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JULIA EXTRA Band 0281

JULIA EXTRA Band 0281

Titel: JULIA EXTRA Band 0281 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Julia James , Ally Blake , Jennie Lucas
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dunklen Augen funkelten. „Aber selbst wenn ich nichts gesagt hätte, würden die Leute ihre eigenen Schlussfolgerungen ziehen. Schließlich ist die Ähnlichkeit zwischen uns nicht zu übersehen.“
    „Ja, vermutlich“, räumte Alexa ein. Zärtlich blickte sie auf den dunklen Lockenkopf ihres immer noch schlafenden Kindes. Paolo war wirklich das Abbild seines Vaters bis hin zu dem Lächeln, mit dem auch bereits ihr kleiner Sohn alle Frauen in seinem Umfeld um den Finger wickeln konnte. Sie selbst dagegen mit ihrem hellen englischen Teint, dem rotblonden Haar und den klaren grünen Augen teilte äußerlich nicht eine Gemeinsamkeit mit Paolo und fühlte sich plötzlich wie eine Außenstehende. Wie eine arglose Vogelmutter, die in ihrem Nest ein Kuckuckskind großgezogen hatte. Und nun hatte sie Angst, Paolo könnte davonfliegen … in die verlockende Glitzerwelt von Palästen und Scheichs, während seine Mutter, die einfache Verkäuferin, immer mehr an Bedeutung verlor.
    „Also, was wirst du ihm sagen?“, fragte Giovanni erneut.
    Paolo war wieder richtig tief eingeschlafen, so wie es nur Kinder von einer Sekunde auf die andere können. Alexa legte beschwörend einen Finger an die Lippen, aber Giovanni schüttelte den Kopf. So leicht würde er sich nicht abspeisen lassen.
    „Wenn du sichergehen willst, dass Paolo es nicht hört, dann komm mit nach hinten“, forderte er sie auf, wobei er sich erhob und in den hinteren Teil der Luxuskabine ging, außer Hörweite des Kindes. Herausfordernd winkte er Alexa, ihm zu folgen.
    Was blieb ihr anderes übrig? Hielt er nicht sämtliche Trümpfe in den Händen? Sie befanden sich in einem der königlichen Privatjets, und Giovanni war einer der Söhne des Scheichs, der Ehrengast. Wohingegen sie, Alexa, nur ein Mittel zum Zweck war. Sie besaß etwas, was er wollte – wobei sein ursprünglicher Wunsch nach einer vorübergehenden Geliebten von etwas viel Wichtigerem verdrängt worden war. Jetzt wollte er ihren kleinen Jungen. Entmutigt machte Alexa sich bewusst, dass sie in der Falle saß. In Kharastan würde sie sich genauso in einem goldenen Käfig gefangen fühlen wie in ihrer kurzen, unglücklichen Ehe.
    Inzwischen jedoch galt es vor allem, an Paolos Gefühle und sein Wohl zu denken. Die Frage, die Giovanni gestellt hatte, war in diesem Zusammenhang von großer Bedeutung, und die Antwort wollte gut überlegt sein. Wie sollte sie es Paolo erklären? Eines war jedenfalls klar: Auf keinen Fall durfte er es durch einen lautstarken Streit zwischen ihr und Giovanni erfahren, noch bevor sie in Kharastan landeten. Schon allein deshalb hatte sie keine Wahl, als ihren Gurt zu lösen und dem Mann, den sie geheiratet hatte, widerstrebend zu folgen. Ohne großen Erfolg versuchte sie dabei zu ignorieren, wie sehnsüchtig ihr Herz klopfte, wann immer er sie ansah.
    Heute war er ganz in Schwarz gekleidet: Ein maßgeschneiderter Anzug betonte seine breitschultrige, athletische Figur und wirkte, kombiniert mit einem schwarzen Seidenhemd ohne Krawatte, elegant und atemberaubend männlich. Im Näherkommen stieg Alexa der Duft des exklusiven Aftershaves in die Nase, das er stets benutzte, und weckte in ihr ein so verzehrendes Verlangen, dass sie sich verzweifelt fragte, wie sie in diesem schwierigen Moment überhaupt an so etwas denken konnte.
    „Also“, kam Giovanni gleich zum Punkt, „ich schlage vor, dass du es ihm so bald wie möglich sagst.“
    Sie schluckte. „Wenn du dabei bist?“
    Er betrachtete sie einen Augenblick schweigend. „Was glaubst du denn?“, entgegnete er dann mühsam beherrscht. „Dass ich tatenlos hinnehme, wie du ihm unter vier Augen deine Version von der Wahrheit auftischst? Und mich als Monster aus deiner Vergangenheit hinstellst?“
    „Das würde mir nicht im Traum einfallen!“, flüsterte sie abwehrend.
    „Tatsächlich? Wie hast du ihm denn bisher die Tatsache erklärt, dass er keinen Vater hat?“
    Alexa zuckte traurig die Schultern. „Ich habe ihm einfach die Wahrheit gesagt. Dass seine Mummy geheiratet hat, aber diese Ehe leider nicht gut gegangen ist.“
    „Was für eine tolle Erklärung!“, entgegnete Giovanni sarkastisch. „Hat er nie Fragen gestellt?“
    „Nein. Er schien das zu akzeptieren. Weißt du, es ist nicht so ungewöhnlich. Viele seiner Freunde haben Eltern, die geschieden sind.“
    „Ja, natürlich! Was für eine Welt, in der man alles so leicht wegwirft!“, brauste Giovanni auf. „Vielleicht hat er aber auch nicht weiter gefragt,

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