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JULIA EXTRA Band 0286

JULIA EXTRA Band 0286

Titel: JULIA EXTRA Band 0286 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe , Susan Stephens , Penny Jordan , Melanie Milburne
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liebte, eigentlich jemand anderem gehört.“
    „Eines verstehe ich nicht. Ich kenne dich, Mom, du hättest mich zurückgebracht …“, warf Amber ein.
    Auf keinen Fall hätte ihre Mutter dem Vater sein Kind vorenthalten, sobald sie die Wahrheit erkannt hatte.
    „Ja, das habe ich auch versucht.“ Der Ausdruck in den haselnussbraunen Augen ihrer Mutter brach Amber das Herz. „Ich habe über ihn recherchiert. Ich konnte dich noch nicht einfach einem Fremden überlassen, auch wenn er dein biologischer Vater war.“
    Die nachfolgenden Worte passten so gar nicht zu dem Mann, der sie so freundlich und mitfühlend ansah. Denn nun begann Helen ein Bild zu zeichnen, das George Wentworth als unerbittlichen Geschäftshai und schrecklichen Vater darstellte: kalt, emotional distanziert und völlig desinteressiert an seiner verbliebenen Tochter.
    Beim Reden schaute Helen zu George hinüber, als könnte sie selbst nicht glauben, dass es sich um ein- und denselben Mann handelte.
    Dann wandte sie sich wieder an ihre Tochter. „Du warst ein so reizendes Mädchen. Unter solchen Bedingungen aufzuwachsen, hätte deinen Tod bedeutet. Ich konnte es einfach nicht tun. Ich konnte dich nicht zurückgeben. Und er hat sich nie geändert. Ich habe die Artikel über ihn verfolgt. Als Eleanor kaum acht war, hat er sie aufs Internat geschickt.“
    Mit tränenverschleiertem Blick schaute sie zu Eleanor hinüber. „Zu sehen, wie er dich behandelt, hat mir so wehgetan. Ich liebte mein kleines Mädchen von ganzem Herzen und dich aus der Ferne. Dein Leben konnte ich nicht ändern. Doch ich konnte auf keinen Fall zulassen, dass dein Vater Amber dasselbe antut.“
    „Ich verstehe“, sagte Ambers Zwillingsschwester, als ob sie es wirklich so meinte. „Und ich bin froh, dass meiner Schwester eine solche Kindheit erspart geblieben ist.“
    Doch das konnte Amber nicht akzeptieren, und sie begriff auch nicht, wie Eleanor es konnte. „Meine Schwester hätte mich gebraucht. Wenn du mich zurückgegeben hättest, hätten wir zumindest einander gehabt.“
    „Auch daran habe ich gedacht. Doch ich konnte ihr Glück nicht deinem opfern.“ Helen verbarg ihr Gesicht in den Händen und begann wieder zu weinen. „Es tut mir so leid.“
    Der Mann – ihr Vater, wie sie nun wusste – setzte sich neben die Frau, die sie immer für ihre Mutter gehalten hatte. Er zog sie in seine Arme. Für diese selbstlose Geste musste Amber ihn einfach lieben. Ganz gleich, was er Eleanor angetan hatte – für sie und ihre Mutter war er genau der Mann, den sie im Moment brauchten.
    „Wenn mein biologischer Vater ein so schrecklicher Mensch ist, warum schreit er dann nicht und droht mit Gefängnis?“, wandte Amber sich verwirrt an Eleanor, weil sie immer noch versuchte, die Vergangenheit mit der Gegenwart in Einklang zu bringen.
    „Vor ein paar Wochen wäre er beinahe gestorben. Die Erfahrung hat ihn verändert. Mittlerweile glaube ich ihm, dass er mich wirklich liebt. Und ich weiß, dass er auch dich lieben wird.“
    Die Worte rührten Ambers Herz. Ihre Schwester war sich der Liebe ihres Vaters immer noch nicht sicher. Das musste sich furchtbar anfühlen. „Aber was ist mit Mom?“
    „Deiner Mom wird nichts geschehen. Dad will ebenso wenig wie ich, dass ihr wehgetan wird. Ich möchte dich nur kennenlernen. Und deine Mutter auch, wenn sie es zulässt. Sie hat sich großartig um dich gekümmert. Und nachdem ich ihre Geschichte gehört habe, glaube ich nicht, dass sie in böser Absicht gehandelt hat.“
    „Bist du real?“, fragte Amber perplex. Das liebevolle Mitgefühl ihrer Schwester beeindruckte sie zutiefst. „Niemand reagiert so auf eine solche Geschichte.“
    Sandor lachte und umarmte seine Verlobte. „Ellie ist eine ganz besondere Frau.“
    Ellie? Der Name gefiel ihr viel besser als Eleanor. Er besaß einen wärmeren Klang.
    „Das freut mich.“ Einen Moment bekam ihre selbstbeherrschte Fassade Risse, und ihr Kinn begann zu zittern. Doch sie hatte sich schnell wieder unter Kontrolle. „Ich möchte nicht, dass Mom leidet“, wiederholte sie.
    „Das wird sie nicht“, erklärte ihr Vater mit so viel Überzeugung, dass Amber ihm instinktiv glaubte. „Sie hat sich besser als ich um meine Tochter gekümmert. Ich habe nach einem Jahr aufgehört, nach dir zu suchen. Dafür gibt es keine Entschuldigung. Deiner Schwester war ich ein schlechter Vater. Und trotzdem liebt sie mich.“
    „Es gibt schlechtere Väter als dich“, sagte Ellie. Am liebsten hätte Amber sie in

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