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JULIA EXTRA Band 0276

JULIA EXTRA Band 0276

Titel: JULIA EXTRA Band 0276 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Spencer , Liz Fielding , Marion Lennox , Kathryn Ross
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beantworten.“
    Oh, sie hatte jede Menge Fragen! Aber sie bezweifelte, dass ihr irgendjemand außer Angelo Tyros persönlich Rede und Antwort stehen konnte. Eines war jedenfalls sicher: Sie würde einen Weg finden, den alten Mann in die Ecke zu drängen und ihre Forderungen gegen ihn durchzusetzen. Sie hatte nicht ihr letztes Geld zusammengekratzt und war hierhergekommen, um mit leeren Händen wieder nach Hause zu fahren. Dafür stand zu viel auf dem Spiel.

3. KAPITEL
    Er betrachtete sie durch die Gläser seiner leicht verspiegelten Sonnenbrille, die er gegen die ersten frühen Strahlen aufgesetzt hatte. „Nur keine Scheu, Gina. Du kannst mich alles fragen.“
    Vorsichtig nahm sie noch einen kleinen Schluck Kaffee. „Du hast erwähnt, er wäre Witwer. War er nur ein Mal verheiratet?“
    Mikos konnte sich sein Grinsen nicht verkneifen. Die Leidenschaft seines Arbeitgebers für Frauen war legendär. Allerdings wunderte es ihn, wie wenig Gina ihren Auftrag vorrecherchiert hatte. Fünf Minuten im Internet hätten für die Beantwortung dieser Frage ausgereicht. „Fünf Mal. Seine erste Frau, Mutter seines Sohnes, starb in ihren Vierzigern. Von der zweiten und dritten Frau ließ er sich innerhalb des ersten Ehejahres scheiden, von der vierten nach sechs Monaten, und die fünfte verstarb vor circa acht Jahren.“
    „Meinst du, er heiratet noch einmal?“
    „Es ist gut möglich. Angelo ist nicht gern allein, und er hat eine ausgeprägte Schwäche für schöne Frauen.“
    Ginas Lachen war eisig. „Mit anderen Worten: Er benutzt sie.“
    „Nein“, widersprach er schlicht. „Das habe ich nicht gesagt. Und ich rate dir, mich mit äußerster Sorgfalt zu zitieren.“
    Seine Kritik trieb ihr die Röte ins Gesicht. „Ich entschuldige mich. Natürlich werde ich mich dem Artikel mit dem Respekt zuwenden, den er verdient.“
    Fasziniert bewunderte er die losen Haarsträhnen, die ihr strahlendes Gesicht umspielten. Sie sah aus wie eine griechische Statue – nur mit extrem großen Augen und einem sinnlichen Mund. Mikos unterdrückte sein erneut aufkeimendes Verlangen und überlegte, ob sie wohl mediterrane Vorfahren hatte.
    „Ich entschuldige mich ebenfalls.“ Sein Ton war grundehrlich. „Es tut mir leid, dass ich so vorschnell war.“
    „Das muss es nicht. Du hast nur getan, wofür du bezahlt wirst. Außerdem hast du mir bereits erzählt, dass Mr. Tyros deine uneingeschränkte Loyalität gewonnen hat. Das hätte ich bedenken sollen, bevor ich so etwas Unüberlegtes sagte.“ Sie wechselte schnell das Thema und wandte ihre Aufmerksamkeit den Fischern zu, die auf ihren Booten mit orangefarbenen Netzen herumhantierten. „Schläft in diesem Land eigentlich niemand?“
    „In den Sommermonaten eigentlich nicht“, bestätigte er lächelnd. „Dafür schlafen wir tagsüber mehrere Stunden. So vermeiden wir die größte Hitze.“
    „Dann ist es für ein kleines Café üblich, in aller Herrgottsfrühe geöffnet zu haben?“
    „Sicherlich. Um diese Zeit kommen die Dorfbewohner her, um frischen Fisch zu kaufen. Aber dies alles hat doch nichts mit Angelo Tyros zu tun. Wieso hast du plötzlich das Interesse an ihm verloren, Gina?“
    „Habe ich nicht“, entgegnete sie leidenschaftlich. „Ich bin sogar regelrecht fasziniert von ihm.“
    Ihre Antwort klang in seinen Ohren nur wie die halbe Wahrheit. „Das klingt, als hättest du einen Grund, ihn nicht zu mögen“, mutmaßte er und schob seine Sonnenbrille hoch. „Aber das macht keinen Sinn, wenn du ihm nie begegnet bist, oder?“
    Verlegen bückte sie sich nach einem Hundewelpen, der aus dem Café herauskam, und nahm ihn auf ihren Schoß. „Vielleicht klinge ich ein wenig enttäuscht, weil ich persönlich eben nicht das Vergnügen hatte. Aber das bringt mich auf einen Gedanken. Wenn er dem Rampenlicht entgehen will, wozu feiert er dann so öffentlich seinen Geburtstag?“
    „Er will dem Rampenlicht nicht grundsätzlich entgehen. Wie ich schon sagte, er ist nicht gern allein und liebt es, von Freunden umgeben zu sein. Aber wie jeder reiche Mann hat er sich mit den Jahren auch viele Feinde gemacht. Als er noch jünger war, störte ihn das nicht besonders, aber mit den Jahren ist er Fremden gegenüber vorsichtiger geworden.“
    Sie setzte das Hundejunge wieder auf den Boden. „Wovor fürchtet er sich?“
    „Drei Erpressungsversuche allein im letzten Monat. Kidnapping. Und natürlich wird er ständig von Kleinunternehmern belästigt, die von irgendwoher hervorkriechen und

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