JULIA EXTRA BAND 0274
recht. Ich liebe dich. Ich liebe dich von ganzem Herzen.“
Einen Moment schloss er die Augen, und als er sie wieder aufschlug, sah er sie offen und glücklich an. „Das ist das wichtigste Abenteuer meines Lebens, und ich will alles richtig machen.“ Damit machte er einen vollendeten Kniefall und zog den schönsten Verlobungsring aus der Tasche, den Maddie je gesehen hatte. „Madison Ford, willst du meine Frau werden?“
„Ja.“
„Willst du mich hier heiraten, hier in Florenz? Und wollen wir unsere Flitterwochen hier verbringen, in der Stadt, die du so liebst?“
„Ja“, flüsterte Maddie.
Sie hätte nie gedacht, jemals so glücklich zu sein, alles zu bekommen, was sie sich wünschte, und dennoch sich selbst treu bleiben zu können. Als Jack sich jedoch erhob, sie in seine Arme zog und schließlich ihre Lippen mit seinen verschloss, wusste Maddie, dass all ihre Wünsche in Erfüllung gehen würden.
– ENDE –
Elizabeth Harbison
Cinderella und der Prinz
PROLOG
Vor fünfundzwanzig Jahren …
„Vorsicht, Lily. Nicht so schnell!“
Blass vor Angst, blickte Schwester Gladys zu dem lachenden Kind hoch, das auf der obersten Stange des Klettergerüsts hockte. Die Kleine war erst drei Jahre alt, aber sie fürchtete sich vor nichts. Seitdem Lily und ihre Schwestern Rose und Laurel zu den Schützlingen des Waisenhauses in Barrie gehörten, hatten sie den Betreuerinnen schon mehr als einmal Kopfschmerzen verursacht. Lily war unbestritten die Unternehmungslustigste unter ihren Spielkameraden, die Anführerin der kleinen Bande.
Gladys, die das nur allzu gut wusste, bedauerte jetzt ihren übereilten Entschluss, mit den Kindern auf den Spielplatz zu gehen. Sie hätte auf Schwester Maria warten sollen. Eine Betreuerin für fünf Kinder, so lautete die Regel. Doch nach den vielen Regentagen schien die Sonne heute so verlockend, dass Gladys dem Drängen ihrer Zöglinge nachgegeben hatte. Was konnte schon passieren?
Anfangs war alles gut gegangen, bis Dudley stolperte und sich den Knöchel verstauchte. Und während sich Gladys um ihn kümmerte und nicht auf die anderen achtete, war Lily wieselflink auf das Klettergerüst gestiegen. Ihre beiden Schwestern schauten gespannt zu.
„Schön langsam, nur einen Schritt nach dem anderen“, sagte Gladys beschwörend und setzte vorsichtig selbst einen Fuß auf die unterste Stange, um der Kleinen hinunterzuhelfen. Leider war Gladys für diese Aufgabe denkbar ungeeignet: Sie hatte Angst vor Höhen, selbst vor geringen. Doch was blieb ihr anderes übrig? Außer ihr war niemand zur Stelle.
Unbekümmert sah Lily zu ihr hinunter – ihr machte die Höhe offensichtlich nichts aus. Die goldblonden Locken glänzten wie ein Heiligenschein, obwohl das Mädchen allesandere als ein Engel war.
„Komm“, sagte Gladys und streckte ihr unsicher die Hand entgegen.
Glücklicherweise machte das Kind Anstalten hinunterzuklettern. „So ist’s recht. Brave Kleine.“
„Lil“, rief ein hohes Stimmchen. Lilys ein Jahr ältere Schwester Rose warf der kleinen Übeltäterin einen strengen Blick zu. „Komm sofort runter.“
„Ich komme ja schon.“
„Sofort!“, wiederholte die Jüngste des Dreiergespanns. Aber sogleich vergaß sie ihre Schwester und klatschte in die Hände. „Metterling!“, rief Laurel und lief einem gelben Schmetterling nach.
Schwester Gladys atmete erleichtert auf, als Lily heil und gesund wieder unten ankam. Nur gut, dass die Heimleiterin Virginia Porter nichts davon gesehen hatte, sonst würde sie ihr …
„Das ist Ihnen hoffentlich eine Lehre“, ertönte eine scharfe Stimme.
Erschrocken fuhr Gladys herum.
Mit finsterer Miene stand Virginia vor ihr. „Haben Sie unsere Anweisungen vergessen?“
„Ich weiß, es war unvorsichtig, aber der Tag war so schön, und da …“
„Er hätte schlimm enden können.“ Virginia nahm Lily auf den Arm. „Vor allem wenn sie mit von der Partie ist.“
Liebevoll drückte sie das Mädchen an sich. „Du bist viel zu risikofreudig, Kleines“, sagte sie und seufzte. „Und zu dickköpfig.“ Sie stellte das Kind wieder auf die Beine, und Lily rannte davon.
„Aber folgsam ist sie“, wandte Schwester Gladys ein. „Und so ein liebes Kind.“
„Das bestreite ich nicht“, erwiderte Virginia. „Nur wenn sie sich etwas in den Kopf setzt, lässt sie sich durch nichts davon abbringen. Was sie will, das bekommt sie auch – es ist geradezu unheimlich.“
Gladys nickte. „Erinnern Sie sich noch an die Plätzchendose?
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