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JULIA EXTRA Band 0276

JULIA EXTRA Band 0276

Titel: JULIA EXTRA Band 0276 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Spencer , Liz Fielding , Marion Lennox , Kathryn Ross
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zu Hause anzurufen.
    Ihre Mutter würde schon im Bett sein. Das gab der Pflegeschwester Lynn O’Keefe Gelegenheit, frei zu sprechen. Entschlossen humpelte Gina auf das Telefon zu.
    Lynn nahm nach dem zweiten Klingeln ab. „Ich habe Ihren Anruf schon erwartet“, sagte sie. „Wie ist es in Athen?“
    „Heiß, laut, exotisch und ermüdend“, erwiderte Gina knapp. „Wie geht es Mom?“
    „Sie hatte einen guten Tag. Wir waren heute Morgen am Strand und haben Muscheln gesammelt. Dann haben wir in der Stadt etwas gegessen und uns anschließend im Park ein Eis gegönnt.“
    „Glauben Sie, sie realisiert, dass ich fort bin? Vermisst sie mich?“
    „Ich denke nein“, sagte Lynn freundlich. „Die meiste Zeit über bewegt sie sich in ihrer eigenen Welt. Sie wissen, wie es ihr geht, Gina.“
    „Allerdings“, flüsterte sie und schämte sich dafür, dass sie während der letzten Stunden kaum an ihre Mutter gedacht hatte. „Aber für gewöhnlich verkraftet sie Veränderungen nicht so gut.“
    „Machen Sie sich keine Gedanken! Ich habe sehr viel Erfahrung im Umgang mit Alzheimerpatienten. Und ich werde gut für Ihre Mutter sorgen. Falls ich Hilfe brauche, sind Sie ja nur einen Telefonanruf weit entfernt.“
    „Und Sie denken an die Medizin?“
    „Natürlich. Sie steht doch auch unter ärztlicher Aufsicht. Hören Sie! Nutzen Sie Ihre Zeit dort aus und vergessen Sie einmal alle Sorgen! Gibt es einen Notfall, werden Sie umgehend informiert. Wenn Sie nichts hören, ist alles unter Kontrolle. Und jetzt genießen Sie Ihren Aufenthalt. Bitte!“
    „Ich versuche es“, versprach Gina halbherzig.
    Aber die Sorge um ihre Mutter gehörte für Gina zum Alltag wie das Zähneputzen. Daran konnte auch ein Abstand von mehreren tausend Kilometern nichts ändern.

    „Du kannst ganz beruhigt sein“, versicherte Theo Keramidis. „Sie ist sauber.“
    „Bist du ganz sicher?“
    „Mikos, ich habe das Hotelzimmer ganz fein durchkämmt. Glaub mir, wenn sie etwas zu verbergen hätte, hätte ich es auch gefunden. Alles hat seine Ordnung, angefangen bei ihrem Pass bis hin zu den Gepäckstückanhängern. Sie hat dir nichts vorgemacht. Ich habe im Internet das Magazin überprüft, für das sie schreibt, und einige ihrer Artikel gelesen. Sie ist echt – bis hinunter zu ihren Baumwollhöschen.“
    Der Gedanke daran, dass Theo in Ginas Unterwäsche gewühlt hatte, hinterließ einen bitteren Geschmack in Mikos’ Mund. „Du hast hoffentlich alles so hinterlassen, wie du es vorgefunden hast?“
    Theo zog die Stirn kraus. „Komm, Mikos! Nach all den Jahren unserer Zusammenarbeit solltest du so eine Frage gar nicht stellen.“
    „ Sighnomi “, brummte er. „Du hast natürlich recht. Es ist nur, dass …“
    „Ich weiß doch, was los ist, Boss. Du bist hinter dieser Frau her und kannst nicht mehr klar denken.“
    Wahre Worte, dachte Mikos entnervt. Dabei trennte er normalerweise Berufliches und Privates streng voneinander. „Ich werde so tun, als hätte ich das nicht gehört“, sagte er kühl. „Danke noch mal, Theo. Ich komme jetzt allein damit zurecht.“
    „Das kann ich mir vorstellen!“ Grinsend wandte Theo sich ab, warf jedoch noch einen letzten Blick über die Schulter. „Übrigens gab es eine kleine Auffälligkeit, die mir aber nicht verdächtig vorkam. Sie nennt sich selbst Gina, aber ihr voller Name lautet Angelina Maeve Hudson. Und falls es dich interessiert, sie wird am fünften August neunundzwanzig.“
    Mikos behielt dies im Hinterkopf und trat gedankenverloren auf die Terrasse hinaus. Obwohl es noch Anfang Juni war, stieg die Temperatur um Mittag herum auf knapp dreißig Grad an. Das war, selbst für Athen, ungewöhnlich heiß, und unter normalen Umständen wäre Mikos übers Wochenende auf seine Insel geflohen. Nur Gina hielt ihn zurück.
    Er hatte am Morgen die Enttäuschung in ihren Augen gesehen, und es war ihm nicht leichtgefallen, sie gehen zu lassen. Aber er musste einfach abwarten, bis er sie einzuschätzen wusste. Und leider hatte er dabei keinen anderen Weg gesehen, als ihre Privatsphäre zu verletzen.
    Angelo erinnerte ihn immer wieder gern daran, dass man diesen Preis eben für die absolute Sicherheit im Wirtschaftsgewerbe zahlen müsse. Nur manchmal fühlte Mikos sich bei seinem Job so unwohl, dass er ihn am liebsten mit heißem Wasser und Seife von seiner Haut waschen wollte.

    Lautes Klopfen schreckte Gina aus dem Schlaf hoch, und ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass es bereits zehn nach sieben am

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