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JULIA EXTRA Band 0286

JULIA EXTRA Band 0286

Titel: JULIA EXTRA Band 0286 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe , Susan Stephens , Penny Jordan , Melanie Milburne
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schon, dass irgendetwas nicht stimmte.
    „Probleme?“
    „Ein oder zwei“, gab sie zu. „Können wir irgendwo miteinander reden?“
    „Natürlich.“
    Während sie übers Deck marschierten, wurde Ellie bewusst, um wie viel größer seine Yacht im Vergleich zu ihrem Boot war. Warum war sie eigentlich hier? Weshalb konnte sie die Sache nicht einfach auf sich beruhen lassen? Ihr Vater wäre wahrscheinlich einer der Ersten gewesen, der Alexander applaudiert hätte, wenn er an ihm vorbeigeprescht wäre.
    Ellies Gedanken befanden sich in Aufruhr, doch sie ließ sich nichts anmerken, bis sie schließlich bequem im Salon saßen und Alexander Kaffee kommen ließ.
    „Also, Ellie, was führt dich hierher?“
    „Du hast mich angelogen.“ Sie dachte nicht im Traum daran, ihre Worte zu beschönigen.
    „Inwiefern soll ich dich angelogen haben?“
    „Was die Rennen anbelangt …“
    „Ich lüge nie.“
    „Was war das dann heute?“
    „Eine Testfahrt.“
    „Auch eine Testfahrt kann Schaden anrichten.“
    „Weshalb ich Vorkehrungen getroffen habe. Ich habe Rat eingeholt.“
    „Von wem?“
    „Von den Wissenschaftlern, die das Mittelmeer genauso gut kennen wie du.“
    „Das tun sie eben nicht!“
    „Ellie“, sagte er, als sie empört aufsprang.
    „Du hättest mein Boot gefährden können.“ Sie wandte ihm den Rücken zu.
    „Darum geht es doch gar nicht. Da ist noch mehr, oder?“, fragte er, als sie schwieg.
    „Warum musstest du durch diese Meerenge fahren?“, wisperte sie schließlich und schlug die Arme um die Brust.
    „Weil es der schnellste Streckenabschnitt ist und ich selbst entscheiden musste, ob er sicher ist oder nicht, ehe die anderen Fahrer ihn benutzen.“
    Ellie erbleichte, als sie das hörte. Der letzte Ruheplatz ihres Vaters sollte also zur Rennstrecke für Speedboot-Enthusiasten werden. „Das kannst du nicht tun“, protestierte sie leidenschaftlich und drehte sich dabei zu ihm um.
    Alexander hielt ihrem Blick stand. „Ich kann tun, was ich will.“
    „Ohne an andere Menschen zu denken?“ Sie fühlte sich unglaublich verletzt, und dabei konnte sie ihm nicht einmal sagen, was er getan hatte.
    „Was ist los, Ellie?“, erwiderte er. „Was verheimlichst du mir?“
    Allmählich wurde er ungeduldig. Das Rennen hatte ihn ermüdet, und er fühlte sich auch von den ganzen Emotionen erschöpft, die ihm in den vergangenen Tagen eine wahre Berg- und Talfahrt beschert hatten.
    „Ich bitte dich … nein, ich flehe dich an: Ändere den Kurs der Strecke.“
    „Nun mach doch nicht so ein Drama daraus“, entgegnete er ungehalten. „Ich habe bereits gesagt, dass ich professionellen Rat eingeholt habe, und das ist die beste Strecke für das Rennen.“
    Eine Sekunde verstrich, dann wisperte sie: „Über das Grab meines Vaters?“
    „Was?“ Er starrte sie an.
    Ellie holte tief Luft. „Der Kurs führt direkt über seine letzte Ruhestätte.“
    Fassungslos strich er sich mit einer Hand über das Gesicht. „Warum hast du mir das nicht früher gesagt?“
    „Warum sollte ich?“
    „Wenn ich eine Ahnung gehabt hätte …“
    Zu seiner Überraschung berührte sie ihn am Arm, so als wolle sie ihn trösten. Doch beinahe sofort zog sie die Hand wieder zurück. Als hätte sie erst in diesem Moment begriffen, was sie getan hatte.
    „Du musst nicht die ganze Zeit stark sein, Ellie. Bei mir sowieso nicht. Ich werde dich nicht ausnutzen … niemals.“ Ganz langsam trat er an sie heran, sodass sie nicht vor ihm zurückschreckte. Sanft wischte er ihr die Tränen von den Wangen, umfasste ihr Gesicht und küsste sie leicht. Dann ließ er sie los und wich einen Schritt zurück.
    Er ging zum Tisch hinüber, setzte sich und schenkte Kaffee ein, so als wäre nichts geschehen. Er würde es wiedergutmachen. Er würde dafür sorgen, dass das Grab ihres Vaters ein Ort wurde, den jeder kannte und respektierte.

    Sie redeten stundenlang. Der Kaffee wurde kalt, doch Alexander hörte immer noch zu. Sie erzählte ihm von ihrem Vater; sie erzählte ihm alles – fast alles. Im Gegenzug bat Alexander sie, mit ihm im Rennkomitee zu sitzen. Die Wissenschaftler hatten recht – ihre Ortskenntnisse waren von unschätzbarem Wert. Das sagte er ihr. Ellie sollte mithelfen, die beste Strecke auszuwählen. Und dann küsste er sie.
    Das Tempo, mit dem sich die Dinge entwickelten, wenn Alexander alles unter Kontrolle hatte, betäubte sie. Als er sie in sein Schlafzimmer trug, wusste sie, dass sich gerade ein kleines Wunder vollzog: Anstatt

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