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JULIA EXTRA Band 0286

JULIA EXTRA Band 0286

Titel: JULIA EXTRA Band 0286 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe , Susan Stephens , Penny Jordan , Melanie Milburne
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hatte Ellie die Herzen der Inselbewohner für sich gewonnen. Und das, obwohl sie nur Halbgriechin war, was auf einer konservativen Insel wie Lefkis ein Problem darstellen konnte, zumal ihre englische Mutter lieber wieder in die bequeme Mittelklassewelt ihrer Heimat zurückgekehrt war. Das sollte doch sicher genügen, um die Menschen hier gegen Ellie einzunehmen, oder? Doch ganz offensichtlich war genau das Gegenteil der Fall.
    Ehe er endgültig das Deck verließ, rief er einen seiner Männer zu sich. „Sorgen Sie dafür, dass erleuchtete Markerbojen um dieses Fischerboot dort angebracht werden.“ Er deutete auf Ellies Boot. Keinesfalls wollte er einen nächtlichen Unfall riskieren. Der Mann nickte und machte sich sofort daran, seine Aufgabe zu erfüllen.
    Alexander warf einen letzten Blick auf Ellies Boot. Sie mochte vor ihm davongelaufen sein und für den Rest des Abends perfekt ihre Rolle als Kellnerin gespielt haben, doch er hatte nicht vor, es dabei bewenden zu lassen.

    Ruhelos warf sich Ellie in ihrer Koje hin und her. Das Fischerboot schaukelte sanft in den Wellen, doch nicht mal dieser einschläfernde Rhythmus half – sie konnte einfach nicht entspannen.
    So sehr sie sich auch anstrengte, es gelang ihr nicht, Alexander aus ihren Gedanken zu verbannen. Jetzt war es bereits drei Uhr morgens. An Bord der Olympus waren alle Lichter gelöscht … Alle, bis auf eines. Alexander schlief wahrscheinlich nie. Stattdessen plante, konzipierte und navigierte er.
    Warum musste sie schon wieder an ihn denken?
    Ellie kroch tiefer unter die Decke und grub ihr Gesicht in die Kissen. Es war an der Zeit, Schäfchen zu zählen.

    Der Wind strich sanft über ihr Gesicht, als Ellie in den neuen Hafen einfuhr. Die Fahrt war ruhig gewesen – die See spiegelglatt, der Himmel strahlend blau, was weiterhin schönes Wetter für den Rest des Tages versprach.
    Als sie ihr Boot langsam Richtung Hafenkai steuerte, erwartete sie ein Anblick, der ihr Tränen in die Augen trieb. Sie brauchte weder den Hafenmeister noch einen von Alexanders Männern, um ihren Anlegeplatz zu finden, denn die Fischer und ihre Familien standen geschlossen am Kai und hießen sie in ihrem neuen Zuhause willkommen.
    Gerührt winkte Ellie ihnen zu, woraufhin einige der Frauen Blumen ins Meer warfen. Es handelte sich dabei um die traditionelle Begrüßung eines Seefahrers, der nach langer Reise in seinen Heimathafen zurückkehrte. Und in mancherlei Hinsicht tue ich genau das, dachte Ellie wehmütig.
    Jetzt wusste sie auch wieder, wofür sie kämpfte. Das war der Grund, weshalb sie Lefkis nie verlassen könnte, auch wenn es nun Alexander gab, mit dem sie zurechtkommen musste.
    Mein Gott, schon wieder schlich er sich in ihre Gedanken! So sehr sie sich auch bemühte, sie konnte nicht aufhören, von ihm zu träumen. Gott sei Dank waren Träume wenigstens sicher.
    Und so dachte sie auch immer noch an ihn, als sie bereits längst festgemacht und ihr Boot auf Hochglanz gebracht hatte für die Tour, die mittags stattfinden sollte. Wenigstens war es ihr trotz der permanenten Ablenkung gelungen, rechtzeitig mit allem fertig zu werden. Jetzt konnte sie nur noch hoffen, dass die Passagiere ohne Probleme den Weg zu ihrem neuen Anlegeplatz fanden.
    Da sie noch nicht gefrühstückt hatte, verspürte Ellie plötzlich einen Riesenhunger. Der Duft von Essen wehte von einem der Hafencafés bis zu ihr herüber. Bei dem Gedanken an knusprige Croissants und frisch gepressten Saft lief ihr das Wasser im Mund zusammen.
    Ellie wählte eines der Cafés, die von den Fischern und ihren Familien besucht wurden. Jeder dort war guter Dinge. Man begrüßte sie voller Herzlichkeit und Wärme. Vielleicht hatte sie die Bedenken der Fischer falsch interpretiert. Alle Männer versicherten ihr nämlich, mit dem neuen Hafen hochzufrieden zu sein und ganz besonders mit der extrem niedrigen Pacht für die Anlegeplätze.
    Also gut, Alexander war offensichtlich doch kein Monster – zumindest nicht, was die Fischer betraf. Der neue Hafen kam ihnen in den Sommermonaten sogar gelegen, weil er näher an ihren Fischgründen lag. Außerdem hatte Alexander ihnen versichert, dass sie im Winter wieder in die Sicherheit des Tiefseehafens zurückkehren dürften. Ellie vermutete, dass es damit zusammenhing, dass im Winter keine Touristen mit ihren Yachten da sein würden, dennoch stand Alexander in einem guten Licht da.
    Warum hatte er ihr nichts davon erzählt? Was hatte er davon, sie auf die Palme zu bringen?

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