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JULIA EXTRA Band 0286

JULIA EXTRA Band 0286

Titel: JULIA EXTRA Band 0286 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe , Susan Stephens , Penny Jordan , Melanie Milburne
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frische, unverbrauchte Mädchen, dann den Vamp mit dem Schmollmund und dem Blick auf sein Geld. Glaubte sie wirklich, dass sie ihn mit solch billigen Tricks einfangen konnte?
    Für einen schrecklichen Moment fürchtete Ellie, dass er ihr die Blumen aus dem Haar reißen würde, doch dann sagte sie sich, dass er das niemals tun würde, und dass sie einfach warten musste, bis der Wahn von ihm abließ, in dem er gerade gefangen war. Sie hatte ihn schon zuvor wütend erlebt, aber niemals so wie jetzt.
    „Wenn ich dir einen Korb gebe, meinst du, du fängst dann einen der anderen Männer aus Mitleid ein?“
    Einen der anderen Männer? Der Gedanke war ihr nie im Leben gekommen. Sie war entsetzt, dass er so etwas auch nur denken konnte. „Bist du fertig? Oder fällt dir noch etwas Grausameres ein, was du zu mir sagen kannst? War’s das?“
    „Du siehst wie ein Flittchen aus!“, versetzte er, indem er sich von ihr provozieren ließ. „Du siehst wie ein billiges, dummes Flittchen …“
    „Und du siehst wie ein …“ Sie verstummte abrupt, als sie die Gruppe Wissenschaftler auf sich zukommen sah.
    „Ah, da ist sie ja“, sagte eine von ihnen und lächelte, als sie Ellie erblickte.
    Die Ozeanographen merkten offensichtlich gar nicht, was los war. Sie schienen die einzigen an Bord zu sein, die nicht den blassesten Schimmer hatten.
    Die Frau bestätigte diesen Eindruck, indem sie unbekümmert fortfuhr: „Wir haben gerade von Ihnen gesprochen, meine Liebe, und einhellig bestätigt, wie sehr wir Ihre Arbeit bewundern. Es wäre uns eine Ehre, wenn Sie sich unserem Team anschließen würden – natürlich nur, wenn Sie die Zeit haben. Aber wir wissen Ihre Ortskenntnisse hier wirklich zu schätzen.“
    Ellie nickte wie betäubt. Sie musste sich noch immer von all den Dingen erholen, die Alexander ihr an den Kopf geworfen hatte. Jetzt konnte sie sich durch seine Augen sehen – sie war als Frau ein absoluter Fehlschlag, doch was noch viel schlimmer war, er musste etwas in ihr gesehen haben, was auch der Mann vor all den Jahren in ihr gesehen hatte. Vielleicht war sie ja tatsächlich ein Flittchen. Vielleicht war sie selbst für das verantwortlich, was damals geschehen war.
    „Vielen Dank“, brachte Ellie schließlich heraus. Sie musste alle Gedanken an Alexander ausschalten und sich auf das konzentrieren, was wirklich wichtig war, wenn sie diese Situation durchstehen wollte. „Ich würde Ihnen sehr gerne helfen“, erklärte sie. Und dann wandte sie sich mit äußerster Fassung an Alexander und sagte völlig ruhig und souverän: „Gute Nacht, Kirie Kosta, und vielen Dank nochmals für Ihre Gastfreundschaft.“
    „Ellie, komm zurück.“
    Alexanders Stimme folgte ihr den Gang entlang, doch Ellie weigerte sich, darauf zu hören. Sie hielt das Kinn hoch erhoben und ermahnte sich ständig, dass es keine Rolle spielte, was Alexander von ihr dachte. Wenn sie mit sich selbst und ihren Prinzipien im Reinen war, dann reichte das.
    Nein, es reichte nicht. Er hatte es geschafft, dass sie sich wieder schmutzig vorkam. Sie kam sich schmutzig vor, und sie schämte sich.

6. KAPITEL
    Er hatte sich die ganze Nacht hin und her gewälzt und sich gefragt, ob er noch verrückt wurde. Wie konnte er Ellie mit seiner Ex-Frau verwechseln, einer Frau, die anstelle des Herzens über einen Kassenautomaten verfügte? Er hatte ja nie bezweifelt, dass Ellie ein Herz besaß. Mein Gott, Ellies Herz war so groß, dass sie an einem Nachmittag die ganze Welt und ihn noch mit dazu verändern wollte. Ein bisschen sehr ehrgeizig vielleicht, besonders wenn es ihn anging, dachte Alexander trocken.
    Er hatte einen riesigen Fehler gemacht. Ellie ein Flittchen zu nennen und dann ihren Gesichtsausdruck zu sehen, hatte ihm schnell klar gemacht, dass er sich geirrt hatte. Aber sie war auch nicht vollkommen schuldlos. Er machte sich die Mühe, sie namhaften Wissenschaftlern vorzustellen, deren Sprache sie sprach, und wie dankte sie es ihm? Sie kleidete sich, wie seine Exfrau es getan hätte, um nur ja die Aufmerksamkeit jedes männlichen Wesens auf sich zu ziehen. Was hätte er nach dieser radikalen Verwandlung denn denken sollen?
    Er warf einen Blick aus dem Fenster auf Ellies kleines Boot, wo er sie hin und her gehen sah. Sie schüttete mehrere Eimer Wasser übers Deck, ehe sie sich hinkniete und zu schrubben begann. Die Art, wie sie sich bewegte, ihre Geschmeidigkeit, die Kraft und Geschicklichkeit …
    Offensichtlich hatte sie sich schnell erholt. Vielleicht war

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