JULIA EXTRA BAND 0274
Wüstenkönigreich Qu’Arim. Und er wäre nicht abgeneigt, dort ein Bella Lucia zu eröffnen.“
Jack nickte langsam. „Ich verstehe.“
Begeistert lehnte Max sich vor. „Jack, hast du eine Vorstellung, was das für uns bedeutet?“
„Nämlich?“
„Es ist der erste Schritt, um das Bella Lucia international zu machen.“
„Das ist wirklich ein Schritt.“ Jack grinste.
Max sah gekränkt aus. „Halt die Luft an.“
„Nein, im Ernst.“
„Ehrlich. Du und ich, wir arbeiten zusammen, und das fühlt sich gut an.“
Jack konnte Max’ Enthusiasmus spüren, und bis zu einem gewissen Punkt teilte er ihn auch. „Ich bin dabei, aber, Max, es ist dein Projekt, nicht meines.“
„Was willst du damit sagen?“
Das bedeutete, dass er nicht dieselben Fehler machen würde wie sein Vater. „Ich werde keine aktive Rolle spielen. Ich habe mein eigenes Leben.“
Neugierig musterte Max seinen kleinen Bruder. „Hat eventuell eine bestimmte wunderschöne Blondine namens Maddie mit dieser Entscheidung zu tun?“
„Bin ich so leicht zu durchschauen?“
„Ja.“ Er lachte.
Maddie musste ihm glauben. Er musste ihr so oft sagen, dass er sie liebte, bis sie es glaubte. Noch nie war er so nervös gewesen. Nicht einmal, als er sein erstes großes Geschäft abgeschlossen hatte. Diesmal stand so viel mehr als Geld auf dem Spiel. „Mit meiner Familie habe ich mich ausgesöhnt, und mit Maddie will ich das auch. Doch es wird nicht leicht sein. Ich war in Florenz, aber sie hat sehr deutlich gesagt, dass ich bei ihr keine Chance mehr habe.“
„Bleib am Ball, Kumpel. Hartnäckigkeit siegt. Im Geschäft wie in der Liebe.“
„Ich hoffe sehr, du behältst recht.“ Jack sah Maddies verletzten, zornigen Blick immer noch vor sich. Es würde ein hartes Stück Arbeit werden, ihr Vertrauen zurückzugewinnen. Doch er hatte nicht vor aufzugeben. Niemals.
„Habe ich dir jemals einen schlechten Rat gegeben? Habe ich dich nicht alles über Frauen gelehrt, was du weißt?“
„Genau deshalb habe ich ja Angst“, neckte ihn Jack. Doch innerlich lagen seine Nerven blank. Wenn Maddie ihn zurückwies …
„Sag ihr, was du empfindest, und alles wird gut. Viel Glück, ich drücke dir die Daumen.“
Glück würde er brauchen. Und dann erinnerte er sich an Maddies Worte: Er brauchte nicht mehr hart zu arbeiten, um zu beweisen, dass er beruflich Erfolg hatte. Er musste hart arbeiten, um glücklich zu sein. Und er würde den Rest seines Lebens hart arbeiten, um sie glücklich zu machen.
12. KAPITEL
Solange sie denken konnte, hatte Maddie davon geträumt, Florenz zu sehen, doch in ihren Träumen hatte sie es nicht allein besucht. Sondern mit dem Mann, den sie liebte. Das wurde ihr jetzt erst bewusst, nachdem Jack abgereist war.
Durch sein plötzliches Auftauchen war der Schmerz wieder aufgekeimt. Einerseits nagte das Wiedersehen an ihren Nerven, andererseits freute es sie, dass er ihr gefolgt war und ihr seine Liebe gestanden hatte. Und dann war er wieder verschwunden. Doch was immer er im Schilde führte, Maddie konnte es sich gefühlsmäßig einfach nicht mehr leisten, ihmGlauben zu schenken. Auf der anderen Seite war sie bass erstaunt, dass er bis nach Florenz gefahren war, nur um sie zu sehen. Was nur wieder einmal bewies, dass er ein Mann war, der kein Nein akzeptierte.
Und jetzt saß sie auf der Rückbank einer Limousine, die sie zu einem Restaurant bringen sollte. Alles auf Kosten des Hotels und alles nur, weil der Frühstücksservice heute ein wenig verspätet gewesen war. Deshalb bestand das Hotel als Wiedergutmachung auf einer Einladung in eines der renommiertesten Restaurants von Florenz. Im Vorüberfahren bewunderte Maddie die historischen Kirchen mit ihrer ornamentreichen Architektur, Statuen, Palazzi und Piazze, allesamt hell erleuchtet.
Florenz war noch schöner, als sie erwartet hatte, und dennoch fühlte sie sich so einsam wie nie zuvor. Sie wusste nicht, wo Jack war. Aber in ihren Gedanken war sie immer bei ihm. Alles erinnerte sie an ihn. Selbst die Hotelsuite, denn zuletzt war sie mit ihm in einem Hotel gewesen. Sogar jetzt, in dieser Limousine, musste sie an ihn denken, denn normalerweise wurde sie nur chauffiert, wenn Jack dabei war. Es war zum Verzweifeln: So sehr hatte sie sich bemüht, Abstand zu dem Typ Mann zu halten, der ihr gefährlich werden konnte. Und dann fiel sie auf den Herzensbrecher herein, mit dem sie seit Jahren zusammenarbeitete.
„Immerhin kann mir keiner Florenz nehmen“, sagte sie sich,
Weitere Kostenlose Bücher