die Absicht, mir noch mehr nehmen zu lassen! Ihre Kehle zog sich schmerzhaft zusammen, als Leandros leidenschaftliche Worte in ihrem Kopf widerhallten. Sie hatte sich so sehr bemüht, Kontakt mit ihm aufzunehmen, als sie erfuhr, dass sie schwanger war. Aber es wäre wohl beinahe noch leichter gewesen, an den Papst heranzukommen als an Leandro! Was hätte sie unter den Umständen anderes tun sollen, als ihren Sohn alleine aufzuziehen?
    Verzweifelt versuchte sie, ihre Frustration und ihre Schuldgefühle in den Griff zu bekommen, während sie Raphael zärtlich auf dem Arm hielt. Er legte sein Köpfchen an ihre Schulter und begann, am Daumen zu lutschen.
    „Er hat Hunger“, erklärte Isabella und ging mit ihm in die Küche. Sie nahm ein Fläschchen mit Babymilch aus

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