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JULIA EXTRA Band 0286

JULIA EXTRA Band 0286

Titel: JULIA EXTRA Band 0286 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe , Susan Stephens , Penny Jordan , Melanie Milburne
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vorsichtig.“ Jetzt spiegelte sich Trauer in ihrer Miene. „Wenn ich geahnt hätte, wie wenig Zeit uns bleibt, hätte ich ihn bei unserem ersten Treffen vor den Altar gezerrt.“
    „Daran musste ich auch denken, als ich beschlossen habe, das Risiko einzugehen … mit Miguel zu schlafen. Irgendwie hatte ich das Gefühl, den Moment auskosten zu müssen. Bestimmt habe ich mich unbewusst daran erinnert, wie kurz dein Glück mit Dad war.“
    „Es freut mich, dass du das Risiko gewagt hast.“
    „Mich auch“, erwiderte Amber lächelnd.
    Noch glücklicher machte sie der Anruf von Miguel ein paar Stunden später. Er wollte sichergehen, dass sie gut angekommen war. In Spanien herrschte tiefe Nacht – oder genauer gesagt sehr früher Morgen, aber er unternahm nichts, um das Gespräch abzukürzen. Sie unterhielten sich über seine zukünftige Arbeit in Prag und die Modenshow, derentwegen Amber nach Hause hatte zurückkehren müssen.
    Sie legten erst auf, als Helen ihre Tochter an die Anprobe für die Show früh am nächsten Morgen erinnerte. „Du willst doch keine dunklen Ringe unter den Augen haben, wenn du den Designer triffst, Schatz.“
    „Du musst dich ausruhen, querida “, stimmte auch Miguel zu, der Helens Worte offensichtlich gehört hatte. „Ich rufe dich an, sobald ich weiß, wann ich in Kalifornien sein kann.“
    „Na gut“, grummelte sie. Zum ersten Mal ärgerte sie sich über die hohen Anforderungen und Einschränkungen, die ihre Karriere mit sich brachte.

    Am nächsten Tag, nach einer zermürbenden Anprobe, absolvierte Amber gerade einen leichten Entspannungs-Work-out, als es an der Haustür klingelte. Helen hatte keinen Besuch erwähnt. Vielleicht ein Nachbar. Ihre Neugier erwachte erst, als mehrere Stimmen vom Wohnzimmer zu ihr in den ersten Stock drangen. Amber beschloss nachzusehen, was da vor sich ging.
    Lautlos blieb sie vor der offenen Wohnzimmertür stehen und versuchte, die Szene vor ihr einzuordnen. Ihre Mutter weinte. Neben ihr auf dem Sofa saß ein attraktiver Mann ihres Alters, einen Arm um ihre Schultern gelegt.
    Noch nie hatte sie ihre Mutter weinen sehen, geschweige denn einen Mann, dem Helen es erlaubte, sie zu berühren.
    Gerade sagte ihre Mutter mit tränenerstickter Stimme: „Ich wusste, dass dieser Tag kommen würde. Trotzdem habe ich immer auf das Gegenteil gehofft. Es war nicht richtig von mir.“
    In den Augen des Unbekannten lagen Trauer und Mitgefühl. „Sagen Sie mir, warum sie meine Tochter genommen haben.“
    Alles in Amber erstarrte. Wovon sprach dieser Mann? Und warum hielt ihre Mom ihm nicht vor, verrückt geworden zu sein?
    „Ich …“, brachte Helen hervor. Weiter kam sie nicht.
    Ganz eindeutig stand sie kurz vor einem Nervenzusammenbruch. Das erkannte Amber an der Art, wie sie die Arme um ihren auf einmal zerbrechlich wirkenden Leib schlang.
    Das durfte sie nicht zulassen. „Mom, was ist hier los?“, fragte sie und betrat den Raum.
    Eine Bewegung links von ihr erregte ihre Aufmerksamkeit. Dort stand eine Frau. Im nächsten Moment machte Ambers Herz einen Sprung. Denn es war fast, als schaue sie in einen Spiegel. Neben ihrer Doppelgängerin baute sich ein großer dunkelhaariger Mann in beschützender Haltung auf.
    In den Augen der anderen, die ihren in Form und Farbe so ähnelten, glitzerten Tränen. „Amber …“
    „Wer sind Sie?“, fragte Amber, zutiefst verärgert, weil die Fremde alles über sie zu wissen schien, wohingegen sie selbst keine Ahnung hatte, was hier passierte.
    „Ich bin …“ Doch wie schon Ambers Mutter, versagte auch der Fremden die Stimme.
    „Sie ist deine Schwester.“ Das kam von ihrer Mutter – die außer ihr keine weiteren Kinder hatte.
    „Meine Schwester?“ Amber schüttelte den Kopf. „Nein, das ist unmöglich. Du hast keine Zwillinge bekommen. Das habe ich nachgesehen, weil ich doch immer das Gefühl hatte, mir würde irgendetwas fehlen, erinnerst du dich?“ Sie plapperte einfach drauf los, aber was machte das schon? „Also habe ich im Geburtsregister nachgeschaut. Ich bin das einzige Kind von Helen und Leonard Taylor.“
    Der jüngere dunkelhaarige Mann sagte: „Miss Taylor, vielleicht sollten Sie sich setzen.“
    „Wer sind Sie denn?“, fragte Amber, während sie zurückwich und versuchte, ihr Gesicht zu einer undurchdringlichen Maske erstarren zu lassen.
    „Der Verlobte Ihrer Schwester, Sandor Christofides.“
    „Der Reederei-Tycoon?“
    „Sie lesen Finanzzeitschriften?“
    „Manchmal. Wenn ich mich bei einem

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