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JULIA EXTRA Band 0281

JULIA EXTRA Band 0281

Titel: JULIA EXTRA Band 0281 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Julia James , Ally Blake , Jennie Lucas
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alle Mühe.“
    „Das stimmt!“ Leise seufzend wandte er sich vom Geländer weg und führte sie den Pier entlang zurück, wobei er ihre Hand hielt, bis sie bei ihrem Jeep waren.
    „Danke, dass du mir beim Essen Gesellschaft geleistet hast“, sagte Maggie und schob die Hände in die Hosentaschen. „Es war wirklich nett.“
    „Ja. Ich sehe dich dann am Montag“, verabschiedete er sich.
    „Ich freu mich schon darauf“, erwiderte sie, und es klang tatsächlich sehnsüchtig.
    Er winkte ihr kurz zu und eilte den Hügel hinauf … zu einem Ziel, das sie nicht kannte. Wohnte er im alten Hotel Sorrento in einer kleinen Suite? In einem schäbigen Wohnwagen? In einer Wellblechhütte im Wald?
    Wütend schob sie den Schlüssel in die Autotür und schwor sich, in der kommenden Woche das Bild fertig zu machen, während Tom das Dickicht beseitigte. Auf keinen Fall würde sie dabei an den Moment denken, als sie den Sonnenuntergang betrachtet hatte, Hand in Hand mit Tom.

    Als am Montag die Sonne unterging, war Maggie stolz auf sich. Ihr war es ziemlich gut gelungen, Tom den ganzen Tag lang nicht zu beachten. Obwohl die leise Musik aus seinem Radio sie ständig an seine Anwesenheit erinnert hatte.
    Sie hatte nur kurz mit ihm geredet, um ihm mitzuteilen, dass sie lieber malen als eine Mittagspause machen wolle, weil sie das Gefühl hatte, mit Big Blue endlich voranzukommen.
    Nun stand sie vor der Staffelei, musterte das Bild und begann, leise eine Melodie zu summen. Ja, allmählich sah Big Blue nach etwas aus …
    „Bright Eyes“, erklang plötzlich Toms tiefe Stimme hinter ihr.
    Erschrocken wirbelte Maggie herum und presste die Hände an die Brust, was ihr einen Fleck auf dem T-Shirt bescherte, da sie den Pinsel mit Farbe in der Hand hielt. Fluchend stellte sie ihn in das Glas mit Terpentin.
    „Was hast du gesagt?“, wandte sie sich an Tom, zugleich wütend auf sich, weil sie sich so leicht aus dem Gleichgewicht bringen ließ, und auf ihn, weil er schuld daran war.
    „Die Melodie, die du immer summst, ist der Refrain von Bright Eyes. Du weißt schon: das Lied von Art Garfunkel. Seit Tagen versuche ich, die Melodie einzuordnen, und endlich ist es mir gelungen.“
    Sie lehnte jetzt an ihrem Arbeitstisch und umklammerte dessen Kante, als wäre es ihre einzige Stütze.
    „Maggie! Alles in Ordnung mit dir?“, fragte Tom besorgt.
    Sie antwortete nicht, sondern ließ den Tisch los und wandte sich dem Bild zu. Plötzlich war ihr alles klar. Es war wie eins dieser Trickbilder, bei denen man erst aus der richtigen Entfernung und dem richtigen Blickwinkel erkannte, was sie darstellten.
    „Als ich klein war, hat mein Vater mir oft dieses Lied vorgesungen“, sagte sie und strich sanft über das Bild. „Ich war ungefähr sieben, da bat er mich, ein Selbstporträt zu malen, das er auf seine vielen Reisen mitnehmen wollte.“
    Tom kam zu ihr und stellte sich neben sie. Verblüfft sah er, wie jetzt in dem tiefen Blau des Bildes quasi ein Gesicht schimmerte. Maggies Gesicht.
    „Zu seinem vierzigsten Geburtstag habe ich ihm ein weiteres Selbstporträt geschenkt, das ich bis heute für besser halte als das Bild, mit dem ich den großen Kunstpreis gewonnen habe“, berichtete Maggie weiter. „Als er Mom und mich verließ, hat er es nicht mitgenommen. Das hat mir so wehgetan, dass ich mich seither nicht mehr porträtiert habe. Bis jetzt … Aber das hier war unbewusst. Was glaubst du, Tom, was das bedeutet?“
    Er nahm ihre zitternde Hand und drückte sie tröstend an seine Brust. „Menschen tun manchmal seltsame Dinge, um sich von der Last eines Kummers zu befreien.“
    Schmerzliches Mitgefühl erfüllte sie, denn ihr war klar, dass er aus Erfahrung sprach. „Du bist nach dem Tod deiner Schwester hierhergezogen“, bemerkte sie leise. „Warum genau?“
    Er blickte unverwandt auf das Bild. „Als Tess starb, war ich gerade in Kanada und versuchte, einen Spezialisten zu überreden, mit mir nach Sydney zu kommen und sie zu behandeln. Im Moment ihres Todes war nur eine Krankenschwester bei ihr. Ich kam nach Hause und wusste, ich würde meine Schwester nie wiedersehen. Das Leben, wie ich es bis dahin geführt hatte, machte keinen Sinn mehr, also habe ich sozusagen meine Zelte in der Stadt abgebrochen und hier am Strand wieder aufgeschlagen.“
    Maggie wurde es schwer ums Herz. Was konnte sie nun sagen? Dass sie verstand, warum er geflüchtet war? Dass sie nachempfinden konnte, warum er nur noch so wenig vom Leben erwartete?
    „Versteh

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