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JULIA EXTRA BAND 0274

JULIA EXTRA BAND 0274

Titel: JULIA EXTRA BAND 0274 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer , Maggie Cox , Teresa Southwick , Elizabeth Harbison
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dem Kühlschrank und stellte es in die Mikrowelle. Als sie sich umdrehte, bemerkte sie, dass Leandro ihr gefolgt war und mit anklagendem Blick im Türrahmen stand. „Du stillst unseren Sohn nicht selbst?“
    Isabella unterdrückte die gereizte Erwiderung, die ihr auf der Zunge lag, und begann, Raphael beruhigend auf den Rücken zu klopfen, da er ihr Unbehagen gespürt hatte und zu strampeln begann.
    „Nein, nicht mehr. Ich habe ihn drei Monate lang gestillt, aber es war schwierig. Ich habe eine Weile unter postnataler Depression gelitten, und meine Milch ist … versiegt.“
    „Du hättest kompetente Hilfe bekommen sollen, um weiter stillen zu können. In Spanien hätten wir das auf die richtige Weise in die Hand genommen.“
    Nachdem er das in vorwurfsvollem Ton vorgebracht hatte, trat Leandro zu ihr und streckte die Arme aus. „Gib ihn mir“, wies er sie leise an. Obwohl es ihr nicht passte, schaffte Isabella es nicht, Widerstand zu leisten, und gab nach. Erstaunlicherweise beruhigte Raphael sich sofort. Leandro hielt ihn zärtlich an seine Brust gedrückt und machte eine Kopfbewegung in Richtung Mikrowelle. „Kümmere dich um das Fläschchen. Ich bringe Raphael ins Wohnzimmer zurück, und wir warten dort auf dich.“ Sie atmete schwer, als die beiden die Küche verließen, dann hörte sie das „Ping“ der Mikrowelle und nahm leicht benommen die gewärmte Milch heraus …
    „ Soy su padre, mi hijo.“ Ich bin dein Vater, mein Sohn … Leandro sprach zum ersten Mal allein mit seinem Kind und wurde von einer Welle der Zufriedenheit erfasst. Alles, was in letzter Zeit auf ihm gelastet hatte – der Tod seines Vaters, die Melancholie seiner Mutter, das nicht zufriedenstellende Drehbuch für seinen neuen Film, sogar sein wachsendes Verlangen, Isabella wiederzusehen –, alles fiel von ihm ab, während er sich in den weit geöffneten, unschuldigen grauen Augen verlor, die ernst zu ihm aufsahen. Dieser Blick löste einen heftigen Schutzinstinkt bei ihm aus – lieber würde er sterben, als zuzulassen, dass seinem Sohn auch nur ein Haar gekrümmt wurde. Isabella hatte keine Wahl – sie musste mit ihm und ihrem Sohn nach Spanien zurückkehren. Er würde kein Gegenargument gelten lassen und seinen Willen durchsetzen.
    „Gib ihn mir.“
    Plötzlich war Isabella da und näherte sich ihm mit besorgtem Blick.
    „Ich kann mich auch um ihn kümmern.“
    Er streckte die Hand nach dem Fläschchen aus und bemerkte verärgert, dass sie zögerte. „Glaubst du, ich kann dasnicht? Gib mir die Milch, und nimm ein Bad, oder tu, was du sonst tust, um dich nach der Arbeit zu entspannen.“
    Überrascht durch diese Rücksicht auf ihre möglichen Bedürfnisse, gab Isabella ihm die Flasche und sah zu, wie er begann, Raphael zu füttern. Die beiden sahen so vertraut miteinander aus, als wenn sie dieses Ritual schon viele Male miteinander durchgespielt hätten. Isabella verspürte eine seltsame Mischung aus Verwirrung und Entzücken.
    „Ich bin am Verhungern und wollte etwas zu essen machen … du bist herzlich eingeladen mitzuessen.“
    „Wie könnte ich eine so freundliche Einladung ausschlagen?“, erwiderte er spöttisch und sah sie mit einem verschmitzten Lächeln an.
    „Ich wollte nur etwas Einfaches machen, also erhoff dir nicht zu viel. Aber zuerst bekommt Raphael sein Fläschchen, dann bade ich ihn und bringe ihn zu Bett. Danach können wir essen und miteinander reden … Das heißt, wenn du nicht in Eile bist, weil du noch etwas anderes geplant hast?“
    „Hältst du es unter diesen Umständen für wahrscheinlich, dass ich noch etwas anderes vorhabe, Isabella?“ Sein Lächeln war einem sehr ernsten Blick gewichen. „Wir müssen miteinander reden und unsere Zukunftspläne diskutieren. Ich gehe nirgendwohin, bevor wir nicht alles geklärt haben. Und ich sage dir gleich: Ich akzeptiere kein Nein bei dem Thema, dass du und Raphael mit mir nach Madrid kommt.“
    „Du kannst doch nicht erwarten, dass ich …“
    „Ich fürchte, das kann ich doch. Aber bevor du noch etwas sagst, muss ich dir eine Frage stellen. Weiß deine Familie, dass ich Raphaels Vater bin?“
    Diese Frage nahm Isabella den Wind aus den Segeln. Es war sehr traurig für sie gewesen, dass sie niemandem hatte anvertrauen können, wer der Vater ihres Kindes war … nicht einmal ihrer Mutter. Wenn jemand die wunderschönen, ungewöhnlichen Augen ihres Sohns oder sein hübsches Gesicht bewundert hatte, hatte sie sich danach gesehnt, zu sagen, dass er ganz

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