JULIA EXTRA Band 0286
dass ich … ihm auch noch dankbar dafür bin, dass er meine bewahrt, wo ich doch … Oh, das ist einfach zu viel!“, rief sie aus. „Wie kann er mir das nur antun? Ist ihm denn nicht klar, dass, wenn du und ich verliebt wären … ich meine, wenn wir ernsthaft miteinander ausgehen würden, dann hättest du schon längst selbst herausgefunden, dass ich noch mit keinem Mann geschlafen habe?“
Selbst herausgefunden? Längst? Matt musste feststellen, dass er im Moment kaum atmen konnte. Um sich abzukühlen, entschied er, des Teufels Advokat zu spielen. „Vielleicht bin ich so leidenschaftlich in dich verliebt, dass ich bereit bin zu warten?“
Harriet warf ihm einen Blick voller weiblicher Verachtung zu.
„Weil ich dafür sorgen möchte, dass dein erstes Mal für uns beide etwas ganz, ganz Besonderes ist …“, führte er weiter aus.
Zur Hölle, warum tue ich das? Matt stöhnte innerlich, denn sein Körper reagierte ganz spontan und ungezügelt auf die intime Fantasie, die seine Worte heraufbeschworen.
Harriet spürte, wie sie zu zittern begann. Nein, sie zitterte nicht. Es war ein wunderbares kleines, erotisches Erschauern, ein Gefühl der Vorfreude, das ihren Körper erfasste, sodass sie sich ganz schwach vorkam. All ihre Muskeln schienen zu streiken, und sie fühlte sich nicht imstande, sich von Matts starkem Körper zu lösen.
Sein starker Körper! Plötzlich nahm sie Matts Erregung wahr, und sie schwelgte in dem Wissen, indem sie ihre Hüften verlangend gegen seinen Schoß presste.
Ein Mann kann in den Tiefen von Harriets jadegrünen Augen versinken, stellte Matt erneut fest, während er die Hände hob, um sie noch enger an sich zu ziehen. Sein Blick senkte sich auf ihren verführerischen Mund, und in diesem Moment brach die Hölle los.
Sowohl in seinem Inneren als auch im Haus, denn das laute Geräusch von zersplitterndem Glas zerstörte den sinnlichen Augenblick.
„Warte hier“, wies Matt sie an, nachdem er sie losgelassen hatte, doch Harriet hörte nicht auf ihn, sondern folgte ihm hastig die Treppe hinauf, sodass sie, oben angelangt, beinahe in ihn hineingerannt wäre, als er die Tür zu dem kleinen Schlafzimmer öffnete, dessen Fenster zur Straße hinausging. Sie erblasste, als sie das zerbrochene Fenster und die Glasscherben sah, die Bett und Fußboden bedeckten.
Zwischen den Scherben lag ein großer Ziegelstein. Matt runzelte die Stirn, dann sagte er: „Jede Wette, dass das dieselben Kerle waren, die auch ins Haus deiner Nachbarin eingebrochen sind. Jetzt, mitten in der Nacht, hat es keinen Sinn, die Polizei anzurufen – das machen wir morgen früh. Du packst besser ein paar Sachen zusammen.“
„Was?“ Harriet schüttelte vehement den Kopf. „Ich werde mein Haus auf keinen Fall verlassen. Vielleicht kommen sie zurück, und wenn das Haus dann leer ist …“
„Auf keinen Fall?“, fragte Matt bedeutungsvoll.
Sie runzelte verwirrt die Stirn, da sie seinem Gedankengang nicht folgen konnte.
Seine Brust hob sich ungeduldig, während er tief Luft holte und dann wieder ausatmete.
„Ich werde dich auf keinen Fall hier allein lassen. Dieses Bett ist mit Glasscherben übersät, was heißt, dass ich bei dir schlafen werde, wenn du unbedingt hierbleiben willst!“
Harriet senkte rasch den Blick. Ben sagte ihr immer, dass man in ihren Augen wie in einem Buch lesen könne, und sie wollte keinesfalls, dass Matt das Funkeln darin sah, das ganz genau verriet, dass ihr Körper diese Drohung eher als Versprechen aufnahm!
Natürlich konnte er unmöglich auf ihrem kleinen Sofa übernachten – das war selbst für sie zu kurz!
„Mach dir keine Sorgen, du und deine Jungfräulichkeit seid vollkommen sicher“, fügte Matt in lässigem, beinahe gelangweilten Ton hinzu.
Sie musste ihre Enttäuschung hinunterschlucken. „Aber du hast gesagt, wenn du …“ Sie verstummte und überließ es Matt, den Satz zu Ende zu sprechen.
„Wenn ich leidenschaftlich in dich verliebt wäre, dann wäre es anders. Ja …“ Als sie sich bereits abwandte, um Besen und Kehrblech zu holen, damit sie die Scherben auffegen konnte, fügte er düster hinzu: „Ich nehme an, du hegst den verrückten Plan, dich für Ben aufzusparen?“
Harriet war viel zu wütend, um jetzt noch vorsichtig zu sein.
Sie wirbelte herum und fauchte ihn an: „Absolut nicht! Ich hege nicht mal die Absicht, mich für überhaupt irgendjemanden aufzusparen! Es gibt zwei Gründe, warum ich noch Jungfrau bin. Zum einen liegt es daran, dass Ben
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