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JULIA EXTRA Band 0281

JULIA EXTRA Band 0281

Titel: JULIA EXTRA Band 0281 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Julia James , Ally Blake , Jennie Lucas
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weil er gespürt hat, dass du nicht darüber sprechen wolltest. Kinder haben eine feine Antenne für die Stimmungen der Erwachsenen und passen sich ihnen an.“
    Sie wollte sich verteidigen, besann sich aber anders, weil sie plötzlich zu verstehen glaubte, warum Giovanni so wütend auf sie war. In gewisser Weise hatte sie Paolo den Vater vorenthalten, genauso, wie auch Giovanni der eigene Vater vorenthalten worden war, und sie erkannte schlagartig die Ungeheuerlichkeit ihres Vorgehens. „Ich … konnte damals nicht anders handeln …“, flüsterte sie matt.
    „Und ich habe dir bereits gesagt, dass ich keinerlei Entschuldigungen und Erklärungen von dir hören will“, unterbrach Giovanni sie unbarmherzig. „Spiel jetzt nicht die reuige Büßerin, Alexa, nur weil du dich dann wohler fühlst!“
    Sie hätte es ihm so gern erklärt … wie sehr sie sich, jung und unerfahren, vor seinen Wutausbrüchen, seiner Macht und seinen Besitzansprüchen gefürchtet hatte. Aber würde sie damit nicht auch eine Schwäche offenbaren, die sie nach wie vor nicht überwunden hatte? Und musste sie nicht damit rechnen, dass Giovanni diese Schwäche sofort gegen sie nutzen würde? „Ich werde es Paolo sagen, sobald der richtige Zeitpunkt gekommen ist“, versprach sie deshalb so ruhig wie möglich.
    „Du sagst es ihm, sobald er aufwacht.“
    „Ist das ein Befehl?“
    „Was glaubst du denn, cara mia? Dass ich bitten und betteln oder solange warten werde, bis es dir passt?“
    Sie blickten sich schweigend an. Giovannis dunkle Augen sprühten förmlich Funken, aber Alexa wusste, dass sie stark sein musste, sonst würde er ihr alles nehmen. Ihr Herz hatte er ihr schon vor langer Zeit gestohlen – aber ihren Sohn und ihren Seelenfrieden würde sie ihm nicht überlassen.

    „Mama!“
    Alexa blickte sich lächelnd um. „Was ist, Darling? Hast du gut geschlafen?“
    „Sind wir bald da?“ Paolo blinzelte schläfrig.
    „Ja, fast“, antwortete sie. „Warum kommst du nicht her und schaust mal aus dem Fenster?“
    Das ließ sich ihr kleiner Sohn nicht zweimal sagen. Sofort sprang er auf und hüpfte an ihre Seite. „Sieh mal, Mama!“, rief er aufgeregt, wobei er mit dem Finger auf die zerklüftete Landschaft unter ihnen deutete.
    „Das sind Berge“, erklärte sie ihrem Sohn, während sie staunend auf ein Land hinabblickte, wie es für sie bis dahin nur auf den Hochglanzseiten teurer Reisemagazine existiert hatte. „Riesige, schneebedeckte Berge.“
    „Und schau mal dort … das ist die Wüste“, fügte eine tiefe Stimme sanft hinzu.
    Alexa hielt den Atem an, denn Giovanni war unbemerkt von hinten herangetreten. Sie spürte seine Nähe, seine Wärme und wurde von einer ihr nur allzu vertrauten Schwäche beschlichen. Bitte, bleib weg von mir!, hätte sie ihn am liebsten angeschrien … und wünschte sich dennoch nichts sehnlicher, als dass er sie an sich pressen und küssen würde, bis sie alles andere vergaß.
    „Siehst du die Wüste, Paolo?“ Giovanni beugte sich ungeniert weiter vor, denn er spürte natürlich, wie Alexa auf seine Nähe reagierte. Jagte es ihr heiße Wellen über den Rücken? Begehrte sie ihn? Sehr gut!
    Paolos Aufmerksamkeit war ganz und gar von dem aufregenden Ausblick aus dem Flugzeug gefangen genommen, was Giovanni ausnutzte, indem er sich bewusst von hinten an Alexa presste. Fühlte sie seine Erregung? Sie erstarrte und erschauerte dann spürbar. Heißer Triumph durchzuckte Giovanni. Ja, sie begehrte ihn!
    Langsam wich er von ihr zurück und beugte sich zu seinem Sohn herab. „Weißt du, warum wir nach Kharastan fliegen, Paolo?“, fragte er sanft.
    „Weil da ’ne Hochzeit ist.“
    „Und weißt du, wessen Hochzeit?“
    Paolo schüttelte die dunklen Locken. „Nein.“
    „Es ist Xaviers Hochzeit.“
    „Wer ist denn … Xavier?“ Paolos Zunge stolperte ein wenig über den ungewohnten Namen.
    „Xavier ist mein Bruder.“ Giovanni streichelte die seidigen Locken seines Sohnes, was dieser zu Alexas Erstaunen geschehen ließ. „Genau genommen mein Halbbruder. Wir haben denselben Vater, aber andere Mütter.“
    „Bei zwei Mädchen in der Vorschule ist das auch so!“
    Giovanni nickte. „Das ist heutzutage nicht mehr ungewöhnlich. Aber ich habe erst vor Kurzem herausgefunden, dass ich einen Bruder habe.“
    Paolo blickte überrascht zu ihm auf. „Oh!“
    „ Sì.“ Giovanni hockte sich hin, sodass er auf Augenhöhe mit dem Jungen war. Sein Herz klopfte schneller. „Manchmal passieren in einer

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