Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
JULIA EXTRA Band 0286

JULIA EXTRA Band 0286

Titel: JULIA EXTRA Band 0286 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe , Susan Stephens , Penny Jordan , Melanie Milburne
Vom Netzwerk:
tatsächlich verwahrlost. Neuerdings las man immer öfter von Jugendbanden, die rundum die Straßen unsicher machten, und es hieß, dass man sein Auto keinesfalls draußen parken sollte.
    Aber dieses Viertel verfügte immer noch über einen ganz speziellen Charme, eine gewisse malerische Eigenart. Noch wichtiger war für Harriet jedoch, dass ihr kleines Häuschen bezahlbar war und eine gute Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel hatte, sodass sie problemlos ins Büro kam.
    Außerdem gefiel ihr die Tatsache, dass es hier noch eine kleine, alteingesessene Metzgerei gab sowie einige Tante-Emma-Läden. Die meisten ihrer älteren Nachbarn waren noch in diesem Viertel geboren und aufgewachsen und wussten wunderbare Geschichten über vergangene Zeiten zu erzählen. Doch jetzt, in diesem Moment, betrachtete sie die Gegend mit Matts Augen, und was sie sah, machte sie sowohl wütend als auch verlegen.
    Vor einem Fast-Food-Restaurant stand eine Gruppe Teenager, die gerade eine Rempelei anfingen und obszöne Gesten machten. Harriet sah den Blick, den Matt ihnen zuwarf.
    Sie hatte das Gefühl, die Kids verteidigen zu müssen. „Sie sind noch jung.“
    „Und das gibt ihnen das Recht, sich unflätig zu verhalten?“, versetzte Matt. „Macht sich deine Familie keine Sorgen darum, in was für einer Gegend du wohnst?“, wollte er wissen.
    Harriet drehte stumm den Kopf zur Seite und tat so, als habe sie seine Frage nicht gehört. Ihre Eltern waren entsetzt gewesen, als sie ihnen zum ersten Mal ihr neues Heim gezeigt hatte – doch es war ihr gelungen, sie zu besänftigen.
    Einer der Gründe, weshalb sie das Wochenende bei ihren Eltern verbracht hatte, war der, dass sie sich von ihnen verabschieden wollte, weil die beiden anlässlich einer Vortragsreise ihres Vaters in die USA flogen. Da ihr Bruder mit seiner Frau und den Kindern in New York lebte, wusste sie, wie sehr sich ihre Eltern auf den Besuch freuten. Endlich konnten sie Zeit mit ihren Enkelkindern verbringen.
    „Harriet …“, begann Matt unheilvoll, als sie in ihre enge Straße einbogen. Abrupt brachte er das Auto zum Stehen. Vor dem Haus ihrer alten Nachbarin sahen sie einen Polizei- und einen Krankenwagen mit Blaulicht stehen.
    Sofort vergaß Harriet ihre eigenen Gefühle und Sorgen. Ängstlich presste sie eine Hand auf den Mund. Mrs. Simmonds war Ende achtzig und verfügte über einen unerschöpflichen Fundus interessanter Geschichten aus der Vergangenheit. Doch Harriet wusste nur zu gut, dass sie an einem schwachen Herz litt, sodass sie es sich zur Gewohnheit gemacht hatte, täglich auf eine Art und Weise nach der alten Dame zu sehen, die diese nicht in ihrem Stolz verletzte.
    „Oh, nein!“
    „Was in aller Welt …“
    Sie sprachen gleichzeitig.
    „Es ist Mrs. Simmonds“, flüsterte Harriet schockiert, während sie beobachteten, wie zwei stämmige Rettungssanitäter die alte Dame auf einer Trage zum Krankenwagen brachten.
    Ein Polizist kam bereits auf ihr Auto zu.
    „Was ist passiert?“, fragte Matt, der sofort ausstieg.
    „Ich bin die Nachbarin von Mrs. Simmonds“, erklärte Harriet, die ebenfalls hastig aus dem Wagen geklettert war. „Ich weiß, dass sie ein schwaches Herz hat …“
    „Ein paar jugendliche Vandalen sind in ihr Haus eingebrochen“, entgegnete der Polizist wütend. „Sie haben die ganze Wohnung geplündert und dabei einen solchen Krach veranstaltet, dass jemand von gegenüber uns alarmiert hat. Wir wissen noch nicht, wie schwer die Verletzungen der alten Dame sind. Sie hat auf jeden Fall einen ernsthaften Schock erlitten, weshalb man sie ins Krankenhaus bringt, um sie ein paar Tage unter Beobachtung zu halten.“
    „Mein Gott, warum bricht denn jemand in ihr Haus ein? Bei ihr gibt es rein gar nichts zu holen“, entfuhr es Harriet, die weiß wie die Wand geworden war. „Sie …“
    Der Polizist warf ihr einen mitfühlenden Blick zu. „Wahrscheinlich handelt es sich um ein Verbrechen in Zusammenhang mit Drogen, Miss. Wenn diese Teenager unbedingt neuen Stoff brauchen, würden sie ihre eigene Großmutter ausrauben – was sie übrigens oft genug sogar tun …“
    Harriet schauderte.
    Der Notarztwagen rollte bereits davon, und der Polizist ging auf sein eigenes Fahrzeug und den darin wartenden Kollegen zu.
    „Alles klar, damit ist es entschieden“, verkündete Matt, sobald die beiden Wagen verschwunden waren. „Du wirst auf keinen Fall alleine hier bleiben! Du hast zwei Möglichkeiten“, erklärte er entschlossen. „Entweder ich

Weitere Kostenlose Bücher