JULIA EXTRA Band 0276
Funken Anstand in deinem Körper?“
„Jede Menge. Deshalb werde ich auch eine ehrbare Frau aus ihr machen. Ich habe sie gefragt, ob sie mich heiraten möchte.“
„Dich heiraten, was?“ Angelos Schnauben klang wie eine Störung im Telefon. „Das wurde aber auch Zeit. Ich lebe nicht ewig, müsst ihr wissen.“
Mikos schlang die Bettdecke etwas fester um Gina. Dann zog er die Frau seines Herzens dichter zu sich heran. „Das haben wir natürlich bedacht. Aus genau diesem Grunde bekommst du deinen Großenkel auch schon im nächsten Frühjahr. Meinst du, du kannst noch so lange durchhalten, um ihm deinen Segen zu geben?“
Die folgende Stille brachte die Telefonleitung zum Knistern. Nach einer Ewigkeit fragte Angelo mit brüchiger Stimme: „Gina ist schwanger?“
„Oh ja“, verkündete Mikos und platzte fast vor Stolz. „Sie ist bald im fünften Monat, und sie ist mein für den Rest meines Lebens. Sag deine Termine ab und lass den Jet startklar machen, Angelo! Wir brauchen dich für unsere Hochzeit. Es sei denn, du willst deine Enkeltochter allein zum Altar gehen lassen.“
„Ich bin morgen da, und wenn sie mich im Rollstuhl auf einer Rampe ins Flugzeug schaffen müssen“, versprach der alte Mann gerührt. „Umarme das tapfere Mädchen von mir. Und vergiss niemals, was für einen Schatz du dir da an Land gezogen hast! Du bist ein sehr glücklicher Mann, yio mou !“
Mikos betrachtete die Frau, die zusammengerollt neben ihm lag. Sie konnte hart wie Stahl sein und auf der anderen Seite sanft wie das Seufzen eines Babys. Sie war sein ganz eigener Engel, und er wollte alles dafür tun, sie glücklich zu machen.
Er fand Gina strahlend schön. Besonders jetzt, da ihr Körper die pure Lebensfreude ausstrahlte.
Sie spürte seinen Blick und lächelte. Dann gab sie ihm einen Kuss auf die Schulter. „Ich liebe dich“, hauchte sie.
Tränenblind und überwältigt von seinen eigenen Gefühlen presste er den Telefonhörer fester an sein Ohr. „Ja, ich bin ein glücklicher Mann“, sagte er erstickt. „Der glücklichste Mann auf der ganzen Welt.“
– ENDE –
Liz Fielding
Inselnächte voller Liebe
1. KAPITEL
„Ich habe Ihnen den PR-Plan für den Countdown bis zur Eröffnung ausgedruckt. Das City Lights …“ Louise Valentine brach ab, als ihr Handy klingelte. „Das muss ich annehmen“, entschuldigte sie sich bei den Geschäftsführern der Nash Group, die am runden Verhandlungstisch die letzten Details besprachen. „Ich erwarte einen Anruf vom Herausgeber …“
Doch das Display zeigte nicht die erwartete Nummer des größten Szenemagazins an.
Nein. Es war Max.
Einen Moment konnte sie keinen klaren Gedanken fassen, doch das war ja nichts Neues. Diese Wirkung hatte Max schon immer auf sie gehabt. Und nie war sie sich sicher, ob er sie lieber erwürgen oder küssen wollte. Aber da Küssen nicht zur Debatte stand, blieb sie ihm – abgesehen von Familienfesten – lieber fern. Und selbst zu diesen Anlässen hielten sie sich wie in stillem Einvernehmen in verschiedenen Ecken des Raums auf.
Unglücklicherweise ging das nun nicht mehr, und Louise war sich nur zu bewusst, dass Max diese Tatsache ebenso lästig fand wie sie selbst. Sicher fiel es ihm nicht leicht, in seinem vollen Terminkalender einen Augenblick freizuschaufeln, um mit ihr über die Öffentlichkeitsarbeit für die Bella Lucia-Restaurantgruppe zu sprechen, für die er nun die volle Verantwortung trug.
Zu schade. Denn auch Louise war sehr beschäftigt, und sie saß bestimmt nicht herum und wartete auf Max Valentines Anruf. Schließlich führte sie ihr eigenes Unternehmen mit allen dazugehörigen Verpflichtungen, und ihr Telefon klingelte eigentlich unablässig.
Zugegeben: Nachdem sie erfahren hatte, dass sie die Öffentlichkeitsarbeit für das Bella Lucia übernehmen sollte, hatte sie sich mehr als einmal Träumereien hingegeben. Eine solche Aufgabe bedeutete einfach eine echte Herausforderung, und ihr Geist lief sofort auf Hochtouren. Der einzige Haken war, dass sie mit Max zusammenarbeiten müsste. So schnell konnte ein Traum zu einem Albtraum werden.
Und jetzt rief er sie doch nur an, weil ihm die Hände gebunden waren. Käme der Vorschlag, sie für die PR der Restaurants einzustellen, nicht von Max’ Halbbruder Jack, hätte Max ohne mit der Wimper zu zucken abgelehnt. Jack Valentine hatte es vorgezogen, die Leitung der Restaurants nicht selbst zu übernehmen, sondern sich mit der Finanzierung zu begnügen und wieder nach New York
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