JULIA EXTRA Band 0276
Gewicht der Verantwortung weniger schwer auf seinen Schultern. Mit einem Mal fühlte es sich nicht mehr wie harte Arbeit an, sondern wie ein Abenteuer, das es zu bestehen galt.
Mit einem Seufzer widmete Max sich der Planung für die Jubiläumsdekoration in den Speisesälen des Mayfair, als nach einer Weile der Kellner Martin sein Büro betrat.
„Miss Valentine lässt fragen, ob Sie schon gegessen haben?“
Überrascht sah Max auf die Uhr. „Ich habe gar nicht bemerkt, wie spät es schon ist.“
„Sie hat Pilzrisotto bestellt.“
„Für uns beide?“
„Möchten Sie lieber etwas anderes?“
Dass Louise ihm entgegenkam, wunderte Max. Aber vielleicht funktionierte es genau so. Sobald er aufhörte, Druck auf sie auszuüben, kam sie von allein.
„Risotto hört sich fantastisch an, Martin. Hat sie auch einen Wein ausgesucht?“
„Nein, Sir.“
„Bitten Sie doch Georges um eine Flasche Krug.“
„Krug?“ Dieser Wein wurde normalerweise nur zu besonderen Anlässen serviert.
„Eine kleine Feier. Miss Valentine hat sich entschlossen, ein paar Wochen mit uns zu arbeiten.“
„Freut mich zu hören, Sir.“
Kurz darauf trat Max in Louise’ provisorisches Büro, zwei Gläser in der Hand.
„Das Essen kommt gleich“, erklärte er und ging zu dem Schreibtisch, an dem sie konzentriert vor dem Laptop saß.
„Ist das Meridia?“, fragte er mit einem Blick auf den Bildschirm.
„Ich habe bei Google Earth gesucht, um meine Erinnerung aufzufrischen. Und dann ist mir das hier aufgefallen.“ Sie bewegte die Maus. „Siehst du das?“
„Sehr hübsch.“
„Es ist eine ehemalige Fischerhütte, wobei Hütte untertrieben ist. Sie gehört einem entfernten Verwandten von Sebastian, der Meridia aber vor Jahren verlassen hat. Hier gibt es einen kleinen Hafen und einen kleinen Strand …“
„Und?“
Empört sah sie zu ihm auf. „Und das wäre der ideale Ort für das Bella Lucia Meridia.“
„Ich kann deine Begeisterung nachvollziehen, aber wenn der Mann die Hütte nicht vermieten will …“
„Er selbst wird sie sowieso nie nutzen. Ich habe Emma angerufen, damit sie mit ihm darüber spricht, und ich habe sie gefragt, ob wir uns den Ort vielleicht einmal ansehen könnten. Es ist bereits alles geklärt.“
Max runzelte die Stirn. „So einfach kann das doch nicht sein …“
„Wir haben keine Zeit zu verschwenden. Ach, und ich habe einen Termin mit dem Direktor des Tourismusbüros vereinbart.“
„Anscheinend hast du schon alles organisiert. Brauchst du mich überhaupt noch?“
„Tut mir leid.“ Sein Stimmungsumschwung war ihr nicht entgangen. „Ich habe einen Ort vorgeschlagen, den ich bereits gesehen habe, und ich habe eine Besichtigung arrangiert, indem ich meine Beziehungen zu der Königin habe spielen lassen. Außerdem habe ich ein Treffen mit einem Mann organisiert, der uns in Zukunft sehr dienlich sein kann. Was hast du in den letzten Stunden getan?“
„Einen Aktenberg bewältigt, der eigentlich schon fällig gewesen wäre, als ich die National Gallery besucht habe.“
„Darum hat dich niemand gebeten. Es war deine Idee, mir zur Seite zu stehen, um zu beweisen, wie wichtig ich dir bin.“
„Das bist du auch. Und nicht nur mir.“
„Bitte, Max! Du willst doch nur, dass wir wieder die heile harmonische Familie spielen. Dass ich brav bin, der Familie verzeihe und für dich arbeite. Dir hübsche kleine Vorschläge mache, während du die Entscheidungen triffst. Aber so läuft das nicht.“
„Wir haben ein partnerschaftliches Arbeitsverhältnis, Louise“, widersprach Max und versuchte, nicht aufzubrausen. „Wir diskutieren, und anschließend treffen wir unsere Entscheidungen gemeinsam.“
„Wenn ich gewartet hätte, bis du ans Abendessen denkst, wäre ich längst verhungert.“
„Verdammt, Lou“, fuhr er sie an. „Du hast dich kein bisschen verändert.“
„Verdammt, Max“, konterte sie. „Du auch nicht. Du bist noch genauso arrogant und despotisch wie früher.“
5. KAPITEL
Louise schäumte vor Wut. Max hatte gesagt, dass er sie brauchte, und dann wollte er doch nur eine kleine Assistentin ohne Eigeninitiative.
„Vergiss es, Max. So funktioniert das nie.“ Entschlossen griff sie nach ihrer Tasche.
„Nicht!“ Er packte sie bei den Schultern und wirbelte sie zu sich herum. „Sag kein Wort mehr.“
„Niemals“, wiederholte sie.
„Lou“, warnte er.
„Nie werde …“
Da senkte er seinen Mund auf ihren, und es war, als entzünde er ein loderndes Feuer inmitten
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