Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
JULIA EXTRA Band 0286

JULIA EXTRA Band 0286

Titel: JULIA EXTRA Band 0286 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe , Susan Stephens , Penny Jordan , Melanie Milburne
Vom Netzwerk:
den Arm genommen.
    Doch das konnte sie nicht. Sie waren nicht als Schwestern aufgewachsen, sondern teilten nur die gleichen Gene. Irgendwie würden sie mit der Vergangenheit zurechtkommen müssen. Trotzdem erleichterte es sie enorm, dass es Sandor gab, um an ihrer Stelle ihre Schwester zu umarmen.
    „Inzwischen sehe ich meine Fehler ein und möchte sie wiedergutmachen. Ich denke, wir können nun eine richtige Familie werden. Wir alle“, sagte George Wentworth.
    Bei diesen Worten löste Helen sich aus seiner Umarmung und wischte die Tränen von ihren Wangen. Sie wirkte mitgenommen, aber gefasst und ein bisschen verwirrt. „Jahrelang hatte ich so große Angst. Es fällt mir schwer zu glauben, wie die Dinge sich entwickeln.“
    „Vor ein paar Wochen wäre auch alles anders gekommen“, entgegnete George.
    „Dann ist es gut, dass ihr mich erst jetzt gefunden habt“, sagte Amber.
    Von diesem Punkt an bekam der Besuch eine heitere, fast beschwingte Note. Ellie redete nicht viel, was Amber ihr allerdings nicht verdenken konnte. Die Ereignisse waren so unfassbar und auch beängstigend. Ihre ganze Welt stand plötzlich Kopf. Daher brauchte sie jedes bisschen Selbstbeherrschung, um den anderen nicht zu zeigen, wie der Schmerz in ihrem Inneren wütete.
    Vor ihrem geistigen Auge sah Amber Miguel und wünschte, er wäre hier. Sie beneidete Ellie um Sandors unverhohlene Unterstützung. Ihre Schwester bedeutete ihm sehr viel, das sah sie deutlich.
    An einem bestimmten Punkt stand Sandor auf und sagte: „Ellie muss sich ausruhen. Die letzten Wochen waren für sie sehr traumatisch. Vielleicht können wir unseren Besuch morgen fortsetzen?“
    Amber blickte ihre Schwester an und biss sich auf die Lippe. „Du hast nicht viel erzählt.“
    „Ich nehme alles in mich auf. Ich bin … nicht daran gewöhnt, Teil einer Familie zu sein. Aber es gefällt mir schon jetzt“, erwiderte sie.
    Wie unglaublich! Obwohl Amber diejenige war, die entführt worden war, hatte Ellie zeitlebens keine Familie gehabt.
    George Wentworth räusperte sich. „Ich würde gern noch länger bleiben und mit Helen darüber sprechen, was meine Anwälte mir hinsichtlich der juristischen Aspekte erläutert haben.“
    „Sie muss doch nicht ins Gefängnis, oder?“, fragte Ellie.
    „Nein. Ich habe bereits alles in die Wege geleitet, damit Helen die Ereignisse der Vergangenheit nicht einholen können.“
    „Das hast du getan, noch bevor du uns kennengelernt hast?“, fragte Amber fassungslos.
    „Ja.“
    „Danke.“ Sie sprang auf und umarmte ihren Vater. Es fühlte sich seltsam an, aber irgendwie auch gut. Dass er die Umarmung erwiderte, fühlte sich noch besser an.
    Helen schlug vor, sie sollte zu Bett gehen und sich für die Modenshow morgen ausruhen. Dem stimmte Amber sofort zu. Ihre Mutter und ihr neu gefundener Vater mussten einiges besprechen. Außerdem brauchte sie Zeit für sich. Zeit, um nachzudenken. Und um alles zu begreifen.

    Wie versprochen, kam Ellie am nächsten Tag zurück. Diesmal redete sie wie ein Wasserfall, und Amber verspürte eine tiefe Zuneigung zu ihr.
    Nur eine Sache fand Amber wirklich seltsam: Ellie hielt sich für nicht übermäßig attraktiv. Als sie das erwähnte, musste ihre Zwillingsschwester, die ja ihr Aussehen zu ihrem Job gemacht hatte, laut auflachen.
    Daraufhin sah Ellie verwirrt aus, Sandor amüsiert, und ihr Vater meinte nur lakonisch: „Habe ich es dir nicht schon immer gesagt?“
    Das Leben war mit einem Mal absolut wundervoll. Amber hoffte nur, Miguel würde rechtzeitig nach Kalifornien kommen, bevor ihre Familie zurück nach Boston flog. Denn sie hätte zu gern die Neuigkeiten mit ihm geteilt. Außerdem brauchte sie ihn, um sich sicherer zu fühlen. Was, genau betrachtet, ziemlich merkwürdig war. Schließlich kannten sie sich noch keinen Monat.
    Gestern Abend hatte er auf ihrem Handy angerufen, doch sie hatte bei all der Aufregung das Telefon in ihrem Zimmer liegen gelassen.
    Als sie seine Nummer endlich auf dem Display entdeckte, war es zu spät, um ihn zurückzurufen.
    In dieser Nacht fand sie kaum Schlaf. Und als sie am Morgen aus unruhigen Träumen erwachte, wählte sie sofort seine Nummer.
    Er nahm beim zweiten Klingen ab. „ Sí, Miguel.“
    „Hallo, Miguel.“ Sie lächelte, während sie seinen Namen sagte. „Ich bin es, Amber.“
    „ Querida. “
    Ihr Lächeln wurde intensiver, und die wirbelnden Gefühle der letzten Tage beruhigten sich beim Klang seiner Stimme. „Ich habe mich gestern wirklich

Weitere Kostenlose Bücher